Särge mal anders

[Napoleon]

http://de.bluewin.ch/news/index.php/vid ... 47/0/2/0/A

[dustoff]

... da müsste meine Familie bei meinem Ableben wohl einen Sarg in Panzerform bestellen ...

[Hagelhans]

Über die Sargform mache ich mir weniger Gedanken als darüber, welches Schwert mir als Grabbeigabe in die gegeben werden soll.

[Parabellum]

Wenn Du mit Deinem Schwert begraben werden wills, kriegst Du in unserem humorlosen Land mit Sicherheit Probleme mit dem Friedhofsreglement, dem Bestattungsgesetz, dem Begräbnisamt, der Friedhofsgärtnerei und weiss der Teufel wem alles noch. Es gibt teilweise sogar Kleidervorschriften für die zu Bestattenden und sowieso sind nur Normsärge erlaubt. Von den Grabsteinen gar nicht zu reden - in Basel gibt es eine Kommission, die jeden einzelnen Grabstein prüft, bevor er angebracht werden darf!!!!!!!! Bei den Engändern macht sogar das begraben werden mehr Spass!

[Ordonnanz]

Solange man niemanden damit schadet, finde ich, sollte man die Form des Sarges als letzter Wunsch selbst bestimmen können.

Noch etwas zum Thema Friedhöfe:

Was ich aber in der Schweiz im Unterschied z.B. zu den USA sehr schade finde, ist die Exhumierung der Leichnahme nach ca. 20 Jahren. Ich finde, die letzte Ruhe sollte nicht gestört werden. Ausserdem ist es auch serh interessant alte Friedhöfe zu durschreiten und sich die zum Teil mehrere hundert Jahre alten Grabsteine anzuschauen.

Leider haben wir in der Schweiz einen Platzmangel und eine verfehlte Raumplanung.

Gruss

[Parabellum]

Diesen pietätlosen Umgang mit den Toten gibt es eigentlich nur in Mitteleuropa (D/CH). In England ist es verboten Friedhöfe aufzuheben und die Totenruhe zu stören. Wenn Autobahnen oder andere Grossbauten aus zwingenden Gründen über ein Friedhofsareal führen, so muss der Friedhof an anderer Stelle neu geweiht und 1:1 verlegt werden. Ich nehme an, dass es in der CH verboten ist sich mit Schwert begraben zu lassen, da sonst die Gemeinde in 20 Jahren die Entsorgungsgebühr übernehmen müsste. Man könnte ja schon mal vorsorglich eine Abfallvignette draufkleben, vielleicht wird's dann bewilligt.

[troupier suisse]

In der Schweiz hat das nicht nur mit Platzmangel alleine zu tun - eine Begräbnisstätte muss auch als solche taugen. Die Bodenbeschaffenheit muss die Verwesung begünstigen, und solche Grundstücke gibt es nicht an jeder Ecke. In den USA ist die Frage der Verwesung kaum relevant, was bei der Herrichtung der Leichen unter Zuhilfenahme chemischer Mittel beginnt und bis zur Wahl von Särgen aus Materialien die sich nur schwer zersetzen reicht. Da interessiert es niemanden was passiert wenn die Leiche erst einmal unter der Erde ist.

Bei uns wiesen früher vielfach Kirchhöfe nicht die notwendige Bodenbeschaffenheit für einen Bestattungsort auf, und durch die Nutzung über Jahrhunderte erfuhr das Erdreich vielerorten spätestens im 19.Jh eine Übersättigung mit dem Resultat dass die Leichen schlecht verwesten. Die Sorge um das Grundwasser war ein weiterer Punkt, denn bei Seuchen gab es Massenbestattungen und wer will Leichensäfte von Seuchen schon im Grundwasser haben. Da mussten neue Wege beschritten werden.

[Hagelhans]

Öffentlicher Friedhof?
Ich habe einen Prifatfriedhof. Dort liegt schon die Asche meiner Mutter und einem Bruder.
Wir legen uns in unserer amielie nicht tot neben all die Idioten die uns schon zu Lebzeiten nur geärgert haben.

[dustoff]

Kommt auf die Gemeinde (und den Platz auf dem Friedhof) an ob und wann das Grab aufgehoben wird. Ich finde das trotzdem eine Frechheit wenn eine Grabstätte aufgehoben wird.
In England habe wirklich uralte ich Grabsteine gesehen aufm Friedhof. Allerdings habe ich auch ungepflegte/verwahrloste Gräber gesehen in England. Denn wenn alle Angehörigen die das Grab pflegen verstorben ist kümmert sich niemand mehr um die Grabpflege.

[troupier suisse]

Hier gibt es eine kleine Linksammlung zum Thema. Mein Favorit ist die Website "The London Burial Grounds", zwar nicht toll designt und leicht unübersichtlich, aber trotzdem interessant wenn man London ein wenig kennt und plötzlich erfährt wo überall Friedhöfe waren: