Man muss das etwas im Zusammenhang sehen: Er war 1814 an Trachomie erkrankt und in einem schweren Fieberanall hatte er diesen Wahn. Er war damals 72 und lebte nachher noch 4 Jahre. Bedenkt man, dass die durchschnittliche Lebenserwartung in dieser Zeit knapp 50 war, hiesse das, dass heute ein General sich noch mit 90 Jahren auf einen (exterem anstrengenden) Feldzug begibt.......... dann wird alles etwas relativiert.
Der nachfolgende Bericht ist überhaupt sehr interessant. Mancher Reenactor wird froh sein, wenn er am Abend in sein weiches Federbett sinken kann und die Strapazen von 1814 nicht miterleben muss.......
www.aerztekammer-hamburg.de/funktionen/ ... 063297.pdf
"Wie bereits erwähnt, grassierte im preußischen Heer seit 1813 das Trachom. Beim Einmarsch nach Belgien erkrankte sogar Feldmarschall Blücher. Es erregte besonderes Aufsehen, als er wegen seiner entzündeten, lichtempfindlichen Augen „im breitkrempigen Damenhut herumgaloppierte“. Während der Schlacht bei Ligny stürzte er mit
seinem Pferd. Danach bekam er einen schweren akuten Trachomanfall. Er „lag im Fieber und die Krankheit kam in Form einer heftigen Augenentzündung zum vollen Ausbruch…“
Der alte Vorwärts, hieß es da, sei nicht nur körperlich erkrankt, sondern mehr noch geistig. Er habe York einen Befehl mit umgekehrter Namensunterschrift zugefertigt und, ja, er wähne sogar – horribele dictu! – mit einem Elefanten schwanger zu gehen und sei sehr neugierig, auf welchem Wege er das Biest zur Welt bringen würde.
Da es des öfteren angezweifelt wurde, daß eine trachomatöse Augenentzündung so schwere Symptome mit deliranten Zuständen verursachen könne, sei eine Stelle aus Larreys klassischer Schrift angeführt:
„Der schmerzhaften, oft ödematösen Augenentzündung folgen bald heftige Kopfschmerzen, Schwindel, Schlaflosigkeit. Die wenige abgesonderte Tränenflüssigkeit ist scharf und reizt die Augenlider. Mit der Zunahme derselben Symptome verbinden sich häufig Fieber und manchmal selbst Irrereden.“
Damit ist Voltigeur wieder mal dran!