von Parabellum am Mi 27 Jun, 2007 19:53
Mit der Selbstdeklaration von Hemingway wäre ich vorsichtig. Die Zahl von 122 halte ich für recht prahlig und protzig - was zu ihm passen würde. Was mich vor allem etwas befremdet sind die Seiten, auf denen die "Verbrechen" von Hemingway angeprangert werden. Es scheint mir hier wieder mal um die Aufrechnung von sogenannten Verberechen der Alliierten gegenüber dem edlen Kampf der Wehrmacht zu gehen. Der "Verlag für ganzheitliche Forschung" verharmlost und verherrlicht die Verbrechen der Nazis und verbreitet antisemitisches Gedankengut, davon distanziert sich dieses Forum bekanntlich in aller Form.
Wenn sich Hemingway wirklich gerühmt hat, wehrlose Krauts abgeknallt zu haben, ist er selbst Schuld, wenn er damit seinen Ruf geschädigt hat, geschieht ihm das recht. Allerdings fragt sich, wie weit hier Fiktion und Wahrheit gegenüberstehen. Die Sache mit den 122 Krauts steht so im Buch "Über den Fluss und in die Wälder". Wikipedia Inhaltsangabe: "Erzählt wird vom Sterben des Weltkriegs-Veteranen Richard Cantwell, Colonel der Infanterie. Der Sterbende erzählt teilweise selbst (...) Der Roman, streckenweise der Abgesang des verbitterten, kriegsmüden Soldaten, ist im Ganzen eine Huldigung an das Leben, dargebracht der Stadt Venedig und der Liebe zu der jungen Frau. Liebe wird verstanden als Gegenspielerin zum Tod. Der Colonel fürchtet die Hölle nicht, denn er kennt alle ihre Winkel aus den Weltkriegen.
Cantwell ist nach dem Zweiten Weltkrieg bei den U.S.-Besatzungstruppen in Triest stationiert. Der 51jährige, mehrfach verwundete, kranke Berufssoldat war 1944 an der Landung alliierter Truppen in der Normandie beteiligt, kämpfte bei der Befreiung von Paris und im Hürtgenwald mit und tötete mindestens 122 Feinde."
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Si vis pacem, para bellum!