Geschichtsquiz

[troupier suisse]

Quizfrage ausser Konkurrenz

Aus aktuellem Anlass sei hier eine Neuigkeit in eine Quizfrage verpackt. Heute Morgen um halb Sechs hat die Königin von Rom das Licht der Welt erblickt. Wer aus unserem Forenkreis ist Vater geworden?

[Hoover]

Oh, da gratuliere ich aber!!

Hm, fällt mir nur Napi ein, oder?

[Parabellum]

Da ich noch auf den Bescheid zu meinem Lösungsvorschlag warte und offensichtlich niemand anders zur Zeit rätselt geb ich auch gleich einen Lösungsvorschlag ab:

Der König von Rom wurde in dieser Funktion schon bald pensioniert und infolge eines bzw. zwei ... sagen wir Karrierknicks seines Vaters zum Herzog von Reichstadt degradiert. Also gratuliere ich dem früheren ersten Konsul zu seinem Nachwuchs und wünsche seiner Prinzessin von ganzen Herzen ein viel viel glücklicheres und noch viel viel längeres Leben als dem traurigen Prinzen von Parma.

OOps bis ich meine verschlungene Gratulation abgegeben habe ist mir schon einer zuvorgekommen.

[Seegras]

Also was will ich damit sagen: unsere Geschichte, unsere Überlieferungen werden systematisch totgeschwiegen und damit unser Nationalbewusstsein systematisch demontiert.Für jeden Hennenschiss werden Sondermarken gedruckt, es gibt ein Tanzfestival und ein solidarisches Gschpürschmi-Happening aber weder Regierung, Behörden noch Medien sind an unseren Wurzeln interessiert. Es ist wahrscheinlich nicht EU kompatibel, wenn es ein historisches Ereignis gibt, auf das wir uns berufen, was ausserhalb der Römer Verträge liegt.

Ich habe einfach Mühe damit dass man sich das selber konstruiert und die historischen Ereignisse selber erfindet. Schlussendlich so einen kompletten Fantasy-Staat zusammenbastelt, dessen eigentliche Geschichte (im Sinne historischer Vorgänge) keine Relation zur wahrgenommenen "Geschichte" (im Sinne von Roman) hat.

Es ist klar dass wiederum in unserer Geschichte dieser Fantasy-Staat benutzt und beschworen wurde, aber zumindest in einem Forum für Geschichte erwarte ich dass man das auch als solches erkennt.

Und dass der Begriff Schweiz erst spät üblich wurde ist auch kein Makel.

Natürlich nicht.

Denn schweizerisch ist nur ein Attribut zu Eidgenossenschaft. Und da es keine andere Eidgenossenschaft (heute mehr) gibt, könnten wir auch leicht darauf verzichten ohne verwechselt zu werden.

Das Wort taucht (im schweizer Raum) um 1351 das erste mal auf, und wird offiziell erst ab 1386 verwendet. Vorher schrieb man "Fründe". Und natürlich gab es zu der Zeit diverse solche Eidgenossenschaften (ist eigentlich ein adjektiv um in einem solchen Bündnis zu verdeutlichen wie ernst man es meint). Vorallem waren auf dem Gebiet der jetzigen Schweiz im 13/14jh. gleich vier solche grosse Bündnisse tätig (die sich teils überlappen), und noch viel mehr kleine dazu.

Übrigens sind wir nicht die Einizigen die das Problem haben, dass wir eine Eigenbezeichnung haben, die ursprünglich vor allem von den "Ausländern" gebraucht wurde bzw. bloss zur Abgrenzung. Wir müssen gar nicht weit schauen. So war "deutsch" urpsünglich bloss eine Bezeichnung die von "welsch" und "slawisch" in sprachlicher Hinsicht abgrenzte und hatte keinerlei bezug zu einer "Nation".

Respektive "Nation" hatte eine andere Bedeutung. Es bezeichnet viel eher einen Sprach- oder Kulturkreis. Wie auch andere Worte, etwa das in den Bünden oft vorkommende Wort "Ewig". Das heisst nämlich ganz einfach "zeitlich unbefristet", und nicht etwa "auf immer".

[troupier suisse]

Hoover hat's geknackt, Parabellum hat's unterstrichen. Napoleon ist heute Morgen in den Papiclub eingetreten und darf sich Vater einer gesunden Tochter und einer wohlaufnen Gattin nennen.

[Hoover]

Nochmals die größten Glückwünsche an den papa!
Mein Sohn ist jetzt schon 7 Jhr ealt, die Zeit vergeht im Fluge und ich wünsche ihm viel spaß und ruhige Nächte!

[Hagelhans]

Para kriegt den Zuschlag für die richtige Antwort und Napoleon die Glückwünsche!-------------------------------------

[Parabellum]

Von meiner Seite her möchte ich die Diskussion bezüglich den Ursprüngen der Eidgenossenschaft abschliessen. Ich empfinde die Bezeichnung Fantasy-Staat als üblen Ausrutscher. Es gibt Historiker, welche ideologisch motiviert, an einer Demontage unseres kulturellen Erbes und Selbstverständnisses interessiert sind und damit politische Ziele in der Gegenwart verfolgen. Ich befinde mich nicht auf dieser Linie und unsere Diskussion bewegt sich auf diesem Scheideweg. Wenn wir in der Schweiz in den letzten Jahren eine eigenständige wissenschaftliche Errungenschaft hervorgebracht haben, so ist das diese Geschichtsauffassung, deren Ziel es ist den liberalen Bundesstaat und die Errungenschaften deren Gründer zu demontieren und an deren Stelle eine sozialistische Geschichtsschreibung zu setzen, deren Inhalte von einer akademischen Elite diktiert werden. Da muss man sich entscheiden auf welcher Seite man steht.

Meine nächste Rätselfrage muss noch etwas reifen. Im Hinblick darauf, dass die Beteiligung bei den letzten paar Fragen etwas mager war, meine ich, dass es nicht so eilt. Aber werde mich bald wieder melden.

Bester Gruss P.

[Parabellum]

Auf ein neues:

In welchem Jahr und wo verstarb die letzte Kaiserin von Indien?

[Hoover]

Königing Victoria von Hannover, gestorben 22. Januar 1901 in Osborne House, Isle of Wight.