von Steve am Sa 03 Feb, 2007 11:53
Zerberuus hat recht.
Oberst Ludwig Moritz von Lucadou entstammt einem alten französischen Adelsgeschlecht. 1760 trat er in die preusische Armee ein und wurde 1779 von Friedrich dem Großen sogar mit einem Ehrendegen ausgezeichnet. 1803 trat er dem Posten als Festungskommandant in Kolberg an. Er versuchte von Anfang an ein gutes verhältniss zu den kolberger Bürgern aufzubauen, scheiterte aber schon an der Sprachbarriere, da er noch immer fast kein deutsch sprach.
Am 8. November 1806 lehnt er die Aufforderung zur kampflosen Kapitulation ab, was zu protesten unter der Bürgerschaft führt. Die Aufforderung eine Bürgermiliz aufzustellen, um die Kampfkraft der Festung zu steigern, wird von den Kolbergern rundweg abgelehnt. Als er in Februar Teile des Stadtwaldes schlagen läßt um ein besseres Schußfeld zu haben und daraus Palisaden bauen lässt, ist das Maß voll.
Es beginnt eine Hetzkampagne gegen Lucadou die darin gipfelt das der Bürgerrepresentant Nettelbeck ihn beim König der Feigheit und des Verrats bezichtigt.
Daraufhin wird er am 10. April von Gneisenau abgelöst.
Endgültig wird sein Ruf 1944 im Film "Kolberg" zerstört, in dem er als Feigling und Zauderer hingestellt wird.
Tatsache ist, das ohne seine umsichtige Vorbereitung die Festung niemals so lange gehalten hätte werden können und Gneisenau dafür den Ruhm ernten konnte.
Gruß
Steve