Geschichtsquiz

[Dietrich]

Naja- das mit dem "über den Leichnam stellen" ist auch so eine Legende, die nach der Schlacht entstand.
Wahrscheinlicher ist diese Version: http://www.custerslaststand.org/source/comanche.html

[Hagelhans]

"Warriors left the horse alone; it would have been bad medicine to take a horse so closely tied to his owner that the man held the reins even in death" So arg abweichend sind die Geschichten nicht..... oder?
Ein bischen Phatos darf doch sein. Wenigstens bei Rossen.

Neue Frage?

[Dietrich]

Warum stiegen Anfang 1814 die Desertationszahlen bei der preußischen Landwehr aus der Provinz Westfalen rapide an, als bekannt wurde, daß alle Einheiten nach Wesel verlegt werden sollten?

[Voltigeur]

Also eigendlich habe ich das gegenteil gefunden.:

Mitte November:
In Westfalen wird gemäß Erlaß vom 17. März 1813 die Bildung der Landwehr angeordnet. Die Provinz Paderborn hat das 5. Regiment zu stellen, was zu zahlreichen Desertationen und lokalem Widerstand führt.

1814 Anfang Januar:
Die Bataillone sollen sich formieren. Das 1. in Paderborn, das 2. in Höxter, das 3. in Salzkotten und das 4. in Beverungen und Steinheim. Zuerst findet sich nur etwa die Hälfte der Dienstpflichtigen ein.

Mitte Januar bis März:
Versuch die Bataillone zu komplettieren und unter massiven Gendamerieeinsatz die Desertationen zu erschweren. Die Truppe muß aus Versorgungsgründen mehrfach verlegt werden. Das 4. Bataillon wird zugunsten der anderen drei und einer Ersatzkompanie aufgelöst.

16. März:
Das Regiment ist vollständig ausgerüstet und wird während der nächsten Tage bewaffnet. Die Desertationen lassen mit der besseren Versorgung nach.

1. April:
Das Regiment marschiert nach Wesel.

Mai bis September:
Als Garnison mit den anderen vier westfälischen Landwehr-Regimentern in Wesel.

September:
Große Teile des Regiments werden nach Hause beurlaubt. 200 Mann pro Bataillon bleiben vor Ort und versehen Garnisonsdienst.

Ab Oktober:
Die beurlaubten Soldaten exerzieren zweimal die Woche.

1815 Mitte März:
Das Regiment wird wieder mobil gemacht.

Grüsse vom Voltigeur

[Dietrich]

He, diese Liste stammt von mir

Sie behandelt auch das Paderborner Regiment; und Paderborn hatte vorher nicht zu Preußen gehört.
Außerdem staht da doch: "...und unter massiven Gendamerieeinsatz die Desertationen zu erschweren".

Aber bei allen westfälischen Regimentern kam es nicht gut an, als sie kurz nach der Aufstellung erfuhren, daß sie "nach Wesel" verlegt werden sollten.
Nur- warum?

[Voltigeur]

Was macht Du als Badener bei der Preussischen Landwehr ?

Da wären doch die Badischen Truppenteile viel näher.

Grüsse vom Voltigeur

Ps.: Wenn die Liste von Dir ist, warum hast Du dann nicht hinein geschrieben was da gelaufen ist ?

[Dietrich]

Ich bin kein Badener, ich wohne hier nur.
Ich bin Preuße, aus der Provinz Westfalen......

Die Liste ist lediglich eine kurze Zusammenfassung der Einheitsgeschichte, kein Buch über die Aufstellung und den Einsatz der gesamten westfälischen Landwehr. Und es stehen deswegen zwangsläufig viele Details nicht drin.

Ein Hinweis: Die Abneigung der Westfalen gegen Wesel gründeten sich auf einer Funktion dieser Festung.
Und die Desertationen beruhten auf einem Mißverständnis, mutmaßlich ausgelöst durch eine ungeschickte Formulierung.

[Dietrich]

Ein weiterer Hinweis:
Bereits bei der Einberufung der westfälischen Landwehr kam es, vor allem beim 4. und 5. Regiment, zu massiven Desertationen. Grund: Die Rekrutierungsgebiete hatten vorher nicht zu Preußen gehört, die Leurte verspürten also wenig Liebe zum neuen Vaterland. Und die Region hatte gerade 10.000 junge Männer beim russischen Abenteuer Napoleons verloren.
Um die Regimenter kriegsstark zu machen, aber auch, um die Desertationen einzuschränken, sollten die Einheiten dann in die Festung Wesel verlegt werden. Als das bekannt wurde ("Ihr kommt alle nach Wesel!"), stiegen die Desertationszahlen nochmal an, selbst in den bis dahin "treuen" Regimentern.
Erst mit der Ankunft in Wesel hörte das dann schlagartig auf.
Aber warum?

[Hagelhans]

In Wesel wollte der Soldatenkönig in einem Wutanfall seinen Sohn, der spätere Grosse Friedrich, erschiessen. Aber die Erinnerung daran kann es wohl kaum gewesen sein dass die Soldaten sich so vor dieser Festung fürchteten.

[Dietrich]

Nein, das war es nicht.