@ Hagelhans. Ich wär auch befangen gewesen, hätte jemand anderes die Frage gestelt. Ich arbeite im Tscharnerhaus... die Gute war ja eine geborene von Tscharner.
@katha: Ehrlich? Dein Velo heisst so? Find ich ja lustig.
@Hitomi: Korrekt. Your turn.
Hier noch ein bisschen Info über Madame:
Louise Elisabeth de Meuron, geborene von Tscharner, (* 22. August 1882 in Bern; † 22. Mai 1980 in Riggisberg) war eine bekannte aristokratische Persönlichkeit in Bern, die als die eigenwillige Madame de Meuron das „Alte Bern“ verkörperte und als die letzte echte Patrizierin galt.
Am Berner Münsterplatz wurde sie als Tochter des Obersten Louis von Tscharner und Anna, geb. von Wattenwyl geboren. Früh musste sie Schicksalsschläge einstecken: der Mann, den sie liebte, war der Familie nicht genehm, sie musste 1905 ihren (ungeliebten) Vetter Frédérique de Meuron heiraten; ihr Vater verstarb 1927 relativ jung; ihr Sohn beging 1939 Suizid, ihre Tochter wanderte nach Marokko aus.
Zu Ihrem Status als Berner Stadtoriginal trugen nicht nur ihre auffällige, anachronistische Erscheinung mit altmodischer Kleidung und Hörrohr bei, sondern ebenso ihr unkonventionelles Verhalten und diverse Aussprüche, die ihr zugeschrieben werden: „Syt der öpper oder nämet der Lohn?“ (Sind Sie jemand oder beziehen Sie Lohn?) oder „Im Himmel sy mir alli glych, aber hie uf Ärde herrscht Ordnig“ (im Himmel sind wir alle gleich, aber hier auf Erden herrscht Ordnung). Ihr Leben, um das sich viele Anekdoten ranken, wurde unter dem Titel Die letzte Patrizierin kurz vor ihrem Tod dokumentarisch verfilmt.
Von 1927 bis 1980 war sie die Schlossfrau von Schloss Rümligen im Gürbetal, das ihr mütterlicherseits vererbt wurde. Sie verstarb im Alter von fast 98 Jahren. Ihr Grab befindet sich auf dem Friedhof von Gerzensee.