Liebe Zellerin - damit hast Du das Rätsel gelöst. Wenn Du aus dem Buch mit Sicherheit weisst, dass es eine Madonna war. Dann ist auch klar, dass sie nach der Reformation wegen der Ächtung der Heiligenverehrung entfernt wurde. Die Schweizerischen Reformierten (v.a. Zwingli und Calvin) waren da viel strenger als die Lutheraner. Luther wendete sich weit weniger gegen die Verehrung von Heiligen vor allem auch im Falle der Marienverehrung. Die meisten Bildwerke am Berner Jüngsten Gericht sind eher allegorisch und deshalb keine von der Reformation verpönten Heiligen-("Götzen-")bilder.
@Hagelhans: Das mit der Justitia ist so eine Sache. Sie wurde nicht immer mit Augenbinde dargestellt. Gerade als Jurist fragt man sich ob eine blinde Justitia wirklich wünschenswert ist - das wird dann schon philosophisch. Aber ganz deutlich: eine Frauenperson mit Schwert und Waage muss eine Justitia sein. Auch die Basler Justitia von Daniel Heintz hat keine Augenbinde: http://query.staatsarchiv.bs.ch/query/d ... ?ID=400918 einzige Darstellung die ich Internet so schnell gefunden habe.
Übrigens noch eine interessante Geschichte:
http://www.zum.de/Faecher/G/BW/Landesku ... maria2.htm am Basler Rathaus wurde der alten Madonna das Jesuskind weggenommen und ein Schwert und eine Waage in die Hand gedrückt - so wurde sie zur Justitia! (Eine neuere Darstellung auf der Homepage unseres Troupier - fast ganz unten: http://www.altbasel.ch/dossier/heinrich_II.html - Renovierte Statue über der Uhr)