von Parabellum am Mo 12 Mai, 2008 06:58
Liebe Zellerin - damit hast Du das Rätsel gelöst. Wenn Du aus dem Buch mit Sicherheit weisst, dass es eine Madonna war, dann ist auch klar, dass sie nach der Reformation wegen der Ächtung der Heiligenverehrung entfernt wurde. Die Schweizerischen Reformierten (v.a. Zwingli und Calvin) waren da auch viel strenger als die Lutheraner. Luther wendete sich weit weniger dagege vor allem auch im Falle Marienverehrung. Die meisten Bildwerke am Jüngsten Gericht sind eher allegorisch und deshalb keine von der reformation verpönten Heiligen-("Götzen-")bilder.
@Hagelhans: Das mit der Justitia ist so eine Sache. Sie wurde nicht immer mit Augenbinde dargestellt. Gerade als Jurist fragt man sich ob eine blinde Justitia wirklich wünschenswert ist - das wird dann schon philosophisch. Aber ganz deutlich: eine Frauenperson mit Schwert und Waage muss eine Justitia sein.
Übrigens noch eine interessante Geschichte:
http://www.zum.de/Faecher/G/BW/Landesku ... maria2.htm (auf der Page unseres Troupier ganz unten
http://www.altbasel.ch/dossier/heinrich_II.html) am Basler Rathaus wurde der alten Madonna das Jesuskind weggenommen und ein Schwert und eine Waage in die Hand gedrückt - so wurde sie zur Justitia! Die andere Justitia von Daniel Heitz steht im inneren des Rathauses und hat auch keine Augenbinde!
Zuletzt geändert von Parabellum am Mo 12 Mai, 2008 07:14, insgesamt 2-mal geändert.
Si vis pacem, para bellum!