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Beitragvon zellerin am Fr 09 Mai, 2008 12:06

Hagelhans hat geschrieben:In einer Katholischen Region Süddeutschlands?

Gar nicht weit weg von der Schweiz :)
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Beitragvon Hagelhans am Fr 09 Mai, 2008 20:04

Freiburg?
Eine Kuppel von Hans Niesenberger aus Graz?
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Beitragvon zellerin am Fr 09 Mai, 2008 20:40

Hagelhans hat geschrieben:Freiburg?
Eine Kuppel von Hans Niesenberger aus Graz?


Gut geraten, könnte sein bei mir. Aber nein, Niesenberger hat fast nur Parallelrippengewölbe entworfen. Das Gewölbe liegt näher an der Schweiz und überwölbt das Langhaus eines grossen fünfschiffigen Münsters.
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Beitragvon Varda am Fr 09 Mai, 2008 21:08

Ein sehr schönes Netzrippengewölbe. Ich hab auch in der Region Basel/Freiburg gesucht, aber da habe ich kein näheres Münster gefunden. Daher habe ich Richtung Osten weitergesucht und bin fündig geworden... Es müsste das Münster St. Nikolaus in Überlingen sein.
In allem habe ich Ruhe gesucht und habe sie nirgends gefunden, ausser in einer Ecke mit einem Buch.
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Beitragvon zellerin am Fr 09 Mai, 2008 23:07

Varda hat geschrieben:Ein sehr schönes Netzrippengewölbe. Ich hab auch in der Region Basel/Freiburg gesucht, aber da habe ich kein näheres Münster gefunden. Daher habe ich Richtung Osten weitergesucht und bin fündig geworden... Es müsste das Münster St. Nikolaus in Überlingen sein.


Herzlichen Glückwunsch Varda, die Antwort ist richtig!
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Beitragvon Varda am So 11 Mai, 2008 16:33

So etwas spät, aber hier ist nun endlich die neue Frage. Sie hat zwar nur direkt mit Architektur zu tun...

Dieses Bildzeigt das Jüngste Gericht am Westportal des Berner Münster in seinem heutigen Zustand. Es sah aber nicht immer so aus. Eine Figur wurde später hinzugefügt. Ich möchte nun wissen, welche Figur ist es, welche Figur hat sie ersetzt, und warum und wann wurde sie ersetzt.
In allem habe ich Ruhe gesucht und habe sie nirgends gefunden, ausser in einer Ecke mit einem Buch.
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Beitragvon Parabellum am So 11 Mai, 2008 17:18

Eine Figur sticht sofort ins Auge weil sie nicht im spätgotischen Stile sondern vom Typus extrem nach Renaissance aussieht. Sie passt auch thematisch nicht hinein, weil sie sich auf die klassiche Antike bezieht. Hier stand wohl früher eine Heiligenfigur, die nach der Reformation in Ungnade fiel. (Tip: es ist die einzige Frau, deren nackten Füsse man sieht .... die Seelen der Verdammten und Geretteten ausgenommen - nicht einmal die törichten Jungfrauen sind so kühn ihre Füsse zu zeigen)

Da ich aber nicht weiss, wer da in Ungnade fiel und entfernt wurde, so überlasse ich das Feld dem nächsten der entweder besser raten kann oder es sogar weiss.... #-o =D> =D>
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Beitragvon zellerin am So 11 Mai, 2008 22:17

Wie lustig, ich habe mir gerade zufällig "Das Berner Müster" von Luc Mojon ausgeliehen :-)
Parabellum hat schon die richtige Statue identifiziert, es ist die Justitia, die seit 1575 die Stelle der Maria einnimmt. Aber warum die Marienstatue ersetzt wurde? Aus Gründen der Reformation? Marie wird ja bei den Reformierten nicht verehrt. Vielleicht weiss ein anderer weiter...
Auf die Schnelle habe ich nur noch gefunden, dass die Justitia von Daniel Heintz am Berner Münster stilstische Ähnlichkeiten mit der Justitia von Hans Giengs auf dem Gerechtigkeitsbrunnen aufweist. Ausserdem hat Daniel Heintz 1581 eine weitere Justitia für das Basler Rathaus geschaffen.
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Beitragvon Hagelhans am So 11 Mai, 2008 23:29

Arrg! Die Exponierte Lage spricht förlich für eine Muttergottes. Ich bin spontan auf die gleiche Vermutung gekommen, habe diese aber verworffe, da die Figur keine Augenbinde trägt. Ist die Bererüster Justitia voreingenommen?!
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Beitragvon Parabellum am Mo 12 Mai, 2008 06:58

Liebe Zellerin - damit hast Du das Rätsel gelöst. Wenn Du aus dem Buch mit Sicherheit weisst, dass es eine Madonna war, dann ist auch klar, dass sie nach der Reformation wegen der Ächtung der Heiligenverehrung entfernt wurde. Die Schweizerischen Reformierten (v.a. Zwingli und Calvin) waren da auch viel strenger als die Lutheraner. Luther wendete sich weit weniger dagege vor allem auch im Falle Marienverehrung. Die meisten Bildwerke am Jüngsten Gericht sind eher allegorisch und deshalb keine von der reformation verpönten Heiligen-("Götzen-")bilder.

@Hagelhans: Das mit der Justitia ist so eine Sache. Sie wurde nicht immer mit Augenbinde dargestellt. Gerade als Jurist fragt man sich ob eine blinde Justitia wirklich wünschenswert ist - das wird dann schon philosophisch. Aber ganz deutlich: eine Frauenperson mit Schwert und Waage muss eine Justitia sein.

Übrigens noch eine interessante Geschichte:
http://www.zum.de/Faecher/G/BW/Landesku ... maria2.htm (auf der Page unseres Troupier ganz unten http://www.altbasel.ch/dossier/heinrich_II.html) am Basler Rathaus wurde der alten Madonna das Jesuskind weggenommen und ein Schwert und eine Waage in die Hand gedrückt - so wurde sie zur Justitia! Die andere Justitia von Daniel Heitz steht im inneren des Rathauses und hat auch keine Augenbinde!
Zuletzt geändert von Parabellum am Mo 12 Mai, 2008 07:14, insgesamt 2-mal geändert.
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