Die Juden in Europa wurden nach der ersten Jahrtausendwende durch zunehmende Einschränkungen aus zahlreichen Gewerbebereichen verdrängt. Lediglich Geldgeschäfte blieben ihnen, nebst einigen wenigen Betätigungsfeldern, offen. Im Jahr 1179 erlaubte Papst Alexander III. nämlich den Juden das Verleihen von Geld gegen Zinsen, was damals eine Neuheit war.
Das Verleihen von Geld gegen Zinsen nannte man "Wucher". Der negative Beigeschmack des Wortes kam erst mit der Zeit hinzu, als Geldverleiher immer unbeliebter wurden. Notabene kam die Unbeliebtheit immer dann wenn der Kreditgeber sein Geld mit Zinsen zurückforderte. Solange man von ihm Geld bezog war er beliebt. Das Nehmen von Zinsen war Christen laut dem von Papst Innozenz III. erlassenen Kanonischen Zinsverbot von 1215 verboten. Es blieb daher lange eine jüdische Dömane.
Ob der abgebildete Mann einen Juden darstellt ist natürlich aufgrund des schlechten Bildes schwer zu sagen. Aber unter Berücksichtigung den nun hinzugekommenen Bildlinks ist die Frage beantwortet. Es muss nicht zwingend ein Geldverleiher sein, (es gab auch Mediziner, Gelehrte oder Poeten) aber ein mittelalterlicher Jude ist es gewiss.