Hallo miteinander
Wir haben unser diesjähriges internes Lager als kleines Alpenlager angelegt. Ich kopiere hier einmal den Reisebericht hinein und verlinke auf die Galerie. Auch Nicht-Facebook user sollten die Bilder sehen können, es ist nicht notwendig sich einzuloggen.
Im 12. Jahrhundert waren die Alpenpässe wichtige Handels- und Reisewege von Italien nach Norden und umgekehrt. Einer der wichtigen Pässe war der Scalettapass von Chapella im Engadin nach Davos. Das Val Susauna vor dem Scalettapass ist unverbaut und der Pfad auf den Pass noch praktisch im gleichen Zustand wie im Hochmittelalter.
Wir nahmen diesen Fakt als Anlass für unser diesjähriges Lager. Neben der Comthurey Alpinum hatten wir einzelne befreundete Darsteller eingeladen, Ulf, Gerald von Ameningen mit seinem Waffenknecht Simon, weiter Odo von Craien und Mara vom Nikolassee aus Berlin, sowie die Hospitaliterbrüder Florian, Marco und Klaus von Pax Crucis beziehungsweise Ratisbona 1250. Ziel war es, vier Tage im Val Susauna zu lagern, und an einem Tag den Pass mit historischer Ausrüstung und mit Pferden zu ersteigen. Von unserem Lagerplatz, etwas oberhalb des damaligen Hospizes, waren das etwa 900 Höhenmeter und Luftlinie etwa 10 Kilometer bis zur Passhöhe auf (2606 m.ü.M.).
Das Lager im wunderschönen Val Susauna wurde neben der historischen Passtrasse in einem kleinen Wäldchen beim Fluss Vallember aufgeschlagen. Der natürliche Wall um das Lager schützte uns vor Wind und allfälligen Überfällen. Blanche plante über die vier Tage historisch korrekte Mahlzeiten aus Lebensmitteln aus der Umgebung. Heidel- und Preisselbeeren wie auch Kräuter konnten direkt in Lagernähe in freier Natur gepflückt werden.
Wir planten den Pass-Aufstieg am Samstag, mit erfahrenen Pferden von Holosana Pferdetrekking in Chapella (die Pferde trugen moderne Sättel und Zaumzeug). Unsere Führerin Eva unterstütze uns bestens und ermöglichte auch den weniger erfahrenen Reitern die gut 8 Stündige Tour hoch auf den Pass und wieder zurück ins Lager. Die historische Ausrüstung bewährte sich auf ganzer Linie, die Kleidung der Damen war etwas umständlicher, je nach Saumlänge. Da wir auf 14 Reisende 6 Pferde hatten ging der Grossteil der Gruppe jeweils zu Fuss, was auch damals üblich gewesen sein dürfte. Die Schuhe überlebten den Marsch über Kies, Felsen und Gras ohne nennenswerte Probleme.
Wir haben somit bewiesen dass ein Passübergang im Hochalpinen Raum mit Ausrüstung aus dem 12 Jahrhundert absolut möglich ist. In moderner Ausrüstung ohne Pferd lässt sich der Pass in 5-6 Stunden überqueren. In hochmittelalterlicher Manier ist der Übergang eine Tagesreise, was genau mit den Überlieferungen übereinstimmt. Weitere Erkenntnis: je authentischer die Ausrüstung, desto besser funktioniert sie. Einfach wendegenähte Schuhe bestanden den Test unbeschadet, während sich bei wendegenähten Schuhen mit aufgeklebter Sohle der Leim zu lösen begann.
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Hier der Film von Matthias "Ulf" über den Event https://vimeo.com/138844534