Ein kleines Grüppchen (nur 3) haben sich am Samstag für ein kleines Marsch-Eperiment zusammengefunden. Im Gegensatz zum Septimermarsch war diesmal die Distanz das Ziel. Daher wie weit kommt man mit Marschgepäck in normaler Höhenlage und einfachem Gelände.
Das Ziel ist gewesen den Hallwilersee komplett zu umrunden (ca.22km). Das Marschegpäck war zwar etwas abgespeckt, hatte aber immer noch inkl.Rüstung ein Gewicht von rund 40kg.
Um 9.30 Uhr starteten wir Seengen und in flottem Schritt geht es los. Die Marschgeschwindigkeit war nur merklich kleiner als die zu haufen ungläubig staundenen Spaziergänger. Als Mittagsziel haben wir Mosen angepeilt. Auf halbem Weg machen wir das erste mal halt, bis jetzt läuft alles gut, keine Beschwerden.
Der Mittagshalt konnten wir wie geplant in Mosen machen, musten aber unseren Rastplatz gegen einen Schwan verteidigen.
Auch bis hierhin (gut die hälfte, daher rund 11 km) keine tiefgehenden Beschwerden, etwas müde knochen und vereinzelte Druckstellen mal abgesehen...
Die nächsten Kilometer werden schon spürbarar, die ersten Blasen machen sich bemerkbar. Nach dem wir noch in eine Hochzeit platzten (die meinten, wir seien eine Atraktion für die Zeremonie, daher tosenden Aplaus und lange Gesichter als wir einfach weitermarschierten....) nächster kurzer halt in Beinwil am See, Wasserflaschen auffüllen.
Nun lässt die Leistung markant nach, Die Pausen werden immer länger, die Marschdistanzen immer kürzer. Das Zeitgefül geht etwas verloren...
Bis auf Boniswil (etwa 2 km) brauchten wir fast 2 Stunden. Jeder hat nun Schmerzen, der Einte an den Füssen, Blasen platzen auf, der Andere an den Schultern und Schlüsselbein. Das Marschgepäck aufnehmen und abstellen wird immer schwieriger...
Der letzte km bis zum Hallwyler Schloss war die reinste Folter. Nur noch der eiserne Wille bis dort hin zu kommen hält uns aufrecht. Um 18.00 Uhr ist es geschafft, wir sind beim Schloss angekommen. Das Marschegpäck abzustellen ist alleine schon fast nicht mehr möglich, alles tut weh und ein normales laufen ist fast nicht mehr möglich.
Unser Fazit: Wir sind dieses mal ganz bewusst an die Grenzen gegtangen. Interessant ist, dass in dieser Gruppe der untrennierte aber auch der Top-Sportler praktisch zur selben Zeit an die Grenze der Leistungsmöglichkeit gekommen ist.
Das wirft natürlich wiederum sehr interessante Fragen zu den Marschdistanzen in der Antike auf: nach unserer Meinung müssen die überlieferten Distanzen sehr kritisch hinterfragt werden. Als realistisch stufen wir Tagesetappen von 25 bis 30km ein. Grössere Distanzen sind nur mit leichtem Gepäck oder mit massivsten Ausfällen machbar.