Dr. Who und meine Wenigkeit waren dieses WE an der oben angesagten VE-Day Veranstaltung in Ost-Deutschland.
Leider sind wir mit sehr gemischten Gefühlen wieder zurück. Wie immer am Donnerstag Nacht losgefahren und unterwegs übernachtet waren wir am Freitag morgen gegen 10 Uhr in Langenorla. Von Basel aus ist es ca. 650km.
Vor Ort waren schon Rudis Leute von der belgischen 2nd AD mit mehreren Fahrzeugen und die Tough Ombres aus Deutschland, die einiges organisiert haben und auch die Küche stellte und eine Gruppe aus Tschechien. Zudem waren noch weitere Leute da die nicht einer Gruppe angeschlossen waren.
Wir hatten zwar schon einiges mitbekommen im Vorfeld, das es politische Probleme gab, jedoch waren die dann doch grösser als angenommen. Das ganze wurde anscheinend recht hochgekocht und man hatte sogar Angst das Linke Aktivisten Probleme machen könnten.
Weiter änderten sich die Vorgaben für uns fast stündlich. Es war sehr mühsam und alle Darsteller zusammen versuchten immer wieder Einfluss zu nehmen. Nachdem am Samstagabend dann die Schlussveranstaltung nach der Kranzniederlegung im Zelt auf dem selben Gelände wo wir waren stattfinden sollte, hiess es plötzlich, keine uniformierten. Nach Intervention der Veteranen und Hinterbliebenen solcher, die bei der Befreiung dabei waren, durften wir plötzlich doch auch wieder rein.
Für die Tough Ombres war dies genug und sie bauten am Samstag abend ab und reisten geschlossen ab. Wir und der Rest blieben, denn schliesslich waren wir nicht wegen dem Veranstalter da, sondern um die Veteranen zu treffen, die wir zum Teil schon am Freitag abend und auch am Samstag, als das Camp für die Zuschauer geöffnet waren, getroffen haben.
Die Begegnungen waren wir immer sehr interessant. Zudem auch ehemalige Zwangsarbeiter aus Belgien die in der nahen Porzellanfabrik und den unterirdischen Stollen zur Produktion von Flugzeugen eingesetzt wurden. Ich war froh, das wir geblieben waren.
Wie schon geschrieben, war es der Bevölkerung am Samstagmittag möglich das Camp zu besichtigen. Dies war ein sehr bewegtes Erlebnis, welches ich in dieser Form noch nie erlebt habe. Viele erzählten von ihrer Kindheit und ihrem erlebten, auch die Zeit nach dem Krieg mit dem Russen. Geschichten, die man sich nicht ausdenken kann. Klar wurde auch über den Sinn und Unsinn eines Militärcamps diskutiert, jedoch war ich sehr positiv überrascht über die verschiedenen Äusserungen. Auch wenn die Organisation nicht gut geklappt hat und es immer wieder mal etwas neues gab, so war es trotzdem sehr interessant und wir hatten wieder einmal mehr verschiedene kurze Einblicke in die Geschichte, wie sie das Leben schreibt und man es nicht in Bücher findet.
Zudem bin ich nun auch stolzer Besitzer eines Wehrpasses der Kaiserzeit und eines Soldbuches von 1888, beide aus dem Ort. Zudem brachte mir eine Frau noch der Koppel mit Schloss ihres Opas, sowie Fotos und Abzeichen, die sie nicht mehr benötigte. Alles Geschenkt.
Weiteres später:
Hier mal einfach ein Link zum schauen,um einen einblick zu bekommen wie hoch das ganze ging. Übrigens ist dann zum Glück doch nichts passiert.
http://www.mdr.de/thueringen-journal/7314871.htmlUnd ein paar Fotos:
Jeder Erfolg, den man erzielt, schafft uns einen Feind. Man muß mittelmäßig sein, wenn man beliebt sein will.