06. - 08.08.2010 - Convoy to Remember

[cantarella]

Es ist journalistischer Fastfood, produziert um Platz zu füllen und zurechtgemacht um emotionale Leserreaktionen bei den Onlinekommentaren zu provozieren

Yep, beim Blick-Link, den ich eingestellt habe, funktioniert das jedenfalls wunderprächtig.
(hier ist er nochmal: http://www.blick.ch/news/schweiz/aargau ... aus-152795)

[Tank]

Fast-Food - rasch gegessen, rasch ausgeschieden, schon vergessen.

Oder lässt sich inspirieren wie Max Dohner von der Aargauer Zeitung... Ausgabe Nr. 209 ein Blatt für jeden Toi Toi Einsatz.

[Hagelhans]

ich finde es ausgesprochen interessant, dass Veteranen verschiedener Kriege in den allermeisten Fällen die mir bekannt sind, bei einem Zusammentreffen mit Reenactors positiv reagieren, wärend irgendwelche Leute die meistens rein gar kein geschichtliches Grundwissen haben und meistens auch noch nie einem Reenactor begegnet sind, immer wieder mit: "So etwas kann nur jemand tun der nie einen Krieg erlebt hat." argumentieren.

[troupier suisse]

Es ist ein Faktum, dass viele Online-Beiträge nur wegen der heftigen Kommentare gut besucht sind, und in diesem Fall profitiert von jener Verbalpöbelei beispielsweise ein Telekommunikationsunternehmen, welches gleich in der vertikalen Leiste daneben seine Bannerwerbung hat.

Aber darüber sollte sich nun wirklich kein Re-enactor der sich betroffen fühlt ernsthaft Gedanken machen. Von Lesern gewisser Boulevardblättern mit derbstem Vokabular in Kommentaren beleidigt zu werden, ist wie wenn einem aus der Tiefe der Kloschüssel 200 Gramm Stuhlgang hämisch entgegenbrüllen, dass man niveaulos und hässlich sei und üblen Körpergeruch habe. Da ist die Tatsache dass Stuhlgang reden kann interessanter als die Aussage die er zu machen hat.

P.S.:

"So etwas kann nur jemand tun der nie einen Krieg erlebt hat"

Intellektuell interessantes Argument. Ergo kann sich nur jemand kompetent mit dem Leben von Martin Luther befassen, wenn er in Wittenberg die Schachtel mit den Nägeln gehalten hat (auch wenn dort vermutlich nie genagelt wurde)?

[gijoe]

Was die Presse schreibt wollten wir uns nicht so zu Herzen nehmen, die Zuschauerzahlen sagen etwas anderes.
Auch wenn ich mich beim Marsch vom Eingang zum Camp, beim Anblick einiger " Gewandeten" , gefragt habe was ich hier mache, hatte der Event doch einige Höhepunkte zu bieten. Negativ war die psychologische Kriegsführung mittels Beschallung. Die US Darsteller haben teilweise wieder meine Klisches bestätigt. Hier sehe ich so etwas wie einen Herdentrieb, nicht Reglemente oder die Geschichte sind Vorbild sondern andere Mitglieder und Gruppen.
Bestes Beispiel ist das berühmte olive Undershirt das mittlerweilen schon mit Koppelzeug getragen wird. Vorbildlich die Darstellung der DLI wo die englischen Soldaten den Rock nur auf Befehl für harte Arbeit entfernten.
Als ich durch die Marktstände schlenderte fielen mir bei einem Händler eine grosse Anzahl ungebrauchter US WWII Wolldecken auf. Die werden wohl Ladenhüter bleiben. Ich weiss nicht wie der US Reenactor darauf kommt die normale Infanterie sei mit M-1949 Mountain Sleeping Bags ausgerüstet worden ???? Vermutlich ist es die Angst bei Nachttemperaturen von 10 Grad zu erfrieren. Was ihnen dabei aber entgeht ist die Erkenntniss für was der Rest des Equipments auch noch einsetzbar war und warum man seine Ausrüstung komplett haben sollte.

[Napoleon]

Sorry, aber ich kann mich erst jetzt wieder zur Wort melden, hatte noch Verpflichtungen.
Es wird wohl noch ein paar Tage gehen bis ich alles wieder an seinem Platz gelagert habe, zudem muss ich das Kirchenelement noch unterbringen.

Wie ja schon gesehen, hat von unserer Seite her eigentlich alles super geklappt. Einzig wegen der Umplanung der Organisatoren hatten wir 12 Meter weniger zur Verfügung als abgemacht, was wir doch durch rasche umplanung recht gut wettmachen konnten.
Ich möchte mich hier auch nochmals bei alles DLIer bedanken, die auch viele Kilometer unter die Räder genommen haben um nach Basel zu fahren, um Material zu laden, sowie welche, die Labels entworfen haben und im Hintergrund geholfen haben, diese Instalation so zu erstellen wie gesehen.

Dass das ganze nicht ganz unproblematisch sein würde, war uns klar. Jedoch waren die Reaktionen der Zuschauer intensiver als wir uns das gedacht haben. Viele Leute waren nicht auf das gefasst und waren oftmals stark betroffen. Eltern hatten echt Mühe, und mussten mit Händen und Füssen ihren Kindern erklären was wir hier tun. Selbst während eine Bestattung wurde nicht gesprochen, die Leute blieben stehen und gingen erst weiter oder sprachen wieder, als das Grab zu war und wir das Holzkreuz eingeschlagen haben.

Bilder und weiteres gibt es in den nächsten Tagen.

[Napoleon]

Hier noch ein Link den ich gefunden habe.
Habe zwar gehört das Starkstrom vor Ort war, habe aber keine gesehen, aber auf einem der Bilder hier findet man auf der 2. Seite einen, der in einem Panzer fährt.....

http://www.flickr.com/photos/incuboy/se ... 561819133/

[Phil]

Ich fand das Gräberdisplay sehr mutig. Ich selber hätte wohl nicht den Mut gehabt, sowas zu machen, weil ich gewisse Reaktionen doch befürchte (man hat es denn auch hie und da von Besuchern gemurmelt gehört). Ich denke aber wer wollte, konnte die Jungs ja ansprechen und erhielt auch Auskunft.

Ansonsten fand ich den Convoy sehr gelungen. Es ist halt ein Riesenanlass, aber die kleinen, feinen Stücke sieht man auch dort. Ich versuche jedenfalls in 3 Jahren auch mal aktiv dabei zu sein, muss nur noch ein paar Gleichgesinnte finden dazu. Ich würde mir noch ein bisschen mehr Bewegung im Reanactorsbereich wünschen, aber das ist sicher nicht so einfach.

[Phil]

Weisst Du übrigens wer diese beiden Legionäre waren? (ich fand es eines der besten Displays des 5th Convoy)

[gijoe]

I Ich würde mir noch ein bisschen mehr Bewegung im Reanactorsbereich wünschen, aber das ist sicher nicht so einfach.

Kannst du das mal näher erklären ?