06. - 08.08.2010 - Convoy to Remember

Rückblick auf verschiedenste Re-enactment und Living History Veranstaltungen

Moderator: Napoleon

Re: 06. - 08.08.2010 - Convoy to Remember

Beitragvon Parsifal am So 08 Aug, 2010 20:34

Und hier ist die alte Version der ausgezeichneten kirche Display =D> . Es war toll, jeder wieder zu sehen.
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Re: 06. - 08.08.2010 - Convoy to Remember

Beitragvon Tank am So 08 Aug, 2010 20:57

dustoff hat geschrieben:Und nur so nebenbei .... es waren Deutsche Uniformen im Reenactoren Camp zu sehen.



Ja und "erschreckt" haben sie mich auch.. 8-[
War gerade mit meinem Jeep auf dem Weg nach vorne als sie mich aus meinen "Träumen" holten als sie uns "überholten" und ruften "wir suchen den Feind"....

Luca (der Sohn meiner Freundin) fragte dann etwas vertatert... "wer suchen die...??"

War ein sehr guter Event und was mich sehr erstaunte waren auf dem Convoy durch die Gegent wie viele Zuschauer am Rande standen winkten und einfach Freude an der Sache hatten, obwohl unsere Presse nichts besseres wusste als den ganzen Event in den Dreck zu ziehen und einem braunen A.....ch eine einmalige Platform bot um seinen Kack und Frust zu verbreiten....
http://www.a-z.ch/news/vermischtes/das- ... s-10741023

Das Foto haben sie (Pressefutzis) tief aus Ihrem Archiev gefischt (vom Convoy 2004)

Darum hatte ich dopelte Freude an der Besucheranzahl und eben die vielen Besucher die den Convoy am Strassenrand mitverfolgten...
Diesesmal als "nicht aktiever" aber hatte trotzdem ein Tag der besonderen Art geniesen dürfen.
Nun aber doch noch ein kleiner Eindruck des Event von meiner Seite...

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Re: 06. - 08.08.2010 - Convoy to Remember

Beitragvon panzerschreck am So 08 Aug, 2010 21:09

andere habe es mit Humor genommen.. :smt002

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Re: 06. - 08.08.2010 - Convoy to Remember

Beitragvon troupier suisse am So 08 Aug, 2010 21:26

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Es hatte zwei Deutsche in der szenischen Installation. Wie bei britischen Graves Registration Units praktiziert, halfen sie als Kriegsgefangene bei den Bestattungsarbeiten. Diese Art der Arbeit ausserhalb des Kampfgebietes war gemäss der Genfer Konvention zulässig und entlastete die kombattanten Truppen der britischen Armee. Gleichermassen wurden übrigens oft auch Zivilisten für die Bestattungen beigezogen. Man konzentrierte sich indes auf den militärischen Aspekt, um uns nicht in zu vielen Ebenen zu verzetteln. Zudem war das Element der Kriegsgefangenschaft bereichernd, da kaum je dargestellt. Es wurde aller Risiken bewusst auf Neuland geschritten, in jeder Beziehung.


Sehr attraktiv fand ich übrigens das kleine aber feine Display zum Thema Fremdenlegion in Nordafrika gleich in unserer Nachbarschaft. Obschon ganz hinten gelegen, erfreute es sich doch eines stattlichen Zulaufs, und die Thematik ist innovativ gewählt:

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Re: 06. - 08.08.2010 - Convoy to Remember

Beitragvon Hagelhans am Mo 09 Aug, 2010 03:30

Der DLI möchte ich einfach nur danken für diesen vermeintlichen Tabubruch. Dass ich solche Sachen, insbesondere dann wenn sie derart gut in Szene gesetzt werden gutheisse, dürfte ja allgemein bekannt sein.
Des weiteren bedanke ich mich bei der Fremdenlegion die mir bei einem starken Regenschauer Unterschlupf in ihrem Zelt gewährte. Auch sie hatten einen Schwerverwundeten im Camp wass das Bild für meine Augen wesentlich realistischer erscheinen liess als die meisten anderen Aarstellungen.

Det40 war leider schon voll im Aufbruch, so dass ich kaum noch etwas von ihnen mitbekommen habe.
Beeindruckend am US Camp fand ich weniger das ausgestellte Material sondern die Logistik dieses von zuhause an den Anlass und wieder zurück zu transportieren.

Von den Fahrzeugen war ich recht entäuscht. es hatte für meinen Geschmack einfach zu viel neues Zeug.
Die Flieger und Fallschirmer waren eine beeindruckende Zugabe die denn doch recht hohen Eintrit soweit rechtfertigten.

den Kavallerie Schwadron 72 habe ich schon zu oft gesehen. Sie sind halt, wie viele Traditionsvereine, keine Reenactors. Bei der eigentlichen Präsentation gut und recht, das Lager eher unterdurchschnittlich. (es gibt auch Ordonanzstallhalfter aus Leder. Man muss die Pferde nicht unbedingt mit modernen in leuchtfarben gehaltenen Halfter anbinden.)

Bei einigen Besuchern und Fahrzeugbesitzern fragte ich mich, was wohl passieren würde wen man sie telefonisch anruft und die letzte Strophe des Beresienaliedes in den Hörer rezittiere... :smt002
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Re: 06. - 08.08.2010 - Convoy to Remember

Beitragvon troupier suisse am Mo 09 Aug, 2010 06:01

Ich stimme Hagelhans zu. Die Fallschirmspringer waren eine sehr sehenswerte Attraktion. Leider kaum ich zu wenig herum, um mir ein Bild über den ganzen Anlass machen zu können. Die zwei mal die ich umherging konnte ich allerdings im Reenactorencamp einige Impressionen sammeln. Die happy few der Big Red one waren mit ihrem Zelt und ihrem detailierten Equimpent ja in Sichtweite unserer Darbietung, aber richtig würdigen konnte ich die kleine Perle erst als ich kurz dort verweilte zum Hallo sagen.

Neben der schön gemachten Küche im US-Camp war die Darstellung BRO das was mir auf den kurzen Exkursionen dort positiv auffiel. Etwas weiter hinten stiess ich auf das Display des Detachement40, wo man sah dass viel Arbeit reingesteckt wurde. Alleine wegen des Themas ragte auch diese Darbietung mit den schönen historischen Fahrzeugen zwischen dem ganzen olivgrünen Gerät rundherum wohltuend hervor.

Ich will nicht ungerecht gegenüber den ganzen US-Teilnehmern sein, aber die schlichte Masse an Zelten und Material bewegte mich unbewusst dazu, mich auf Dinge zu konzentrieren die anders sind als das Gros. Ich habe seit 1989 einfach zuviel Small-Walls, Willys, Garands und Dodges gesehen. Inflation im Kopf. Dafür können die US-Teilnehmer nichts, das ist eine rein subjektive Seite meiner Wahrnehmung.

Da kommt irgendwann der Punkt wo für die eigenen Augen nur noch das hervorragende und das merkwürdige raussticht. Umfassend Ausgerüstete GI's ragen dann positiv hervor, während alters- und gewichtsmässig schwer verfehlte Darstellungen sich als nur noch merkwürdig abheben. Irgendwann sollte jedermann merken, dass es vorbei ist mit Darstellungen der kämpfenden Truppe, wenn gewisse Limiten überschritten sind.

Man darf halt nicht überall Re-encatorenmaßstäbe anlegen. Viele die kamen sind nur Sammler (von Fahrzeugen oder von Material) oder Liebhaber eines Themas, die sich einfach ein wenig so kostümieren wie sie das für passend halten, auch wenn dies manchmal brutal daneben geht. Für die sind dann die Re-enactoren die es sich bewusst schwer machen mit ihren Impressionen die Spinner. Das sind zwei verschiedene Welten. Ich möchte nicht heucheln, ich kann mit solchen Kühlboxcampern in offenen Hemden und anachronistischer Haartracht nichts anfangen. Aber fairerhalber wollte ich mal den Advocatus diaboli machen.

Bei der Fremdenlegion nebenan stach das selten gesehene Material heraus, und die Tatsache dass diejenigen die es trugen von der körperlichen Konstitution her (nachdem was ich sah) glaubwürdig rüberkamen. Da brachte ich als dickbäuchiger Feldgeistlicher optische Unruhe rein, als ich schon nur das Display zum Reinschauen betrat. Sogar die Ziersteine haben sie weiss angemalt. Wie Hagelhans schon sagte, war auch der Verwundete in diesem Display ein tragisches Detail dass allem mehr Gewicht gab. Viel zu selten werden solche Seiten des Krieges einbezogen.

Um den Bogen zu schliessen komme ich zurück zu den Fallschirmjägern. Ich hatte mich nicht eigens wie viele auf den Wall begeben zum zuschauen. Im Schatten der Kirche ruhte ich um die schwüle Hitze zu verarbeiten. Plötzlich dröhnte die Maschine vorbei und die Fallschirme schwebten direkt über mir zu Boden.

Das war sehr beeindruckend. Ein Highlight des Events. Beim letzten Anflug erwischte ich mit einem hastigen Schnappschuss meiner Kamera die tief fliegende C47 Dakota mit ihren Invasionsstreifen direkt durch das Kirchenfenster hindurch:

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Huch, noch eine verborgene John Lennon Hommage? Ereilte ihn doch vor dem Dakota-Building in New York das Schicksal in Gestalt eines schwer gestörten Mannes.

Was mich furchtbar störte war die Musikbeschallung. Ich hatte mich vor dem Convoy eigentlich vor einer der berüchtigten endlosen Glenn-Miller-Orgien gefürchtet. Als ich dann aber den anachronistischen Musikmix des Convoy-Senders drei Stunden gehört hatte, begann ich mich nach dem Swing zurückzusehen. Ferner arbeitete der Speaker mit so vielen Superlativen, dass es ohne Überteibung peinlich war. Alle paar Minuten war etwas "nie dagewesen", "das grösste", "einmalig", "absolute Premiere in der Schweiz", "das werden sie nie wieder sehen".

@ Hagelhans: Bei einigen Sachen denen man begegnen musste, wäre die erste Strophe des Bresinaliedes angemessener gewesen.
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Re: 06. - 08.08.2010 - Convoy to Remember

Beitragvon panzerschreck am Mo 09 Aug, 2010 07:43

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Re: 06. - 08.08.2010 - Convoy to Remember

Beitragvon troupier suisse am Mo 09 Aug, 2010 09:54

Oh Mann, da rühren einige mit der grossen Kelle an.
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Re: 06. - 08.08.2010 - Convoy to Remember

Beitragvon Tank am Mo 09 Aug, 2010 11:05

Ist doch schon recht Interessant wenn in Zeitungen Berichte geschrieben werden und mit "alten" (vom Convoy 07) Fotos "dekoriert" wirt......
Kommt die Frage auf... war etwa gar niemand da....von den Schreiberlingen...

http://www.news.ch/25+000+besuchen+Mili ... detail.htm
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Re: 06. - 08.08.2010 - Convoy to Remember

Beitragvon troupier suisse am Mo 09 Aug, 2010 11:50

Die Presse ist seit der Etablierung des Internets in einer schweren Krise. Alles muss sehr rasch und kompakt rausgebracht werden. Und zugleich ist überall Sparsamkeit angesagt, womit auch das früher praktizierte Entsenden von Journalisten vielfach wegfällt. Viele Artikel sind Agenturmeldungen oder nur (leicht) umgeschriebene Pressebulletins, und sehr häufig wird irgendwo im Internet zusammengeklaubt ohne tiefere Verifikation. Zuweilen ähneln sich die Artikel konkurrierender Zeitungen wie ein Ei dem anderen, da aus selber Quelle geschöpft und selten reflektiert wird.

Namhafte Zeitungen haben ihre einst angesehenen Rechercheabteilungen abgebaut. Bilder ordert man häufig bei Fotoagenturen oder holt welche aus dem Archiv, was es ermöglicht einen Artikel mit Hilfe von Vorabinformationen der Veranstalter bereits im Vorfeld zu schreiben und dann minim angepasst zeitgleich mit dem Event rauszubringen. Ein durchsichtiger Kniff sind "Leserreporter" und "Leserfotographen", die es einem für ein Handgeld oder 5 Minuten Ruhm ermöglichen, einen Hauch von Ereignissnähe einzubringen.

Der klassische Journalismus und die Presse als Quelle unabhängiger Information liegen im Sterben. Ein oberflächliches Kurzfilmchen für die Zeitungswebsite ist wichtiger geworden als eine kluge und gewissenhaft recherchierte Reportage. Es ist journalistischer Fastfood, produziert um Platz zu füllen und zurechtgemacht um emotionale Leserreaktionen bei den Onlinekommentaren zu provozieren (das bringt Sitebesucher und Clicks, was gut ist die die Werbeverträge mit Firmen die dort ihre Zappelgrafiken für viel Geld platzierten).

Tanks Verdacht dürfte da durchaus zutreffen. Man hat den Eindruck dass man ein Paar Zahlen von der Convoywebsite zusammengetragen hat, es mit einigen tendenziösen Worten garnierte und ein paar alte Fotos dazustellte. Es ist wie bei Fast-Food - rasch gegessen, rasch ausgeschieden, schon vergessen.
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