06. Juni 09 - Normandie, vermutlich nicht mehr für alle...

Rückblick auf verschiedenste Re-enactment und Living History Veranstaltungen

Moderator: Napoleon

Beitragvon zemsi am Mi 03 Jun, 2009 17:22

... bin gerade in der Normandie. Wie immer, Wasser predigen und Wein trinken.

Viele laufen mit Gewehren und Pistolen rum (viele Franzosen), Fahrzeuge sind bewaffnet, Fantasieuniformen, Soldaten auch ausserhalb der Camps, Half Tracks auf öffentlichen Strassen etc. Natürlich auch 2DMs und Pinzgauers ;) Ist eigentlich nicht viel anders als vor 5 Jahren. Im Vorfeld viel Lärm um nichts...
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Beitragvon troupier suisse am Sa 06 Jun, 2009 07:28

In der Normandie regnet es gerade. Wenn man die Webcam von Caen so anschaut, so ist dort wohl das Wetter an diesem 6. Juni etwa so unfreundlich wie bei uns.

http://www.caen.maville.com/vivre/webcam.php

Da kommen Erinnerungen hoch. Um die Beatles mit der Eingangsstrophe von Sergeants peppers lonely hearts club band zu zitieren "It was twenty years ago today," Zu dieser Stunde vor 20 Jahren war ich gerade am Strand von Arromanches.

Das waren jene Zeiten in denen es noch nicht gross Repros gab. Man trug originale Klamotten. In meinem Fall war es eine echte Jugendsünde, denn ich hatte mich mit einer erstklassig erhaltenen M-43 Uniform mit two-buckle Boots ausgestattet, und zum Ausgang eine Senfhose mit Hemd, Karwatte und Ike-Jacket mit Schiffchen, alles mit dem Patch der 1. US-Infanterie-Division versehen. Das meiste meiner Uniform und Ausrüstung war zwar authentisch da original, aber es passte eher in die Zeit um 1945. Heute ein unverzeihlicher Fauxpas. Aber ich stand immer noch besser da, als die ganzen Jungs in Vietnamuniformen oder mit Woodland-Camo, die in dieser Minute am 6. Juni 1989 an den Strand von Arromanches gekommen waren, wo der Tag mit einem Feuerwerk und einem Fahrzeugmeeting begonnen wurde. Natürlich gab es auch echte Sammler, die darauf achteten zu ihren Fahrzeugen wirklich passende Uniformen zu tragen. Und ich sah einen perfekt als Montgomery gekleideten Engländer, der einem fast perfekt als Patton verkleideten Mann (bei Montgomery war das Gesicht ähnlicher) die Hand gab für die Kameras.

Damals fuhren wir dann mit den Fahrzeugen in die Dörfer, wo jede Gruppe bei einer einheimischen Familie zum Mittagessen eingeladen war. Den Calvados werd' ich nie vergessen - ich hatte ihn im Glas auf dem Tisch, und die der Creme im Dessert war er auch reichlich drin. Und alle Strassen waren gesäumt mit winkenden Leuten, und jede Nase lang lag ein rauchender Jeep oder ein Dodge mit gerissenem Keilriemen. Der Jeep mit dem ich in die Normandie und zurück mitfuhr, hatte nur zwei Pannen. Zum einen klemmte einmal die Hupsirene während der Durchfahrt durch eine Dorf, und liess sich nicht mehr ausschalten. Das ist ein ganz eigenes Erlebnis, wenn man 10 Kilometer durch die liebliche Landschaft der Normandie fährt, und ständig kreischt die Hupe ins Ohr. Und zum zweiten war das brave Fahrzeug hunterte von Kilometern runter und zurück gefahren, um dann nahe Allschwil, rund 4 Kilometer vor der heimischen Garage abzuliegen, so dass ein Abschleppen nötig wurde.
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Beitragvon gijoe am So 14 Jun, 2009 07:00

zemsi hat geschrieben:... bin gerade in der Normandie. Wie immer, Wasser predigen und Wein trinken.

Viele laufen mit Gewehren und Pistolen rum (viele Franzosen), Fahrzeuge sind bewaffnet, Fantasieuniformen, Soldaten auch ausserhalb der Camps, Half Tracks auf öffentlichen Strassen etc. Natürlich auch 2DMs und Pinzgauers ;) Ist eigentlich nicht viel anders als vor 5 Jahren. Im Vorfeld viel Lärm um nichts...

Bedauerlich das es so gekommen ist. Wenn man bedenkt welchen Hürden die Gruppen die den offiziellen Weg gingen nehmen mussten. Da werden ein paar stinksauer sein.
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Beitragvon gijoe am Mo 15 Jun, 2009 05:10

Aus dem was ich bis jetzt von Augenzeugen gehört habe, haben die strengen Auflagen im Vorfeld total versagt. Es gab Leute in Phantasieuniformen, man lief ausserhalb der Displays mit Waffen rum, die berühmt-berüchtigten "Pinzgauer" Convoys mit Leuten in CH Tarn waren auch wieder dort.
Unfair gegenüber den Leuten die sich Mühe gaben, die Auflagen erfüllten und sämtliche Bewilligungen einholten.

Ich frage mich wie jemand dazu kommt, mit einem Militärfahrzeug das nicht aus der Zeit stammt oder in einer Phantasieuniform an einen Gedenkanlass mit tragischem Hintergund zu fahren. Vor etlichen Jahren wurden solche Leute im SF DRS als "Rambos" bezeichnet. Meines erachtens zu recht !!! Das sind Spinner, Army Freaks oder um den zutreffenden Satz wieder einmal hervorzuholen " Spass in Uniform mit Gewehr ohne viel Nachdenken".
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Beitragvon dustoff am Mo 15 Jun, 2009 09:00

Als freier Mensch kann wohl jeder selber entscheiden mit was für einem Fahrzeug er in die Normandie fahren will.
Dasselbe gilt für die Bekleidung .... ist jedem freigestellt was er anzieht. Ich finde Fantasieuniformen nicht gut aber jeder muss selber für sich entscheiden was er zu so einem Anlass trägt.
Gruss
Danielle


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Beitragvon panzerschreck am Mo 15 Jun, 2009 11:27

Freaks sind auch die 2 perfekt gekleidete US Airborn Reenactoren die mit eine passende WW2 Harley in San Mere Eglise reingefahren sind und mit Platzpatronen in die Menge geschossen haben.
Panik Alarm im Publikum . Innert 5 Minuten war die Polizei schon da . Durchsuchungen bei sämtliche Reenactoren auch an Fahrzeugen und auf Parkplätze.. :-k
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Beitragvon gijoe am Mo 15 Jun, 2009 15:00

Früher, als es noch Jahre dauerte eine perfekte Uniform zusammenzutragen , hat man die " Spinner" sofort an ihrer Phantasie Army Bekleidung erkannt . Heutzutage kann sich jeder in kurzer Zeit gut einkleiden und ein wenig Soldat spielen.

Es gibt Anlässe Lokale usw. die einen Dress Code vorschreiben um das Niveau auf einem akzeptablen Level zu halten.
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Beitragvon troupier suisse am Mo 15 Jun, 2009 22:06

Freaks sind auch die 2 perfekt gekleidete US Airborn Reenactoren die mit eine passende WW2 Harley in San Mere Eglise reingefahren sind und mit Platzpatronen in die Menge geschossen haben.
Panik Alarm im Publikum . Innert 5 Minuten war die Polizei schon da . Durchsuchungen bei sämtliche Reenactoren auch an Fahrzeugen und auf Parkplätze..


Wie blöd muss man sein um so einen Scheiss zu bauen. Bei manchen Leuten scheint der Stahlhelm direkt durch den Schädel aufs Hirn zu drücken. Solche Typen gehören international von Events gebannt.
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