Burgspektakel Regensberg ZH 24.8- 26.8. 2007

Rückblick auf verschiedenste Re-enactment und Living History Veranstaltungen

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Beitragvon Fughal am Di 28 Aug, 2007 07:42

Ich würde mal sagen, pauscht das Thema ned so auf.. denn Richte nicht, auf dass Du nicht gerichtet wirst.

Wie es schon mal erwähnt wurde, es sieht jeder das Thema etwas anderst und versucht es so gut wie möglich in seinem Sinne es darzustellen. Manche brauchen etwas länger, die anderen schneller.

Was mir immer auffällt ist, das sobald jemand sich etwas besser in der Materie auskennt und sich auch dementsprechend auch verhält, plötzlich anfängt Fehlern bei anderen zu suchen. Ist mir sogar in meinem eigenen Verein schon untergekommen. Am Anfang ist man Wissbegierig und plötzlich steht die Person neben dir und betrachtet dich abwertend. Du fragst dich was ist jetzt los? Da kommen dann Antworten: "Du, also deine Beinlinge....naja iss ja gut und Recht aber...." Da muss ich sagen: "Danke dir das du mich darauf aufmerksam gemacht hast, doch währe ich froh, wenn du das mir ganz normal sagen kannst als Tip und nicht dazu diese Abwertende Geste."

Da muss man halt immer schauen wie sagt man etwas zu wem und mit welchem Anstand. Denn es ist immer wieder bekannt das Menschen sobald sie sich als etwas besseres sehen plötzlich wieder mal eine Runde auf den Boden müssen.


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Beitragvon Traingelo am Di 28 Aug, 2007 07:53

Irgendwie tröstlich aber nicht beruhigend, dass solche Probleme nicht nur bei unseren Gruppen (2. Hälfte 19. Jh.) existieren, sondern auch in andern Zeitepochen.
Ich versuche immer von andern zu lernen (positiv und negativ) und hoffe, dass man mit zunehmendem Alter diesbezüglich auch etwas toleranter wird (und nicht überheblich) und bin bis dato gut damit gefahren. Schlussendlich mus jeder nach seiner eigenen Façon glücklich werden.
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Beitragvon Aratran am Di 28 Aug, 2007 08:51

Vorwürfe der Arroganz und "A-päpsterei", wie von Hagelhans geäussert, sind der Company nicht fremd. Wenn man nachhakt und sich nach den Gründen für die Kritik erkundigt, findet man oft erstaunlich wenig stichhaltige Argumente, dafür aber sehr viel Polemik. Der geschilderte Fall von kritisierten freiwilligen Helfern wurde von den Organisatoren des Anlasses an uns weitergeleitet. Beide wachhabenden Dizaines konnten sich an keinen solchen Vorfall erinnern. Im Nachhinein hat sich herausgestellt, dass genau ein Darsteller (von insgesamt 45) unseres Heerlagers für diese Kritik verantwortlich ist. Ich führe dies deshalb aus, weil es ein gutes Beispiel für die Wahrnehmung der Company von "aussen" ist: Schlägt bei uns eine einzige Person über die Stränge, so wird sofort mit dem Mahnfinger auf die ganze Gruppe gezeigt und als arroganter Haufen in Sippenhaft genommen. Bei anderen würde man vielleicht beide Augen zudrücken; aber he, bei der Company nicht, da erwartet man die Einhaltung von "Gesellschaftsregeln" die oft die Gesellschaft selber nicht einzuhalten fähig ist.

Aufgrund meiner Erfahrung als Schreiberling in diversen Mittelalterforen komme ich zum Schluss, dass Arroganz, Besserwisserei und Eitelkeit nicht ein von der Company gepachtetes Phänomen ist, sondern so manchem sich in unserem Hobby bewegenden Zeitgenossen auf den Leib geschrieben zu sein scheint. Vielleicht sollte sich da jeder selbst einmal etwas mehr an der Nase nehmen?

Die Company verhält sich nicht respektlos gegenüber anderen Gruppen. Wir arbeiten seit ettlichen Jahren mit vielen Spätmittelaltergruppen aus ganz Europa eng zusammen. "Hinterweidenthal" (und Daaden) zum Beispiel, wurde ursprünglich durch die Company ins Leben gerufen und organisiert, um mit der "Szene" einen engen und freundschaftlichen Kontakt zu pflegen. Der Erfolg der Veranstaltungen gibt unserem Bestreben recht. Wären wir ein arroganter, diebischer Sauhaufen, würde wohl niemand freiwillig an einem solchen Event mit uns gemeinsam campieren. Mir ist nicht zu Ohren gekommen, wer von uns wie wo was entwendet haben sollte. Wenn dem so ist, finde ich das auch überhaupt nicht lustig und verspreche, dass wir dem nachgehen werden. Dann bitte ich aber Hagelhans sich nicht in diffusen Anschuldigungen zu ergehen, sondern entweder hier oder wie von Folini angeboten, direkt bei uns konkreter zu werden.

Gruss,
Aratran (nicht Christian Folini ;-))
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Beitragvon troupier suisse am Di 28 Aug, 2007 09:24

Nur etwas zu einem Punkt

Ich führe dies deshalb aus, weil es ein gutes Beispiel für die Wahrnehmung der Company von "aussen" ist: Schlägt bei uns eine einzige Person über die Stränge, so wird sofort mit dem Mahnfinger auf die ganze Gruppe gezeigt und als arroganter Haufen in Sippenhaft genommen.


Das ist eine Erscheinung die ich nicht zu gruppenbezogen nehmen würde. Jede Darstellergruppe wird an ihrem schwächsten Glied gemessen. Baut einer in der Truppe Mist, dann fällt das auf den ganzen Haufen zurück. Das gibt's bei den USCW-Darstellungen, das gibt's bei der Napoleonik und das gibt's bei WW2-Darstellungen. Die Wahrnehmung der Allgemeinheit ist stets bei negativen Punkten gleichermassen geschärft wie verallgemeinend. Da wird niemand "bevorzugt", aus diesem Topf haben wir alle schon serviert bekommen.

Noch ein mahnendes Wort im Sinne von Fughal und Traingelo. Die Debatte hat wohl fruchtbare Elemente, driftet aber langsam in eine negative Richtung die der Mehrheit der Forenuser nichts mehr bringt. Sollten in den Tastaturen noch spitzere Zeilen lauern, dann mögen sie die Betreffenden per PM oder Mail austauschen.
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Beitragvon Aratran am Di 28 Aug, 2007 10:19

@ troupier suisse: Da gebe ich Dir gerne recht und werde mich zum Thema Company an dieser Stelle auch nicht mehr weiter auslassen. Wo Vorwürfe in den öffentlichen Raum gestellt werden, muss man aber auch die Möglichkeit haben sich - eben - öffentlich dazu äussern zu können. Dies war die Absicht meines Eintrages.

Also, zurück zum eigentlichen Thema. Weitere, konstruktive Kritik bitte via Mail an contact@companie-of-st-george.ch oder via PM.

Gruss,
Aratran
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Beitragvon Hifu am Di 28 Aug, 2007 11:21

Hallo zusammen

Ich finde es durchaus nicht schlecht, dass das hier zur Sprache gebracht wurde - zumal die Krittik sachlich und begründet geäussert wurde. Die "halböffentliche" Stellungnahme der Company hat mich in meinem Eindruck, dass im wesentlichen einzelne aus dem Rahmen gefallen sind bestärkt und hilft für viele das doch angekratzte Bild wieder etwas gerade zu rücken.

Ich habe den Eindruck, dass die Company halt vorallem bei vielen Helfern eher mit solchen negativen Vorfällen aufgefallen ist. Sie haben es etwas versäumt sich ab und an kollegial zur Runde zu gesellen (gilt natürlich wiederum nicht für alle :-). Bei einigen Kollegen der Stadtwache (ich wurde gut behandelt ;-) blieb der Eindruck hängen, dass Sie negativ und herablassend bemustert und kommentiert wurde. Aber hei, sie stammen aus der Liverollenspiel-Szene und haben genauso Freude an Ihrem Hobby. Nur werden Sie damit halt kaum motiviert sich in die gewünschte Richtung zu entwickeln...

Egal, mir hat der Event sehr gefallen und es haben alle dazu beigetragen. Wenn sich jemand einen Eindruck verschaffen will, habe ich hier ein paar Fotos gefunden: http://david.im-spycher.ch/images/regensberg/index.php

Grüsse, Michi
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Beitragvon Hagelhans am Di 28 Aug, 2007 11:26

@Aratran: PM ist da.

Fals ich etwas derb geworden bin, möchte ich dafür um entschuldigung bitten. Ich bin leider kein Chorknabe und nehme nicht immer ein Blatt vor den Mund.
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Beitragvon Napoleon am Di 28 Aug, 2007 11:43

Aratran hat geschrieben:Aufgrund meiner Erfahrung als Schreiberling in diversen Mittelalterforen komme ich zum Schluss, dass Arroganz, Besserwisserei und Eitelkeit nicht ein von der Company gepachtetes Phänomen ist, sondern so manchem sich in unserem Hobby bewegenden Zeitgenossen auf den Leib geschrieben zu sein scheint. Vielleicht sollte sich da jeder selbst einmal etwas mehr an der Nase nehmen?


Da kann ich Aratran auch nur zustimmen. Jedoch muss ich aber sagen das dies anscheinend ein grosses Problem von schweizer Genossen ist. Ich bin oft im Ausland und muss aber sagen, das man da zwar auch grenzen und differenzen zwischen den Gruppen hat, jedoch nirgens wird so "bünzlihaft" getan wie bei uns.

Ich hatte im Vorfeld mit den Verstaltern zu tun, welche bei mir 60 Gewndungen mietne wollten, jedoch so, das man keinen Unterschied zwischen der Companie zu ihnen (den Helfern) erkennen sollte. Da dies jedoch den Rahmen unserer Möglichkeiten und vorallem auch die Kasse der Veransalter gesprengt hätte suchten sie nach einer anderen Lösung.
Ich hatte jedoch das Gefühl das man da nicht ganz so wusste was man im Mittelalter überhaupt für Kleidung trug, geschweige denn aus welchem Material diese war.
Jeder Erfolg, den man erzielt, schafft uns einen Feind. Man muß mittelmäßig sein, wenn man beliebt sein will.
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Beitragvon Traingelo am Di 28 Aug, 2007 11:58

Ja, gestehen wir es ein und stehen dazu: wir sind nun halt mal "Bünzlis" und dazu noch extreme Föderal-Individualisten, die gerne ihr eigenes Süppchen kochen. Deshalb gibt es auch in der ganzen Schweiz, egal in welcher Epoche, keine Gruppe, die mehr als 50 Nasen zählt (lass mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen). Die Zellteilung der Vereine und Clubs beginnt meistens schon beim Erreichen eines Mitgliederbestandes von etwa 20-25 Mitgliedern.
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Beitragvon Hagelhans am Di 28 Aug, 2007 13:03

Napoleon hat geschrieben:Ich hatte im Vorfeld mit den Verstaltern zu tun, welche bei mir 60 Gewndungen mietne wollten, jedoch so, das man keinen Unterschied zwischen der Companie zu ihnen (den Helfern) erkennen sollte. Da dies jedoch den Rahmen unserer Möglichkeiten und vorallem auch die Kasse der Veransalter gesprengt hätte suchten sie nach einer anderen Lösung.
Ich hatte jedoch das Gefühl das man da nicht ganz so wusste was man im Mittelalter überhaupt für Kleidung trug, geschweige denn aus welchem Material diese war.


Ja Napoleon. Von meinen Mühen mit dem rest des Vereins weist Du ja.

Bis zum Schluss hat niemand kapiert dass wir keine Schauspieler sind und dass wir uns nicht ver-kleiden sondern einfach mit Kleidern einer vergangenen Epoche kleiden.
Noch im letzten Dezember wurde ich von der Verantwortlichen für die Helfergewandung in erstaunen über krasses Unwissen gesetzt. Als ich sie gebeten habe doch endlich mit Hitomi für den Schneiderlehrgang (Den ich mit Hitomi mündlich im September provisorisch abgemacht habe) kurtz zu schliessen, meinte sie, sie müsse sich noch etwas in die Thematik einlesen. sie wisse noch nicht welches Mittelalter gemeint sei. Sie habe festgestellt, dass es drei verschiedene Mittelalter gegeben habe. Auf mein erstaunen belerte sie mich dan, dass es Früh-, Hoch- und Spätmittelalter gab.
Im allgemeinen wurde ich einfach nie oder zu spät gefragt und wen ich etwass auf eigene Faust unternahm, dan wurde es nur minimal in anspruch genommen.
Das Weihnachtsfenster am Schaufenster des ehemaligen VOLG, bei dem ich versuchte ein Kirchenfenster aus der Gründungszeit von Regensberg zu rekonstruieren und zu dessen Eröffnung eine ganze menge Freiwilliger hier aus dem Forum und sonst wo von mir überredet wurden "ambiente" zu machen, wurde nicht mal von allen Vorstandsmitgliedern besucht.

So zog es sich eigentlich durch. Der letzte Schuss waren dan die bunten Tücher am Turm. Auf die Frage wie man den turm dekorieren solle, antwortete ich, dass ich dies mit Farbenfahnen tun würde. Ich erklährte auch grob was Farbenfahnen sind. Aber aus Heraldischen Standesfarben die man aus 1. August Beflaggung der umliegenden Gemeinden sicher günstig hätte mieten können, wurden dan "farbige Fahnen" buntze Tücher.

Mein Eindruck von vielen im OK ist, dass wir alle, die geschichte als Steckenpferd haben und öffentlich auftreten, irgendwelche tingeltangel Kleinkünstler sind von denen man für Gelg eine Show abkauffen kan.
Dass wir dies aus spass machen und freude daran haben dem Publikum etwas zu vermitteln ging vielen einfach zu nicht in den Kopf.

Und dass es eben doch Sachen gibt, die man mit Geld nicht kauffen kann, ist für Leute mit gewissem finanziellen Polster auch recht schwer zu verstehen.
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