Schafisheim 2011

Rückblick auf verschiedenste Re-enactment und Living History Veranstaltungen

Moderator: Napoleon

Re: Schafisheim 2011

Beitragvon gijoe am Di 06 Sep, 2011 15:06

Wisst ihr noch wies war ?
Dr Kafaz war immer schwer und unbequem, Kaputze gerollt, Beinriemen auf engstem Knopf und verschlauft. In der Brustasche Ersatzmagazun und Notration, in der Innentassche olives Säcklein mit Sackbefehl.( Schnur, Kork Feuerzeug, Gehörschutz, Isolierband, Papier und Bleistift ). Hinten drin Gamelle auf der Seite Feldflasche. Verbandspatrone und Leuchtgamasche in der Aermeltasche.
Auf dem Kopf der Helm oder das Schiffchen ( keine TAZ 83 Mützen ) auf dem Kampfrucksack, Schanzwerkzeug, im Rucksack, Pelerine , Notkocher, Ersatzwäsche und bei Uebungen Zelteinheit und Pflöcke.
Um den Bauch Leibgurt mit Bayo eingelascht in den Kafaz. ABC Schutzbereitschaft war immer erstellt. Schutzmaske um den Bauch und im Kafaz eingelascht. Riemen unter dem Leibgurt . Kampfstofferkennungspapier auf dem Helm und am Arm. T - Shirt 90 gabs noch nicht und dienstliches rumlaufen ohne Jacke schon gar nicht. Teneuerleichterung waren Jacke ein Handbreite auf Gnägi öffen Armel nach hinten Rollen. Bei Märschen und wirklich grosser Hitze durfte das Gnägi AUF BEFEHL manchmal ausgezogen werden. Wie oben schon angedeutet durfte die Jacke nicht ausgezogen werden, nicht einmal zum Essen.
Wegen meinen persönlichen Erfahrungen habe ich mich in der Gruppe Armee 61 nicht wirklich erkannt. Die Bedrohungslage war damals oftmals ernst und der Geist schon noch etwas anders als das was wir aus der Armee 95 kennen. Die Armee war immer wieder mit Situationen erhöter Alarmbereitschaft konfrontiert. Ich erinnere mich nur zu Gut an den Wk den ich während des Putsches in Russland hatte. Aus heutiger Sicht harmlos, aber damals wurde das von der Armeeführung verdammt ernst genommen !! Ich würde mich freuen die Jungs wieder mal zu sehen und mehr mit ihnen zu Reden.
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Re: Schafisheim 2011

Beitragvon troupier suisse am Di 06 Sep, 2011 15:28

Und wenn erst die Panzerrunggle im Kämpferrucksäcklein im Komplizenschaft mit dem Schanzpigger beim durchs Gelände rennen im Bewegung gerieten, dann hatte man das Gefühl dass auf dem Rücken eine Party abgeht, zu der man nicht eingeladen ist. Das schrägste was mir als Linksschütze passierte war, dass die heissen GP11 Hülsen beim Auswurf nach dem Schuss direkt in die (nicht vorschriftsmässig zusammengerollte und zugeknöpfte) Kapuze des Kämpfers hüpften und ich dann beim Stellungswechsel weihnachtlich rasselte wie Rudolf das Rentier. Das konnte einem nicht passieren, wenn man das Kämpferrucksäcklein anhatte. Oder die HG 43 die aus einer der Schenkeltaschen in den Schnee fiel, was zum langwierigen Befehl "Suchen bis gefunden führte". Ach ja, Armee 61, als die Wehrmänner noch keine Rollköfferchen und Namensschildchen hatten und man den Helm noch an den Nagel hängen konnte (und sich dann vorkam wie eine Kuh mit Glocke beim Almauftrieb)...

ABC Schutzbereitschaft war immer erstellt.


Und dazu nur zwei magische Worte: "AC-Alarm sesshaft"
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Re: Schafisheim 2011

Beitragvon gijoe am Di 06 Sep, 2011 17:32

Du beantwortest damit eine Frage die man damals nicht stellen durfte weil es einfach so war. Ich fand es immer irgendwie sinnlos die Kaputze zu Rollen , jetzt erfahre ich endlich den Grund 8-[ Weist du auch warum man bei der Fellmütze, selbst bei grosser Kälte die Ohren nicht runter klappen durfte :-k

Flüssig war auch ganz nett, man pudert ja gerne.
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Re: Schafisheim 2011

Beitragvon Tank am Di 06 Sep, 2011 17:48

Ja das fragte ich mich auch... Warum durfte man den "Kretenhase" nicht runterklappen... :-k
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Re: Schafisheim 2011

Beitragvon troupier suisse am Di 06 Sep, 2011 18:03

Ja, erleuchte mich auch bei der Fellmütze. Ich habe keine Ahnung.

Ich wusste zwar dass es untersagt war, und tat es trotzdem einmal und wurde in den Senkel gestellt. Das hatte aber noch zusätzliche Gründe, denn mein Tenü als Schöpfordonnanz am Versorgungsposten eines Nachtmarschs war höchst reglementswidrig. Schon beim langen Warten im Pinz wurde es saukalt und ich war glücklich meine Helly-Hansen zu haben. Um es noch wärmer zu haben, zog ich die Ohrenklappen der Fellmütze runter. Zugleich hatte ich den Ceinturon ausgezogen um ihn als Traghilfe für zwei Teebidons zu verwenden. Das Bajonett machte ich nur an der Stoffklappe des Kämpfers fest. Als ich dann zum Einsatz kam, mit Ohrenklappen runter, sichbarer blauer Helly-Hansen bis unters Kinn, Kafaz ohne Ceinturon mit dran baumelndem Bajonett und dafür zwei zusammengegurtete Bidons über den Schultern, sah ich aus wie der Munitionsträger einer argentinischen Minenwerferbatterie am Mount Tumbledown. Das kam beim Häuptling nicht gut an. Ich hatte eigentlich darauf spekuliert dass er es in der Finsternis nicht sieht, aber als der Korpis beim Teeausschenken mit der Taschenlampe die Szenerie beleuchtete, flog meine Deckung auf.
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Re: Schafisheim 2011

Beitragvon Phil am Di 06 Sep, 2011 18:06

Tank hat geschrieben:...und ich sag nur."Normandi 1994" (in der Bildmitte)
Jeder hatt einmal angefangen... Zum Glück ward Ihr von Anfang an perfeckt.


Na das mein ich doch aber auch!!!
Gruss, Phil
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Re: Schafisheim 2011

Beitragvon Hallicrafters am Di 06 Sep, 2011 18:21

...Ja genau...Wenn man dann noch einen kurzen Oberkörper hatte, und dabei eine etwas zu gross geschnittene Jacke erwischte...den Helm am Haken, mittig neben Reissverschluss einhängte...dann, ja dann, dann schlug einem der angehängte Stahlhelm mit seiner Unterkante bei jedem Schritt einen auf den Schniedelwutz, bzw auf den Sack (=AUA)...Der Leibgurt hing eigentlich auf der richtigen Höhe (=John Wayne Stellung)...Hatte man aber das Bayonett und die Schutzmaske eingelascht, dann Gute Nacht, ein Michelin Männchen ist ein Witz dagegen...Den KAFARUSA (=Kampfanzug Rucksack) hatten wir in der Luftwaffe leider nicht (=folglich auch keine Schanzknochen, Hurra)...Die HG's haben wir hinten in die Aussentaschen des KAFAZ versorgt (=schlechte Idee)...Beim Runterspringen von einem Dach hat mich die Gravitation derart nach hinten beeinflusst, dass ich nach Ende der Flugphase...Päng...Aua, doppelte Calcaneus Fraktur (=Fersenbruch beidseitig)...Wenigstens sind die Dinger nicht explodiert...
Warum haben eigentlich ADA's die Plastkdinger an den Knien weggeschnitten ?
Die Oeffnung am Schritt an den Hosen (=Knöpfe ?) war schön gross, so konnte der böse Wolf nicht zuschlagen
Die Beinstösse waren genial...Nachdem man die Schuhe gebunden hatte, schnell mit dem Schnürchen ganz oben beim Schuhbändel einschlaufen...Gamasche darüber...Die Hosenstösse kamen auch bei intensivsten Feindkontakt nicht hoch...Nicht wie später bei den TAZ 80...85...weiss der Teufel was, bei welchen man die Hosenstösse kaum versorgen konnte...und dauernd hochkamen...Der KAFAZ war halt wie ein Pijama...auch zum Schlafen gut geeignet, vorausgesetzt er war rundum leer...weich dazu...Nur die Frauen standen nicht auf die Dinger...leiider...Umgekehrt, eine FHD im KAFAZ...aber das ist eine gaanz andere Geschichte... :smt002
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Re: Schafisheim 2011

Beitragvon Hallicrafters am Di 06 Sep, 2011 19:11

Warum dufte man die Ohrenklappe nicht runterklappen ???
Ja, warum denn nur...ganz einfach; 1. Weil es in Helvetia nicht so kalt ist, das es einem erlaubt auf die "Habe unheimliche Zahnschmerzen" Stellung zu gehen...äh zu klappen
2. Weil wir (aus der Sicht eines Offiziers) keine "Bourbaki" Armee darstellen...ja, so einfach ist das
DIES IT KEIN WITZ...DIES IST KEIN WITZ...DIES IST KEIN WITZ...DIES IST KEIN WITZ
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Re: Schafisheim 2011

Beitragvon gijoe am Mi 07 Sep, 2011 17:39

Warum haben eigentlich ADA's die Plastkdinger an den Knien weggeschnitten ?

Die Plastikdinger waren ein Segen bei Nässe und Kälte aber wenn die Sonne drauf brannte war es die Hölle. Bei den älteren Kämpfern war der Plastik zwischen dem Stoff . Es gab einzelne AdA s die den Platik entferneten, das Gros war aber von der harten Disziplin so eingeschüchtert das sie es lieber liessen. Beim AV hatte man immer diesen nervösen Griff zu den Kämpfertaschen den wehe wenn ein Knopf offen war :---) Dieses nervöse nesteln bracht man auch nach der Umrüstung auf den TAZ 90 nicht ganz weg. Die einzige Modifikation die man uns durchliess war das Knoten der Kampfrucksackriemen zu normalen Rucksackriemen.
Ganz lustig war es wenn man Packbefehle nicht einhielt um noch so schwer tragen zu müssen.
Nacht übungen waren auch speziell. mit dem Inhalt der Sackbefehls entklaperte man Mann und Gewehr, schwärzte den Kopf und auch das Wasser in der Feldflasche durfte man nicht hören. Der Helm durfte für einmal weggelassen werden um besser zu hören, dafür wurde die Kapuze neu gerollt und über gezogen.
Ich denke es ist schwierig sich vorzustellen wie es damals war wenn man es nicht selbst mitgemacht hat.
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Re: Schafisheim 2011

Beitragvon troupier suisse am Do 08 Sep, 2011 05:24

Nacht übungen waren auch speziell. mit dem Inhalt der Sackbefehls entklaperte man Mann und Gewehr, schwärzte den Kopf und auch das Wasser in der Feldflasche durfte man nicht hören. Der Helm durfte für einmal weggelassen werden um besser zu hören, dafür wurde die Kapuze neu gerollt und über gezogen.


Nächtliches Exfiltrieren, mit Festzurren und Unhörbar machen des ganzen mobilen Haushalts. Dann rituelles Hüpfen vor dem Chef zur Prüfung der Lautlosigkeit. Und die Kapuze so überziehen und fixieren dass die Ohren frei sind und den Rest des Kopfes (alles was nicht behaart ist) mit Taschenlampe vor dem Aussenspiegel eines Pinz mit einem angeschmurgelten Korkzapfen schwärzen. Schliesslich im Storchenschritt durch das Unterholz...
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