Das sehe ich auch so. Das Chessiloch war ein Ort wo Schweizer Truppen von 1914 bis 1918 stationiert waren. Das Laufental, wo uns der Marsch durchführt, diente damals als rückwärtiger Unterkunftsraum der Truppen die sich in der Ajoie auf der Wacht an der Grenze ablösten. Am Zielort Laufen steht eines der ganz wenigen Wehrmännerdenkmäler der Schweiz, welches exklusiv an in der Grenzbesetzung 1914-1918 verstorbenen Wehrmänner erinnert.
Es geht nicht darum elitär andere Uniformen von diesem Anlass auszuschliessen. Es geht auch nicht darum eine möglichst attraktive Darbietung mit möglichst breitem und vielfältigem Angebot für das Publikum zu machen. Dies ist ein Gedenkanlass. Es ist die Sache jeder Nation, ihrer eigenen Leiden und Opfer zu gedenken.
Auch weiss ich nicht was ich von davon halten soll:
Speziell wenn man bedenkt, dass die Schweizer während des ganzen Kriegs keinen einzigen Schuss abgefeuert haben.
Es ist nichts Verdienstvolles daran auf Menschen zu schiessen, und es ist nichts Schmähliches daran an seiner Neutralität festzuhalten wenn andere sich gegenseitig umbringen. In der Tat haben wir Schweizer keine Schüsse im Kampf abgefeuert. Wir haben nicht einmal zurückgeschossen als Füsilier Georg Cathomas vom Bataillon 85 am 4. Oktober 1916 (
Heute ist Jahrestag) auf seinem Wachtposten auf der Dreisprachenspitze von einer Kugel von jenseits der Grenze tödlich getroffen wurde. Details dazu hier:
http://lebendigegeschichte.phpbb.ch/fto ... asc-0.html
Einer meiner Urgrossonkel gehörte zu jenen Sanitätssoldaten die Nacht für Nacht die Strecke vom Tessin zum Bodensee in Lazarettzügen fuhren, und Verwundete Kriegsgefangene von Österreich nach Italien und umgekehrt austauschten. Oftmals fuhr der Rotkreuzchefarzt Oberst Carl Bohny persönlich mit, um zu kontrollieren ob den Verwundeten auf dem Weg durch die Schweiz die bestmögliche Pflege zuteil wurde. In vielen Fällen mussten Schweizer Feldprediger diesen fremden Soldaten in der Schweiz in ihren letzten Momenten beistehen. Und das Letzte was manch ein Österreicher oder Italiener auf Erden sah war eine Schweizer Krankenschwester an seiner Pritsche.
Mein Urgrossonkel erlebte, dass die Sterbenden am ehesten Trost bei einer Pflegerin, einer Frau suchten, da sie sie an ihre Mütter erinnerten wenn es zu Ende ging. Die gewechselten Verbände, die ausgeteilten Teetassen und Suppenschüsseln und die kühlenden Umschläge die mein Urgrossonkel auf diesen Zugfahrten machte, sind etwas für das ich mehr Stolz empfinde als für mit Blut und Leid erkauften Tapferkeitsmedaillen auf dem Schlachtfeld.