Meiner Ansicht nach können sich Sammelgebiete nicht der Wirtschaftslage entziehen. Jedes Objekt, was auch immer es sei, ist immer nur soviel wert wie jemand dafür bereit ist zu zahlen. Und wenn die Zeiten hart sind, dann wird ein Verkaufsstand ganz schnell zur Wanderausstellung, weil kaum jemand bereit oder befähigt ist Preise aus goldenen Tagen zu bezahlen. Der Käufer interessiert sich im Allgemeinen sich nicht wieviel der Sammler hinter dem Verkaufsstand irgend wann in seiner eigenen Sammelleidenschaft dafür bezahlt habe. Er orientiert sich am eigenen Pegelstand im Portemonnaie. Ich kann einen noch prächtigen Thurgauer Raupenhelm anbieten - wenn ihn keiner zu dem Preis will dann kann ich mir dafür nicht einmal ein Schinkensilserli kaufen und irgendwann in der Not des Hungers in die Wollraupe beissen.
In Wald hat allerdings ein Sammler es auf die Spitze getrieben beim Versuch die Wirtschaftslage zu nutzen. Es wurde ein schönes Infanteriegewehr 1863/69 mit Hinterladerumbau auf Milbank-Amsler für 500 Franken angeboten. Ein ganz gewitzter bot in einem Akt obszönster Feilscherei 250.- Bar auf die Hand, wofür er eine saftige Watschn verdient hätte. So schlecht kann es um die Wirtschaft nicht einmal in Island stehen.
@ Napoleon
Was ich feststellen musste, dass der grösste Teil der Schweizer Waffen vor 1870, ins Ausland geht.
Die Ware folgt dem Markt und geht dorthin wo sich Kundschaft findet die den Preis zahlt. Das ist an sich schon in Ordnung. Bloss für den Sammler hier ist das ärgerlich, wenn nur der Bodensatz zurückbleibt. Ich habe schon an der Sammlerbörse 2009 in Basel punkto Vorderlader 95% des angebotenen Sortiments als Schrott erkennen müssen (Kaputte Schäfte, tiefe Rostnarben, Basteleien mit falschen/modernen Teilen und so weiter).