The big red one, WDR, Dienstag, 01.08 22:15 - 00:50 Uhr

Was demnächst im Kino, Fernsehen & Theater läuft oder gerade gelaufen ist.

Filmkritik

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The big red one, WDR, Dienstag, 01.08 22:15 - 00:50 Uhr

Beitragvon Napoleon am So 30 Jul, 2006 07:21

Achtung - Langfassung, wird zum ersten mal ausgestrahlt im Deutschen Fernsehen. Mehr weiter unten.

'Irres aus der Jugend Samuel Fullers, der als G.I. der Fighting First, der 1. Infantry Division mit dem roten Einser-Logo, weit herumkam: von Nordafrika 1942 über Sizilien, Omaha Beach am D-Day, Belgien und Deutschland bis zum Sturm auf das Konzentrationslager Falkenau im Mai 1945.
'Die episodische Handlung folgt vier G.I.s und ihrem Sergeant, Angehörige der so genannten 'Big Red One', deren Geschichte bis in den 1. Weltkrieg zurückreicht. Nach einer schwarz-weißen Exposition taucht der Sergeant (Lee Marvin) in Nordafrika wieder auf, der vor 25 Jahren einen deutschen Soldaten von Angesicht zu Angesicht tötete, weil er nicht wusste, dass der Krieg seit ein paar Stunden vorbei war. Jetzt befehligt er eine auf vier blutjunge G.I.s zusammengeschrumpfte Einheit, der der Film bei ihren Einsätzen durch halb Europa folgt. Da gibt es - wie in jedem Kriegsfilm - große Kampfszenen, und die Rekonstruktion hat einige neue mit prallem Leben (und Sterben) erfüllt. Doch wo in anderen Filmen die Siegerpose in den Vordergrund gerückt wird, macht Fuller unkonventionell die Kamera zum Zeugen kleiner absurder Randereignisse - ein Prinzip, das sich durch den gesamten Film fortsetzt und in einer (nun vollständig integrierten) Irrenhaus-Sequenz gipfelt, in der der Krieg das Gesicht eines Wahnsinnigen annimmt.


25 Jahre nach der verstümmelten Premieren-Fassung des Films von knapp 2 Stunden feierte der Film 2005 seine Wiederauferstehung: THE BIG RED ONE - THE RECONSTRUCTION bietet 15 neue Szenen, ist mehr als 40 Minuten länger und erstmals im deutschen Fernsehen zu sehen. Für die neue Version hat der Filmkritiker Richard Schickel das wieder entdeckte Material ausgewertet und nach Fullers Drehbuch letzter Hand eine Fassung erstellt, die dessen epischer Vision gerecht wird: 'Wir können nicht sagen, dass dies der Director's Cut ist. Wir haben viele kleine Szenen hinzugefügt, die Fuller vielleicht letztendlich raus geschnitten hätte.'
Samuel Fuller (1911-1997) war sicher einer der am wenigsten angepassten Regisseure des alten Hollywood-Studio-Systems: ein rauer, lebenspraller Erzähler vielfach authentischer Geschichten, ein echter Kino-Autor, der am liebsten alles selber machte, vom Schreiben über die Produktion bis zur Regie. Herauskam dabei ein Oeuvre muskulöser, zupackender Actionfilme, in denen sich Horror, Humor und fatalistischer Humanismus zu einem ganz eigenen Stil vereinen. 'The Big Red One' ist ein in vieler Hinsicht autobiografischer Film, in dem der junge, Zigarren kauende Robert Carradine als G.I. Zab sich unverkennbar als Alter Ego des jungen Sam Fuller präsentieren darf. Es ist die individuelle, auch über den langen Zeitabstand ungetrübte Erinnerung eines Mannes, der selbst dabei war, mehrfach für seine Tapferkeit ausgezeichnet wurde und sein Leben lang davon besessen war, seine persönlichen Eindrücke in Film umzusetzen. Davor hatte Fuller bereits andere Kriegsfilme gedreht und immer waren und blieben es weder militaristische noch pazifistische Filme. Richard Schickel hat seiner Rekonstruktion von 'The Big Red One' das Motto vorangestellt: 'Fictional Life based on Factual Death' - ein Satz, der klar macht, worum es im Film geht: nicht um eine Heldengeschichte, nicht um einen Anti-Kriegsfilm, nicht um die Desavouierung des Gegners oder die Heroisierung siegreicher amerikanischer Truppen, sondern um das nackte Überleben.
Zuletzt geändert von Napoleon am Di 01 Aug, 2006 07:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Wusst ich nicht

Beitragvon Pegasus am So 30 Jul, 2006 16:49

Das wusste ich gar nicht!! Muss ich mir unbedingt reinziehn. Bin mal gespannt.
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Beitragvon troupier suisse am So 30 Jul, 2006 18:29

Hauptdarsteller Lee Marvin (so 1924 getauft um Robert E.Lee zu ehren) trat während des 2.Weltkriegs ins US. Marine Corps ein und kämpfte mit der 5th Marine Division im Pazifik. 1944 wurde er in Saipan verwundet und erhielt das Purple Heart. Nach seinem Tod 1987 erhielt der Schauspieler ein Grab auf dem Arlington National Cemetery, der während des US-Bürgerkriegs von einem Quartiermeister der Union auf dem Landgut von Robert E.Lee angelegt wurde, um den Schmerz über seinen gefallene Sohnes quasi auf die Türschwelle des konföderierten Generals zu tragen. Auf Marvins Grabstein steht sein letzter Rang bei den Marines - Private First Class:

Bild
Die Welt ist eine Bühne, aber das Stück ist schlecht besetzt. (Oscar Wilde)
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Beitragvon J.Moore am Mo 31 Jul, 2006 17:40

Hmm der Grabstein sieht so aus als wäre er in der letzten Zeit schonmal bewegt worden!

Also mir bleibit nur ein zu dem Film zusagen und zwar ein Post, den ich bereist in einem anderen Forum dazu geschreiben habe!
Hi Jungs,

also ich hab den Film zu Hause und muss ganz ehrlich sagen,
die "Reconstruction" ist leider noch schlimmer als das Original obwohl man jetzt manche Zusammenhänge besser verstehen kann!
Die Reconstruction zieht sich sowas von Ellen lang und die Handlung ist eigentlich auch für den... !
Da hat der Samuel Fuller leider nicht seinen besten Tag gehabt als er den Film erschaffen hat!

Was ich faszinierend finde ist, dass der Sarge (seines Zeichen Lee Marvin, eigentlich ein guter Schauspieler, ich erinnere an "dreckiges Dutzend") 20 Jahre nach dem ersten Weltkrieg immernoch SARGE ist! Sensationelle Leistung in der Army, dass man 20 Jahre auf einem Dienstgrad hängen bleibt!! :)

Na ja wenn man so manche Unklarheiten gerne übersieht und auch mal nen Auge zu drückt und auch etwas von der Geschichte der BRO weiss, wird sich diesen Film nicht entgehen lassen können!

Aber lasst euch selbst von dem Film überraschen!
Bin mal gespannt wie Ihr ihn so findet!


Wie oben gesagt es tut mir leid aber für knapp 3 1/2 Studnen film haut er mich nciht vom Hocker!


Aber viel Spass beim schauen!
J.Moore



Beitragvon Napoleon am Di 01 Aug, 2006 07:08

J.Moore hat geschrieben:Hmm der Grabstein sieht so aus als wäre er in der letzten Zeit schonmal bewegt worden!

Also mir bleibit nur ein zu dem Film zusagen und zwar ein Post, den ich bereist in einem anderen Forum dazu geschreiben habe!
Hi Jungs,

also ich hab den Film zu Hause und muss ganz ehrlich sagen,
die "Reconstruction" ist leider noch schlimmer als das Original obwohl man jetzt manche Zusammenhänge besser verstehen kann!
Die Reconstruction zieht sich sowas von Ellen lang und die Handlung ist eigentlich auch für den... !
Da hat der Samuel Fuller leider nicht seinen besten Tag gehabt als er den Film erschaffen hat!

Was ich faszinierend finde ist, dass der Sarge (seines Zeichen Lee Marvin, eigentlich ein guter Schauspieler, ich erinnere an "dreckiges Dutzend") 20 Jahre nach dem ersten Weltkrieg immernoch SARGE ist! Sensationelle Leistung in der Army, dass man 20 Jahre auf einem Dienstgrad hängen bleibt!! :)

Na ja wenn man so manche Unklarheiten gerne übersieht und auch mal nen Auge zu drückt und auch etwas von der Geschichte der BRO weiss, wird sich diesen Film nicht entgehen lassen können!

Aber lasst euch selbst von dem Film überraschen!
Bin mal gespannt wie Ihr ihn so findet!


Wie oben gesagt es tut mir leid aber für knapp 3 1/2 Studnen film haut er mich nciht vom Hocker!


Aber viel Spass beim schauen!


Danke für Dein Feedback, ich werde mal schauen, wenn ich Zeit habe werde ich ihn mir trotzdem anschauen.
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Beitragvon Major Kusanagi am Mi 02 Aug, 2006 13:51

Ich hab' mir den Film nach Napoleons Tip angesehen. Es war interessant eine spezielle Fassung von The Big Red One zu sehen. Natürlich kann der Film heutigen Ansprüchen an Authentizität nicht mehr genügen, aber er wurde ja auch vor über einem Vierteljahrhundert gedreht. Man bedenke bloss einmal, dass Co-Star Mark Hamill damals gleichzeitig in der einzig wahren Star Wars Trilogie echt angesagt war.

Sam Fuller hat den Film mit diversen tiefgehenden Momenten gespickt, die einem die vielen unauthentischen Details vergessen lassen. Es ist wie die Inszenierung eines Theaterstücks, wo der Fundus die Kostüme bestimmt, aber die Inszenierung und die Schauspieler das Stück ausmachen.

Einer meiner Schlüsselszenen-Favoriten ist die Szene in der sich ein geistig verwirrter Patient eine Schmeisser schnappt, wild um sich schiesst und tötet und dabei laut schreit dass er nun nicht mehr verrückt sei. Der zarte Gag dabei ist, dass er sich mit seinem mörderischen Gebahren dem kriegerischen Umfeld angepasst hat, wo es unmöglich ist Wahnsinn und Vernunft auseinander zu halten.

Auch kommt gleich zu Beginn die Frage auf, wo der Unterschied zwischen Töten im Krieg und Morden im Frieden ist, nämlich als Marvin als junger Spund im Ersten Weltkrieg einen Deutschen tötet, und erst danach erfährt dass der Krieg aus ist. Im Raum steht plötzlich unterschwellig die Frage, ob der Soldat aufgrund einer politischen Veränderung vom Kämpfer zum Mörder wurde. Eine immer aktuelle Frage.

Das sind in diesem Film die wahren Rosinen.
Major Kusanagi



Beitragvon Hoover am Mi 09 Aug, 2006 10:35

Für mich ist er ein eher schwacher Film. Er verscuht, seine Antikriegs-Botschaften rüberzubringen, schafft es in meinen Augen aber nicht.
die Geschihcte des Krieges und der BRO sind mir zu oft zu weit ausgelegt. Okay, der Film wurde 1978/79 gedreht (unter anderem in Israel!) daher muss man große Abstriche bezüglich der Ausstattung machen.
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