von Major Kusanagi am Mi 05 Apr, 2006 18:34
Der Film ist eine Interpretation von Willi Heinrichs Novelle "Das geduldige Fleisch" von 1956, in dem er eigene Erlebnisse von der Ostfront verarbeitete. Man merkt dem Werk von Sam Peckinpah an, dass der Regisseur eine Ader für Spätwestern hatte. Nicht dass es dem Film geschadet hätte, aber einige Passagen kommen in ihrer Slow-Motion eindeutig ein wenig an "The Wild Bunch" mahnend daher.
Der grosse Orson Welles liess Peckinpah wissen, nachdem er Steiner das erste Mal gesehen hatte, dass er ihn für den besten Antikriegsfilm hielt den er je über den gewöhnlichen Frontsoldaten gesehen habe. Welles sei sogar soweit gegangen den Streifen zum besten Antikriegsfilm seit Lewis Milestones "Im Westen in nichts Neues" von 1930 zu erheben.
Der Film hiess im Original "Cross of Iron" und hatte sich als Abgesang auf das klassische Kriegsepos mit Helden und Schurken im Jahr seiner Entstehung (1977) mit anderen gefälligeren Kriegsfilmen seiner Tage zu messen, etwa "Die Schlacht von Midway" 1976, "Die Brücke von Arnheim" 1977 oder "MacArthur" 1977. Ich persönlich halte Rolf Steiner für eine von James Coburns eindrücklichsten Rollen.
Es wird nie konkret ausgesprochen, aber Indizien aus dem Buch sprechen dafür dass Steiners Kompanie dem 228.Jäger-Regiment der 101.Jäger-Division angehörte. Das ist interessant dass Willi Heinrich im ersten Bataillon des selben Regiments diente während der Krieges. Es gab in jenem Regiment mit Johann Schwerdtfeger einen realen hochdekorierten Oberfeldwebel. Er war unter anderem Träger des Ritterkreuzes mit Eichenlaub.
Das Alter ego von Heinrich Willi ist wahrscheinlich in der Figur des neurotischen Hauptmann Kiesel zu suchen.