von Major Kusanagi am Mo 08 Aug, 2005 09:54
Sam Fuller landete am D-Day in der K-Company, 3rd Bataillon, 16th Regiment der ersten Infanteriedivision in der Normandie. Er war schon in Tunesien und in Sizilien dabei und sagte einmal bezüglich Kriegsfilmen:
<i>"In den Filmen ist es beinahe unmöglich einen realen Krieg zu zeigen, eine Schlacht wiederzugeben. Da ist Rauch überall. Und der normale Kinogänger will gewiss nicht einen realen Krieg sehen. Nicht einen realen Krieg! Verängstigte Männer, kotzende Männer, Männer die auf ihre eigenen Leute schiessen..."</i>
Und wenn wir schon von Stars sprechen, hier noch ein wenig themenbezogenes zu Schauspielern die im Krieg den Battledress trugen:
David Niven hatte bereits 1928 eine Ausbildung zum Offizier der britischen Armee in Sandhurst durchlaufen und diente danach eine Weile mit der Highland Light Infantry (zunächst einmal in Malta). Bei Kriegsbeginn meldete sich der Schauspieler zur Armee zurück und diente in der Rifle Brigade, später bei den Commandos und war schliesslich in der Normandie als Offizier der British GHQ liaison unit, auch bekannt als Phantom-Regiment. Er stieg auf in den Rang eines Lieutenant-Colonels und wurde nach dem Krieg von General Eisenhower zum Mitglied der Legion of the Order of Merit erhoben. Die Offiziersordonnanz von David Niven war übrigens ein Soldat namens Peter Ustinov.
Hinter der britischen Martrikelnummer 14332308 verbarg sich der Fahrer Benny Hill, der in der 3rd Light Anti-Aircraft Searchlight Battery einen Suchscheinwerfer bediente. Er kam am 1.September 1944 über einen der Mulberryhäfen in die Normandie. Als sein Sergeant ihn einmal im Bezug auf seine Aufgabe am Suchscheinwerfer fragte wie er eine gute Aussicht definiere, antwortete Private Hill "Zwei Menüs auf einem Teller".
Der kürzlich verblichene James Doohan erlangte als Chefingenieur Montgomery Scott, vulgo "Scotty" auf dem Raumschiff Enterprise Fernsehruhm. Als Offizier der Royal Canadian Artillery landete er am D-Day auf Juno-Beach in der Normandie. Mit seinen Leuten überquerte er zu Fuss ein deutsches Minenfeld gegen Panzer, da die Männer zu leicht waren um die Minen auszulösen. In der ersten Nacht geriet er unter Maschinengewehrbeschuss. Vier Kugeln trafen ihn ins Bein, eine riss ihm den Mittelfinger der rechten Hand ab, und eine traf ihn in die Brust, wo sie glücklicherweise von seinem silbernen Zigarettenetui abgelenkt wurde. Soll nochmal einer sagen dass Rauchen ungesund ist. Er wurde danach zum Piloten umgeschult und beendete den Krieg als Artilleriebeobachter der Royal Canadian Air Force.
Sir Alec Guinness, der originale Obi-Wan Kenobi, trug nicht wirklich einen Battledress, denn er diente in der Royal Navy in die er 1941 mangels Arbeit als gemeiner Seemann eintrat, um ein Jahr später den Offiziersrang zu erlangen. Im Mittelmeer tat er Dienst auf Landungsbooten, was mit sich brachte dass er der erste alliierte Offizier auf Sizilien gewesen sein soll. Er war auch bei der Landung auf Elba im Einsatz und transportierte Nachschub für Titos Partisanen nach Jugoslavien. Nachdem einem von ihm kommandierten Versorgungschiff eine Havarie widerfuhr, wurde er 1945 nach Southampton zurückversetzt.
Ihr kennt sicher den kleinen glatzköpfigen erblindenden Fälscher Colin Blythe, der am Ende des Films "Gesprengte Ketten" von den Deutschen auf der Flucht erschossen wird. Gespielt wurde er von Donald Pleasence, der Eisenbahnarbeiter und Schauspieler war bevor er mit der Royal Air Force in den Krieg zog. Als Flying Officer einer Bomberbesatzung wurde er abgeschossen und landete im Gefangenenlager Stalag Luft I für Luftwaffenangehörige, wo er nicht fälschte, dafür im Lagertheater mitspielte, etwa in der Produktion the "The petrified forest".
So, genug geplaudert.