The Way Back
Gestern gesehen im Kino....
Endlich wieder einmal ein Film der mich richtig fasziniert hat.
Ein Kino Erlebniss der ersten Klasse.
Der Beschrieb:
Ende der 1950er Jahre sorgte die Verfilmung des Romans So weit die Füße tragen von Josef Martin Bauer für sensationelle Einschaltquoten im noch jungen deutschen Fernsehen. Die Geschichte beschreibt die abenteuerliche Flucht eines deutschen Kriegsgefangenen aus einem ostsibirischen Lager und seinen Gewaltmarsch zurück in seine Heimat. The Way Back – Der lange Weg erzählt eine ähnlich atemberaubende Geschichte: In einem sibirischen Arbeitslager treffen der Pole Janusz (Jim Sturgess), der Russe Valka (Colin Farrell), der Amerikaner Mr. Smith (Ed Harris) und weitere Gefangene zusammen und bilden eine Allianz der Überlebenswilligen. Gemeinsam schmieden sie einen Ausbruchsplan, den sie während eines Eissturms in die Tat umsetzen. Sie setzen sich übermenschlichen Anstrengungen aus, um in ihre jeweilige Heimat zu gelangen. Und es ist ein verlustreicher Weg – The Way back – der die Gemeinschaft aus Sibirien durch die Wüste Gobi und sogar über das Himalaya führt.
Sieben Jahre sind seit Peter Weirs letztem Film Master and Commander ins Land gezogen. Das Schiffabenteuer mit Russell Crowe bescherte ihm damals zwar die sechste Oscarnominierung, doch wie schon zuvor konnte er die Statue nicht nach Hause nehmen. Mit seinem neusten Film The Way Back blieb ihm jetzt nicht nur eine Nomination verwehrt, sondern auch die Gunst der Kinobesucher, die den Film floppen liessen. Unverständlich, denn für solche mitreissenden Geschichten mit wunderbaren Bildern wurden Kinos gebaut. The Way Back ist ganz grosses Kino.
Basierend auf den Memoiren von Slavomir Rawicz, bei denen nicht ganz klar ist, ob sie der Wahrheit entsprechen, erzählt Weir diese Geschichte mit aller Ruhe und ohne grosse Effekthascherei. Einen Film über eine Handvoll Menschen, die vornehmlich mit Gehen beschäftigt sind, hätte auf die Dauer langweilig werden können. Doch nicht zuletzt dank grandiosen Landschaftsaufnahmen und immer wieder wechselnden Locations kommt man gar nie auf die Idee, auf die Uhr zu schauen - zu packend ist das Ganze.
Doch nicht nur die tollen Drehorte - gefilmt wurde in Bulgarien, Marokko und Indien -, sondern auch die darstellerischen Leistungen sind toll. Ed Harris zeigt erneut eine seiner herausragenden Leistungen. Auch Jim Sturgess, Saoirse Ronan und Colin Farrell müssen sich nicht hinter ihm verstecken - jedoch liegen die Kritikpunkte nicht bei den Hauptfiguren, sondern bei den weiteren Begleitern. Plötzlich wächst im Gulag die Gruppe von drei Fluchtinteressieren auf sechs - eine Vorstellung dieser Neulinge entfällt und wird im weiteren Verlauf der Geschichte nur minimal nachgeholt. Der Überblick fehlt zu Beginn, und so fragt man sich nicht nur einmal, wer jetzt das wieder ist. Aber es gelingt dem Zuschauer während des Filmes, sich auch mit den Figuren ohne grosse Background-Story anzufreunden.
Erwähnenswert sind auch die Make-up-Arbeiten, welche auch mit einer Oscarnomination bedacht wurden. Sonnenverbrannte Haut, aufgerissene Lippen - alles sieht sehr überzeugend aus.
Fazit: The Way Back ist ein packendes und mitreissendes Filmerlebnis, dem aber zum Meisterwerk dann doch einiges fehlt. Grandiose Bilder und tolles Make-up entschädigen für die eine oder andere Schwäche bei der Charakterzeichnung. Hoffen wir, dass Weir nun nicht wieder sieben Jahre braucht, um seinen nächsten Film zu drehen.
Von der Kälte...
durch die Hitze..
In die Freiheit....
Grosser Film...