Anhand der Aussagen von Widerstandskämpfern und Kollaborateuren aus der Zeit der Okkupation Frankreichs zeichnet der Film die Geschichte der 1943 von Pierre Laval gegründeten "Milice française" nach. Umfangreiches Material aus Filmarchiven sowie Fotos und Briefe beleuchten die Werdegänge von ehemaligen Milizangehörigen und Widerstandskämpfern und geben Einblicke in die Geschichte der Miliz.
Nach dem Ersten Weltkrieg gewann auch im ausgebluteten Frankreich unter den Kriegsveteranen rechtsradikales Gedankengut an Einfluss. Vom italienischen Faschismus und vom Erfolg der Nazis in Deutschland faszinierte Kreise setzten die Republik in gewaltsamen Demonstrationen unter Druck.
Bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges 1939 erwies sich die französische Linke aufgrund ihrer pazifistischen Ausrichtung als völlig handlungsunfähig. In der Folge der Niederlage der französischen Streitkräfte, des Waffenstillstands und der Installierung der Vichy-Regierung wurde die ursprünglich apolitische Kriegsveteranenvereinigung "Légion des anciens combattants" zu einem Propagandainstrument des Pétain-Regimes.
Als Deutschland 1941 die Sowjetunion überfiel, wurde im Zuge der Militarisierung der antikommunistischen Bewegung und der Kollaborationspolitik die "Légion des volontaires français", eine französische Freiwilligenlegion, an die Ostfront entsandt. Gleichzeitig bekundete die Kriegsveteranenorganisation, nicht nur eine soziale, sondern auch eine bedeutende politische Rolle übernehmen zu wollen.
So wurde die paramilitärische Vereinigung "Service d'ordre légionnaire" gegründet, die im Januar 1943 von Ministerpräsident Pierre Laval aufgelöst wurde und sich als "Milice française" neu formierte. In der Folge schlossen sich der von Joseph Darnand angeführten Organisation 30.000 Männer an. Als politisches Instrument Lavals bekämpfte die Milice in erster Linie die Widerstandsbewegung und war auch deren Hauptzielscheibe.
Im August 1943 stimmten die deutschen Besatzer der Bewaffnung der Milice zu, im Gegenzug wurde ein Teil ihrer Angehörigen für die Waffen-SS rekrutiert. Als Generalsekretär der Milice leistete Joseph Darnand Hitler den Treue-Eid. Damit wurde seine Organisation de facto zu einem Werkzeug der Nazifizierung Frankreichs, während sie sich der Bevölkerung als Erbin der Pfadfinderbewegung darstellte. Ab diesem Zeitpunkt erfolgte auch eine komplette Neuorganisation in ideologischer, militärischer und sozialer Hinsicht. Sie wurde nun auf dem gesamten Staatsgebiet tätig und durchdrang die ganze Gesellschaft. Sie führte einen bewaffneten Kampf gegen die Résistance und ergriff repressive Maßnahmen gegen Politiker und die jüdische Bevölkerung.
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