Tech hat geschrieben:1) Was mir bei der kürzlichen Durchsicht auf der DVD aufgefallen ist, dass das metallische Schlagen beim Abfeuern der Gewehre sehr prägnant ist. Ist dem im Realen wirklich so?
Eigentlich nicht so ganz wie im Film zu hören ist, jedoch wird bei Filmen oft der Sound etwas überspitzt. Auch bei Säbel-Duellen klingen die Säbel doch meist viel zu lange nach und sind zu hell.
Tech hat geschrieben:2) Ist es korrekt, dass der Schütze seinen Blick (zum Schutze der Augen) beim Zünden abgewendet hat?
Jeder der schon mal mit einer Steinschlossmuskete geschossen hat weiss, das Augen offen halten ganz schlecht ist. Mit dem wegdrehen des Kopfes und dem Augenschliessen verhindert man, das Schwarzpulver in die Augen spritz, was höllisch brennt.
Tech hat geschrieben:3) Ebenfalls markant ist, dass fast ausschliesslich auf britischer Seite "British Grenadiers" gespielt wird. Hatte denn nicht jedes Regiment ein eigenes Arsenal an Musikstücken (wie es z.B. bei Preussens der Fall war)?
Die Briten hatten auch eine ganze Fülle von Titeln die Sie spielen konnten, nur war hier wahrscheinlich die Absicht des wiedererkennens, damit der Zuschauer sicher sein konnte, das es Briten waren.
Tech hat geschrieben:4) Ist denn die ganze Erzählung in etwa wirklich so abgelaufen oder sind es Einzelschicksale, welche zusammengesponnen wurden?
Die Figur Benjamin Martin ist fiktional, allerdings werden ihm im Laufe des Films die Verdienste von etwa einem halben Dutzend Revolutionshelden zugeschrieben, so z.B. Thomas Sumter oder Andrew Pickens. Hauptsächlich ist die Figur jedoch angelehnt an Francis Marion, der als einer der Ersten Guerilla-Taktiken gegen die Engländer einsetzte und vorwiegend in Sümpfen agierte, daher seinen Spitznamen „Swamp Fox“ verdiente. Wie das in Historiendramen so üblich ist, wird natürlich alles gnadenlos beschönigt: Marion war, abgesehen von seinen Heldentaten während des Krieges, ansonsten bekannt als ein Rassist erster Kajüte und überzeugter Sklavenhalter.
Vorbild für die Auseinandersetzung zwischen Benjamin Martin und William Tavington sind, wie schon erwähnt, vor allem die realen Personen Francis Marion und Banastre Tarleton, die allerdings beide den Krieg überlebten. Tavington deutet in einer Szene des Films an, er könne wegen seiner Taten nicht mehr als Ehrenmann nach England zurückkehren. Tarleton wurde dagegen in England wegen seiner Erfolge als Kriegsheld gefeiert.
Im Film wird des öfteren der „Krieg gegen die Franzosen und Indianer“ erwähnt. Hierbei handelt es sich um nichts anderes als den Siebenjährigen Krieg zwischen England und Frankreich, der auf seinem eigentlichen Hauptschauplatz, dem amerikanischen Kontinent, ein paar Jahre länger dauerte und ergo unter einem anderen Namen bekannt ist: „The French & Indian War“, weil die damals noch loyalen Kolonisten vornehmlich gegen die französischen Kolonien und die mit ihnen verbündeten Indianer kämpften. Der Vorfall in „Fort Wilderness“, an dem Benjamin Martin während dieses Krieges beteiligt war, ist rein fiktional, einen Ort dieses Namens gibt es nicht.
Der Film birgt jedoch noch eine ganze Fülle von sonstigen Fehlern.
Bei der Szene bei der Mel Gibson einem Ladenbesitzer einen 5 Dollar Schein gibt, kann man darauf Benjamin Lincoln erkennen.
Die Hauptstadt South Carolinas, Charleston, fällt im Film bereits im Jahre 1778 in englische Hand. In Wahrheit wurde Charleston jedoch erst im Mai 1780 von den Engländern eingenommen.
Als Colonel Tavington und Lord Cornwallis über Ohio sprechen, können sie schwerlich gewußt haben, worüber sie eigentlich reden: Ohio war zum Zeitpunkt des Unabhängigkeitskrieges nicht von Weißen besiedelt, nur der Stamm der Ohio-Indianer lebte dort. Erst im Jahre 1801 wurde der Staat Ohio gegründet.
Im Film wird in einer Proklamation bekanntgegeben, das Georg Washigton bekannt gibt, das alle Sklaven frei sind, wenn Sie ein Jahr für die Revolution kämpfen würden. George Washington basass selbst 390 Sklaven!!!
Mir fällt sicher noch mehr ein.
Jeder Erfolg, den man erzielt, schafft uns einen Feind. Man muß mittelmäßig sein, wenn man beliebt sein will.