von Schnolf am Do 20 Dez, 2007 00:53
Hab den Film nun auch auf DVD gesehen, kann troupier suisse nur Recht geben, wer sich ein wenig mit dem Luftkrieg im 1. WK auskennt, der wird sich mit Grausen abgewandt haben. Es ist alles richtig was troupier suisse geschrieben hat. Im Jahre 1916 gab es nur ganze 3 Maschinen des Typs Fokker DR I in der deutschen Armee, eine Maschine folg M. v. Richthofen die zweite Werner Voss und die dritte war eine Erprobungsmaschine.
Im Film schaut es fast so aus, als ob die Fokker DR I die einzige Maschine gewesen wäre die die Deutschen eingesetzt hätten. Man vergisst dabei Flugzeuge wie die Pfalz, die verschienden Ausführungen des Albatros und die Siemens-Schuckert. Das mit dem Kreuz stimmt auch, das Balkenkreuz kam erst im letzten Kriegsjahr auf die Flugzeuge, vorher war das Tatzenkreuz üblich. Komisch war auch, das die deutschen Flieger alle so in einer komischen schwarzen Lack-und Lederuniform steckten. Wirkte eher belustigend statt bedrohlich.
Das was im Film wie ein Bremsen der Nieuport 17 aussah, sollte wohl einen Immelmann-Turn darstellen, jenes Manöver, das sich der gute Max ausgedacht hatte um sich ohne viel Geschwindigkeistverlust hinter eine gegnersiche Maschine zu setzen, die kurz vorher noch hinter einem selbst war.
Schade das die Macher des Films nicht bemüht waren, etwas geschichtlich Korrektes abzulichten. Es gibt doch sehr gute Bücher wo man vieles nachlesen kann, aber vor allen Dingen, wer wen abgeschossen hat (z.B. Under the Guns of the Red Baron, Above the Lines, Casualities of German Air service und The Jasta Pilots).
Wer zum Teufel soll Franz Wolf sein ?? (Der schwarze Ritter von Schleich vielleicht ??).
Ich habe schopn einige Filme über Jagdflieger des 1. WK gesehen (Der blaue Max, Die Schlacht in den Wolken oder auch Richthofen and Brown) aber dieser war der schlechteste. Macht eben auch von der Optik her, ne Menge aus wenn echte Maschinen gefilmt werden statt nur computer- animierte. Der alte Film von John Borman aus den 70-igern, Richthofen and Brown hätte da eine ganze Menge zu bieten, wenn geschichtlich auch nicht ganz korrekt, so doch ganz nahe dran am tatsächlichen Geschehen.
Der ganz große Brüller bei Flyboys war aber der Abschuss des deutschen Marineluftschiffes L32. Es ist doch eigentlich bekannt, das L32 am 24.09.1916 bei einem Angriff auf London, auuuffff Loooondon !!! von dem britischen Piloten, briiiiiitischen Piloten !!!, Frederick Sowrey der eine BE2c flog (nix Nieuport 17), abgeschossen wurde. Noch kurz zur Info: Ein Zeppelin wie L32 konnte ca. 65 Meilen/Stunde fliegen, also ca. 100 km/h waren durchaus möglich. Hierzu die Höchstgeschwindigkeit der Fokker DR I : so ca. 130-170 km/h je nach Flughöhe. Also die Fokkers hätten doch, wie gezeigt, den Zeppelin begleiten können. Der Zeppelin wirkt gegenüber dem Flugzeug nur durch seine Größe und Länge träge, ist er aber nicht.
Die gezeigten Flugmanöver waren auch ein Lacher. Wenn die Maschinen mit diesen, fast überschallartigen Geschindigkeiten in den Sturzflug gegangen wären, hätten sie sich alles abgerissen, vor allem ihre
Flügel. Und ob der Revolerschuss am Ende des Films wirklich so funktioniert hätte, halte ich auch für fraglich, von wegen Vorhaltemaß, Geschwindigkeit der Kugel, Geschwindigkeit der Maschinen, Luftwiderstand und so weiter und so weiter.
Naja warten wir mal auf 2008 wenn zum 90. Todestag von M.v.Richthofen der deutsche Film über ihn in die Kinos kommt, ob sich die deutschen Filmemacher dann etwas mehr Mühe mit der Geschichte gemacht haben, denn nachzulesen ist diese ja.