Naja, ich finde diese Betonung christlicher Anklänge bei Lewis, die im Moment so "in" ist, etwas - sagen wir - zu einfach.
Natürlich hat sich Lewis nach ursprünglichem Atheismus dem Christentum zugewandt - um genau zu sein: Er trat in die Church of England ein; und natürlich hat dies seine Kinderbücher beeinflusst. Er hatte aber, wie seine theologischen Werke zeigen, immer ein sehr interessantes, eigenwilliges und keineswegs "dogmatisches" Verständnis von Christentum.
Und gerade bei den Chronicles of Narnia überwiegen meines Erachtens antike religiöse Elemente (von Fabelwesen über die Art der negativ konnotierten Welten bis zu pubertierenden Helden/innen) die christlichen Anspielungen. Auch die Interpretation des Löwen als Jesus-Figur finde ich persönlich zu weit hergeholt. Sich opfernde Heilsgottheiten gab es auch schon früher.
Ausserdem: Ist Fantasy-Literatur nicht immer zu einem Stück weit "religiös", geht es doch oft um den Kampf zwischen Gut und Böse (= religiöse Kategorien), um Auserwähltheit, um ausseralltägliche Welten, Orakel, Monster, usw.
Und zum Schluss noch meine Meinung zu den Filmen: Ich habe die Bücher als Kind sehr gerne gelesen - und würde mir die Filme deshalb niemals antun.
Schon die wenigen Filmbilder, die ich zu The Lion, the Witch and the Wardrobe bisher gesehen habe, haben mir jegliche Lust auf einen Kinobesuch verdorben. Ich fand sie ziemlich "kitschig". Und das wird wohl auch bei der Fortsetzung nicht anders sein. Aber klar, das ist halt Geschmacksache.