Einige Blankwaffen

Du nicht weisst was es ist, schreibs hier ein.

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Einige Blankwaffen

Beitragvon Seegras am Mi 27 Dez, 2006 11:54

Heyo

ich hätt da also auch noch was zur Identifikation. Klicken auf die Thumbnails führt zu sehr grossen Versionen der Bilder. Ich äussere mal keine Vermutungen was das sein könnte.

Kleiner Säbel:
BildBildBildBild
Keinerlei Inschriften oder Prägungen.

Grosser Säbel:
BildBildBildBild
Bild
Auf der einen Seite der Klinge steht GEBR.WEYERSBERG SOLINGEN und ein (Schweizer-?) Kreuz; Auf der anderen Seite 1597 78

Irgendsoeine Blankwaffe:
BildBild
(Ja, ich weis was das ist, wisst ihrs auch?)
Zuletzt geändert von Seegras am Mi 27 Dez, 2006 12:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Monty am Mi 27 Dez, 2006 12:05

Dan fange ich mal an zu Spekulieren.

Ist der erste Säbel nicht ein Französischer, der für die Infantrie abgegeben wurde?Ich glaube das die Ord.61 der CH Armee so was ähnliches hatte.

Und der zweite bin ich mir sicher,ist ei Blücher Säbel, der die Preussen und Briten trugen, aber ich glaube zu wissen das wieder die CH Armee, ein ähnliches Modell hatte.

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Beitragvon Hagelhans am Mi 27 Dez, 2006 12:13

Der kleine ist ein Brikettsäbel. Eine Infanterieseitenwaffe.
Der grosse ist ein Kavalleriesäbel. Wohl ein Manschaftssäbel. Genaueres wisen die Schweizer Ord. Fachleute sicher zu berichten.

Und der krumme Hund da unten ist genau so ein Ding wie der Römische Legionär der Jesus kreutigt auf dem Altarbild des 15. Jh. immer trägt.
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Beitragvon Napoleon am Mi 27 Dez, 2006 12:25

Wie schon richtig gesagt ist der obere ein Briquetsäbel der um 1800 fast in allen Armeen in Europa in gebrauch war. Die Schweiz führte ihn um 1842 ein, meine ich.

Das zweite ist ein Säbel für berittenen Mannschaften. Der Zahl 78 nach zu urteilen könnte das 1878 heissen.

Das letzte weiss ich auch nicht.
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Beitragvon Seegras am Mi 27 Dez, 2006 12:25

Hagelhans hat geschrieben:Und der krumme Hund da unten ist genau so ein Ding wie der Römische Legionär der Jesus kreutigt auf dem Altarbild des 15. Jh. immer trägt.


Jo, der ist wichtig, braucht man zum Jesus martern. Wichtig ist auch dass man nicht vergisst vorher hinten die Nesteln aufzutun so dass die Hose herunterhängt. Der Kerl auf den Bildern der immer Jesus martert hat übrigens einen Namen, weshalb die Waffe auf Deutsch auch seinen Namen trägt. Gebräuchlicher ist aber der französische Begriff (den auch die Engländer benutzen).
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Beitragvon Hagelhans am Mi 27 Dez, 2006 12:42

Also es ist kein Petrus und auch kein Paulus sondern (Meine Bibelfestikeit beweise) Malchus. Den Französischen Namen überlasse ich denen die sich jetzt ins Fäustchen lachen weil ich Montys Waffenrock nicht zuordnen kan obwohl es laut Napoleon ganz einfach sei. :^o
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Beitragvon troupier suisse am Mi 27 Dez, 2006 13:41

Der Klinge und dem Korb nach zu urteilen, möchte ich meinen dass 1597 die Seriennummer und 78 das Herstellungsjahr und das ganze Teil ein Säbel Ordonnanz 1867 für berittene Mannschaften (Kavallerie und Artillerie, nicht Train, denn die hatten spezielle) ist.
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Beitragvon Seegras am Mi 27 Dez, 2006 14:04

troupier suisse hat geschrieben:Der Klinge und dem Korb nach zu urteilen, möchte ich meinen dass 1597 die Seriennummer und 78 das Herstellungsjahr und das ganze Teil ein Säbel Ordonnanz 1867 für berittene Mannschaften (Kavallerie und Artillerie, nicht Train, denn die hatten spezielle) ist.


Ah, sehr toll. ungefähr soviel an Informationen hab ich mir vorgestellt. Gewusst habe ich nur dass es vermutlich ein Schweizer Kavalleriesäbel 19Jh oder 20Jh ist (Mein Urgrossvater, Kavallerist im WK 1, hatte ebenfalls einen ganz ähnlichen).

Napoleon hat geschrieben:Wie schon richtig gesagt ist der obere ein Briquetsäbel der um 1800 fast in allen Armeen in Europa in gebrauch war. Die Schweiz führte ihn um 1842 ein, meine ich.


Über das Briquet kann man nicht mehr sagen? Haben die Jahrzehntelang dieselbe Form gehabt? Darf man mit dem Teil an einer Napoleonik-Veranstaltung rumlaufen ohne dass einem jemand sagt "ätsch, das ist aber 1840!"

Das letzte ist natürlich eine Replik eines Malchus oder Falchion aus dem 15Jh. Die Originale habens alle kaputtgemacht, weil man das Ding auch gut als Macheten- oder Gertel-Ersatz brauchen kann.
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Beitragvon troupier suisse am Mi 27 Dez, 2006 15:03

Ich meine, dass der Briquetsäbel einem französischen Modell von 1812 entsprach, und mitsamt diversen französischen Militärobjekten in der nachnapoleonischen Epoche in die Schweiz einsickerte. Mit den Eidgenössischen Vorschriften von 1842 wurde der Säbel zur Ordonnanz in der Schweiz erklärt, und mit der Geburt des Bundesheeres 1852 ein offizieller Ausrüstungsgegenstand der Schweizer Armee. Daher die Bezeichnung Ord.1842/52. Der Säbel verschwand mit der Ordonnanz 1869 langsam aus dem Armeesortiment, geisterte aber noch lange als Requisit bei allerlei Musikkapellen militärischer oder halbmilitärischer Natur herum.
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Beitragvon Dragoner am Mi 27 Dez, 2006 18:32

Der "Kavallerie" Säbel ist das Modell 1867/94 für berittene Mannschaften (Modifikation der Scheide). Es gab drei Typen 1867 mit 2 Ringösen, den 1867/94 mit einer Ringöse und einem Ringbandand und noch den 1867/96 mit kombinierten Ringband und Öse.

Beim Briquet bin ich etwas stutzig. Deines hat 24 Rillen. Das Eidg. müsste 36, 28, oder 21 Rillen haben... Frühere kantonale Artillerie-Säbel entsprachen demselben Modell. Die hatten 26 Rillen aber eine Klinge mit Hohlkehele. :-k

Könnte also durchaus etwas kantonales sein. Doch will ich mich nicht auf die dünnen Äste stehen. In Sachen Blankwaffen in der CH Armee gibts nichts was es nicht gibt. Vorallem vor 1900.

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