Hellebarde

Du nicht weisst was es ist, schreibs hier ein.

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Beitragvon Hagelhans am Sa 25 Nov, 2006 04:36

Diese Hellebarde hat durchaus Ähnlichkeit mit einem Original.
Aber der Stiel ist viel zu kurtz. Das Blatt sollte etwa über dem Kopf sein. Die haben den Halm wohl so kurtz gemacht um Versandkosten zu sparen.

Ich habe selber zwei von denen. Aber mit längerem Schaft. Sie wirken wenigstens von weit gesehen recht gut. Es giebt aber eine Menge Details daran auszusetzen.

1. Das Blatt ist sehr breit.
2. Die Spitze dadurch ebenfalls. Diese eignet sich dadurch nur bedingt zum Stich.
3. Die vordere Öre sollte kleiner sein als die hintere, damit das Eisen nicht vorne wegrutscht.
4. Sie hat keine Bänder am Schaft.
5. Sie hat Löcher für Nägel,Schrauben in den Ören. Dass wäre nicht nötig wen 3. + 4. original wären.
6. Der aufgeschweiste Haken ist bei Originalen selten. Bei uns war es üblich den Haken auf eine seperate Öre oder auf ein Band aufzuschweissen, sodass er zwischen den beiden anderen Ören lag.
7. Die Ören sind sehr gob aufgeschweist und nicht verschmiedet wie es seon sollte.
8. Die Spitze ist nicht verstärkt geschmiedet sondern nur gleich dick wie das Blatt. Verstärkte Spitzen waren aber soch bei Hippen des 13. Jh standart.
9. Das Eisen sollte heiss auf den Schaft aufgezogen werden.
10. Wen ich etwas vergessen habe bitte ergänzen.

Bänder sind bei Originalen immer in eine Nut im Holz eingelassen. Dies ist übrigens eines der ersten Merkmale wie man eine Kopie aus dem Historismus oder eine Fälschung erkennen kann. Gerade das einfachste wurde und wird stehts vergessen da man sich nur immer auf das Eisen, nicht aber auf das Holz konzentriert.

Alles in allen. Diese Waffe ist besser als viele aber nicht "A". Sie giebt zumindest beim ersten Anblick den Eindruck 14.-15 Jh. zu sein und nicht aus späterer Zeit zu stammen. Für den Preis kriegst Du kaum was besseres. Dafür bekommst Du für noch mehr Geld noch wesentlich schlechtere.

Zwei Bildbeispiel zu den genannten Punkten:

Bild


Bild

Bemerkenswert finde ich die Bänder der mittleren Waffe. ( Dem Wams nach zu urteilen könnte das Yaslaw sein :D ) Sie scheinen Spiralförmig um den Schaft gewickelt. Dies ist mir bei mehreren Abbildungen schon aufgefallen. Es existiert meines Wissens aber kein Original in dieser Vertigungsthechnik Auch ein Replikat solcher Bauart ist mir noch nie begegnet.
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Beitragvon Hagelhans am So 26 Nov, 2006 22:44

OhO!

Punkt 10!
Ich habe das Bild noch mal angekuckt! Die hat ja noch so einen netten kleinen Reisshaken vornme auf der Spitze aufgeschweist. Diese Form eines Reisshaken ist seht Typisch!
Typisch für eine schottische Lochaber-Axt.

http://en.wikipedia.org/wiki/Lochaber_Axe
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