Sergeant Bernard McCabe, 54mm Sparta
Historia:
Die Schlacht von Sobraon fand am 10.Februar 1846 während der ersten Sikh-Krieges statt. Dabei griffen britische Truppen einen befestigten Brückenkopf am Sutlej-Fluss an. Mehrere Angriffe waren von den hart kämpfenden Sikh-Kriegern zurückgewiesen worden und bei den britischen Truppen machte sich Erschöpfung breit. Auch das 31st (Huntingdonshire) Regiment of Foot zog sich mit erheblichen Verlusten gemeinsam mit dem 50th of Foot von den Schanzen zurück.
Da erkannten Soldaten des 50th of Foot dass die Sikh keine Gefangenen machten und von den Wällen herabstiegen um die zurückgelassenen Verwundeten der Angreifer zu töten. Entsetzt und zornig griff das 50th nochmals an und an seiner Seite stürmte das 31st of Foot. Die Fahne der Königin wurde an diesem Tag vom 19jährigen Lieutenant Charles Hill Grant Tritton getragen, der beim Sturm auf den Wall tödlich getroffen zu Boden sank.
Unverzüglich ergriff Lieutenant Noel die Fahne und trug sie weiter. Die Regimentsfahne indes, wurde durch den 36jährigen Fähnrich William Jones ins Gefecht getragen. Auch er wurde tödlich verwundet. Sergeant Bernard McCabe von der leichten Kompanie war irischer Abstammung und hatte bereits sechs Jahre in der Armee gedient. Er eilte zum gefallenen Jones und hob die Regimentsfahne auf. Mit ihr rannte er mitten durch das feindliche Feuer auf den höchsten Punkt der Schanzen.
McCabe stand unerschütterlich bis die Fahne förmlich von Projektilen zerfetzt war, und es erschien wie ein Wunder dass ihm dabei nichts passierte. Ermutigt durch die Beispiele von McCabe und Noel durchbrach die Brigade unter lauten Hurrarufen die feindlichen Wälle. Wie die Sikhs zuvor machten auch die Truppen ihrer Majestät keine Gefangenen. Sergeant Pearman von den 3rd Kings Own Light Dragoons nannte die Sikh tapfere Kämpfer die nur schwer zurückzudrängen waren.
Baubericht:
Die 54mm Zinnfigur von Sergeant McCabe stammt von der deutschen Firma Sparta, deren Figuren ich wegen ihrer lebendigen Posen und ausgefeilten Sockeln schätze. Bloss geben einem die Jungs sehr wenig Informationen zum Objekt mit. In diesem Fall gab das Foto auf der Schachtel bei Details von Uniform und Ausrüstung nicht genügend Informationen.
Zum Glück fand sich in meiner Bibliothek die Januarausgabe 1995 von Military Illustrated, wo die Geschehnisse in einem Artikel mit Details zu Ausrüstung und Waffen behandelt werden. Und da stellte ich zu meinem Schrecken fest, dass das der Schachtel beiliegende Bemalungsmuster für die Regimentsfahne ein paar Battle-Honors zeigte die damals noch gar nicht auf der Fahne waren, da sie erst später zugelassen wurden.
Die Zinnfahne war sowieso schon mühsam zu montieren, denn einen Schaft musste man sich selber besorgen um dann die Fahne dranzukleben. Und das einzige was lange genug war und in der Hand der Zinnfigur Platz hatte und war eine mit Flachzange geradegebogene Büroklammer. Eine Flickschusterei ohnegleichen. Nun musste ich auch noch mehrere mühsam aufgepinselte Battle-Honors wieder übermalen. Die Fahne mit Kordeln und Spitze zu montieren und bemalen war ein wochenendfüllendes Programm.
Als ich dann meine Vallejo-Fläschchen wieder weggeräumt hatte, die Pinsel gesäubert und die ganze Skulptur mit Mattlack besprüht war, stellte ich fest als das Teil in der Vitrine mit Licht von oben stand, dass ich bei einem Arm eine Gussbraue nicht sauber entfernt hatte. Eine echt späte Erkenntnis; zum Korrigeren zu spät. Immerhin weiss ich es für die nächste Zinnfigur.
Aus derselben Bastelküche:
4th Kings Own, 28mm Victrix
Sergeant 3rd Battalion the Royals Scots, 90mm Elisena
Oberst Nils Nilsson Brahe, 54mm Airfix
Gardist 2nd Foot Guards, 85mm Charles C.Stadden
Letov-Doppeldecker S.231 1:72 von KP