Mietek Pemper: Der Rettende Weg - Schindlers Liste - Die Wahre Geschichte (Verlag: Hofmann und Campe, Hamburg 2005)
Mietek Pemper erlebte die Zeit des Krakauer Ghettos als Angestellter bei der Jüdischen Gemeinde. Er war 23 Jahre alt, als alle Juden Krakaus ins Zwangsarbeitslager Plaszow umgesiedelt wurden. Dort erhielt er den Posten als persönlicher Stenograph und Sekretär des Kommandanten Amon Göth. Während der ganzen Zeit musste er damit rechnen, dass Amon Göth ihn irgendwann umbringen wird, denn durch seinen Posten wusste er mehr, als er als jüdischer Häftling hätte wissen dürfen. Trotzdem liess sich Mietek Pemper immer wieder etwas einfallen, um anderen Mithäftlingen zu helfen. Er erreichte auch, dass das Lager Plaszow länger bestehen blieb, als andere Lager dieser Kategorie, was vielen Juden den Transport nach Auschwitz ersparte. Zudem gelang es ihm auch mit diversen Tricks an Geheiminformationen zu kommen, ohne dass Amon Göth etwas davon merkte. Diese reichte er verklausuliert an Oskar Schindler weiter, der sehr oft in der Kommandantur auftauchte. So kamen er und seine Familie sowie Izak Stern und dessen Familie auch auf Schindlers Liste. An der Erstellung dieser Liste war Mietek Pemper übrigens auch mitbeteiligt. Diese Version der Liste scheint aber bis heute verschollen zu sein. Die heute bekannte Liste stammt aus dem KZ Gross-Rosen, da die Männer dort registriert werden mussten, bevor sie nach Brünnlitz weiterreisen konnten. Mietek Pemper wurde in Brünnlitz zum Verbindungsmann zwischen der Lagerleitung und der Fabrikleitung bestimmt. Nach dem Krieg sagte er in mehreren Prozessen gegen Kriegsverbrecher aus, bei einigen war er als Dolmetscher beschäftigt. Mietek Pemper lebte noch einige Jahre in Krakau, ehe er seinem Bruder nach Deutschland folgte. Seit den 1990er Jahren tritt er als Zeitzeuge in Schulen und Universitäten sowei bei diversen Organisationen auf. 1993 war er in Krakau bei den Dreharbeiten zu Spielbergs "Schindlers Liste".