Unter diesem Titel hat der Regensburger Historiker Martin Clauss ein kleines, feines Büchlein geschrieben, das mit dem Mythos der ritterlich-heroischen Heldenkämpfe ziemlich aufräumt. So waren grosse Feldschlachten eher die Ausnahme und Siege auf dem Schlachtfeld brachten in der Regel nicht die Herrschaft über ein fremdes Gebiet, letztere musste vielmehr später in mühsamer "Kleinarbeit" durchgesetzt werden. Die Unterscheidung zwischen Krieg, Schlacht, Feldzug oder Scharmützel gestaltete sich schwierig. Auch die Abgrenzung zwischen Kriegs- und Friedenszeiten gab es mit Mittelalter nicht immer.
Kein heroisches Zeitalter also, dafür werden bei der Lektüre frappante Parallelen zu den heute geführten Kriegen und Konflikten sichtbar, man denke nur etwa an Afghanistan.
Martin Clauss: Ritter und Raufbolde. Vom Krieg im Mittelalter, Primus Verlag Darmstadt 2009, 144 Seiten, ca. 30 Fr.