Medizinische Handschrift 12. Jh.

[Murky]

Na dann mal Spass daher!
Ja, Buchbinden ist auch etwas ganz herrliches, ich habe schon einige Bücher gebunden und andere Buchbindearbeiten gemacht. Aber bis jetzt nur in modernen Techniken (Mein Kaufmannsbuch, in Leder gebunden, aber auch das hier: http://danielseverin.com/portfolio/feuerwehrbuch/)

[Sutoris]

Hallo Murky,

coole Idee, der Bucheinband aus einer Feuerwehrjacke.

Viele Grüße

Sutoris

[Murky]

Danke! War eine alte Jacke als wir neue Uniformen bekamen bei uns, da hab ich mir die gekrallt Ich hab mir auch noch ne iPad Hülle draus gemacht.

[Sutoris]

Hallo Murky,

durch Zufall habe ich vor einigen Tagen eine Reportage über eine Buchbinderin
gesehen, die auch Restaurationen durchführt. Dabei hat sie bereits bei mehreren
mittelalterlichen Büchern ältere Handschriften gefunden, die zerschnitten wurden
und als Verstärkung für den Buchrücken genommen wurden. Wenn Sie die
Bücher restauriert, löst sie solche Teile heraus und glättet diese. Die Teile ersetzt
sie durch unbeschriebenes Papier und die Fragmente übersendet sie dem
Auftraggeber. Offenbar war es gar nicht so selten, dass man solche älteren
Dokumente dafür verwendete.

Gruß Sutoris

[Frumfrondel]

Hallo zusammen

Das mit den "Flickstellen" ist nicht nur in den mittelalterlichen Büchern zu finden. In "unserer" Familienbibel, sie stammt glaublich aus dem Jahr 1740, befinden sich diverse Flicken. Diese Flickstellen stammen von Handschriftlichen Einträgen meiner Vorfahren, welche wichtige Ereignisse, Geburten, Todesfälle, Erdbeben etc. festhielten. Die ersten Einträge befanden sich auf leeren Seiten. Diese Seiten wurden später für Reparaturen verwendet und über Risse etc. geklebt. Ein Teil ist noch lesbar und sehr interessant. Später Einträge erfolgten dann auf neuem Papier, welches in die Bibel eingeklebt wurde.

mit den besten Wünschen für die Weihnachtszeit

Peter Frumfrondel

[Murky]

Stimmt, das ist sehr spannend. Eine befreundete Typografin war einmal für kurze Zeit als Novizin im Kloster Wurmsbach und restaurierte dort während dieser Zeit die Handschriften des Klosters. Sie hat auch recht viele alte Handschriften als Buchumschläge entdeckt, das sei eine recht spezielle Erfahrung, in einem alten Buch etwas noch älteres zu finden

[Maja]

Das war früher gang und gäbe, vermeintlich wertlose oder nicht mehr aktuelle Pergamente zu reziklieren. Es gibt sogar die Wiederverwendung als Schnittmuster! Die älteste Gallus-Vita, die Vetustissima, wurde auch als Einband eines jüngeren Codex in Zürich entdeckt, leider nur als Fragment. Dieses gelangte dann 2006 als Geschenk des Kantons Zürich in die Stiftbibliothek St. Gallen.