von martin am Do 08 Mär, 2012 20:33
Hallo Gerald
Danke für deine ausführliche Antwort. Und schade, ich hatte gehofft einen weiteren Fund in meine zusammengetragene Auflistung einfügen zu können.
Ich hatte letzten Herbst damit begonnen, mir bekannte Ringpanzerteile auf zulisten, um genau die Frage "Ringpanzer im 13. Jahrhundert" für mich zu klären. Mir persönlich sind da zu viele Szenelegenden im Umlauf.
Von den über 200 erfassten Ringpanzerteilen fallen aber (bis jetzt) nur 14 in den in Frage kommenden Datierungszeitraum. Davon ist aber leider kein Geflecht gut genug beschrieben um meine Fragen zu klären.
Sicher ist:
- es gibt ein Fragment aus flachen Ringen, und eine Haube die aller wahrscheinlichkeit nach aus flachen Ringen besteht.
- es gibt ein Fragment das aus runden Ringen, und ein weiteres Fragment das warscheinlich aus Runden Ringen besteht.
- bei zwei Rüstteilen ist klar zu erkennen das alle Ringe vernietet sind, beim Rest kann man keine Aussagen dazu machen. Hinweise auf gestanzte Ringe hab ich noch keine gefunden. Lediglich bei der Wasserburg Mülenen wurde ein Ring gefunden der möglicherweise geschweißt war, aber dort ist die Verwendung nicht gesichert
- die Art der Vernietung konnte ich auch noch nicht definitiv klären, aber es gibt zwei Ringpanzerteile die warscheinlich mit runder Niete verschlossen waren.
- für gestanzte Ringe gibt es eine Lücke in dem mir zugänglichen Teilen. Von Römischer Zeit ab lassen sie sich bis 10. Jhd (Birka, Gjermundbu) nachweisen, dann kommt die Lücke und das nächste Stück taucht dann erst wieder im 14ten auf (Kragen, datiert "um 1350", British Museum)
- die später beliebte Verzierung mit Messingringen lässt sich fürs 13te nicht nachweisen.
Am Aussagekräftigsten ist noch das Panzerhemd aus Hamm, das sehr gut Untersucht ist. Allerdings wird es ins 12. Jahrhundert datiert. Die Ringe sind von ovalem Querschnitt, voll vernietet und die Niete ist Rund. Der Durchmesser der Ringe beträgt 11mm bei einer Drahtstärke von etwa 2mm.
Grüße vom Bodensee
Martin