von Gerald von Ameningen am So 26 Feb, 2012 11:57
Ja, genau!
Allerdings, wie Jonathan Frey in seinem Artikel „Neue Erkenntnisse zum älteren Topfhelm von Madeln“ in Mittelalter, Zeitschrift des Schweizerischen Burgenvereins (12. Jahrgang – 2007/4) bereits ausführlich darlegt, weist der Helm eine Vielzahl von Abdrücken auf, so dass die drei Abdrücke eine andere Ursache haben könnten als von einer Turnierkrone.
Darüber hinaus müsste der Stoss mit grosser Wucht und vor allem senkrecht auf die seitliche Partie der Stirnplatte getroffen haben, um drei gleichmässige Abdrücke von solcher Tiefe zu hinterlassen. Dies umso mehr, als die Spitzen der Turnierkrone wohl eher stumpf waren. Da die beiden Kontrahenten einander leicht versetzt frontal anreiten, müsste der Träger des Madeln Helmes also den Kopf sehr weit nach rechts gedreht und gleichzeitig dem wuchtigen Stoss der gegnerischen Lanze mit seiner Nackenmuskulatur standgehalten haben. Ansonsten wäre der Stoss seitlich vom Helm abgeglitten oder hätte den Kopf mitsamt dem Helm nach hinten weggeschleudert und wäre dann in Richtung Scheitelplatte abgeglitten. Bei normalem Aufprallwinkel von schräg vorne wären aber nur ein oder höchstens zwei Abdrücke der Turnierkrone zu sehen. Selbst wenn wir dem Träger des Madeln Helmes eine enorm ausgeprägte Nackenmuskulatur unterstellen, halte ich es für unwahrscheinlich, dass er den Kopf derart weit nach rechts gedreht haben sollte, zumal er damit den Gegner und seine eigene Lanze aus dem Blick verloren hätte.
Freundliche Grüsse
Gerald von Ameningen
Zuletzt geändert von Gerald von Ameningen am So 26 Feb, 2012 21:01, insgesamt 1-mal geändert.