Ich wunder mich einfach nur. Zunächst einmal über die Wortwahl
- "liberal" (vs ""a" - Darstellungen")
- "erlauchten "A" Gruppierung"
Warum muss immer mit Abwertungen, Übnerspitzungen zum selben Zweck o.Ä. in so einer Diskussion gearbeitet werden? Das erzeugt nur Spannungen.
Dann wundere ich mich über Verallgemeinerungen:
Der Spass hört nebenbei meiner Ansicht nach dort auf, wo man jemanden wie Hagelhans wegen Punkten wie Defiziten in der Sehkraft ausschliesst.
Das klingt zudem, als ob jemand aktiv ihn vom Platz gejagt hätte. Tatsächlich sagte er ja
Ich selbst musste mich unlängst aus der erlauchten "A" Gruppierung entfernen da ich las dass Brillenträger den gewachsenen Ansprüchen an vielen Veranstaltungen nicht mehr genügten.
Ganz generell hat jeder, der eine Veranstaltung macht, das Recht, seine eigenen Regeln aufzustellen. Sich hinzustellen, und das zu verurteilen, finde ich wenig "liberal". Ich brauch auch nicht mit Baumann in ein 4 Sterne Lokale einlaufen, und mich dann aufregen. Wenn die Anzug als Pflicht haben, ist es halt so. Ess ich halt woanders, wenn es mich stört.
Und dann kenne ich keine " erlauchte "A" Gruppierung". Wer soll das sein? Solche Regeln sind veranstaltungsspezifisch.
Dann wunder ich mich darüber:
Eine Brille in einem vertretbaren hist. Kontext zu tragen übersteigt entweder meine finanziellen Möglichkeiten bei weitem oder sprengt mein darstellerisches Können.
Also vielleicht bewerte ich das falsch, aber Du machst doch 15tes, oder? So teuer sind die doch garnicht?
http://www.optiker-holz.de/hibri/histor ... er-holz.deDann wunder ich mich, dass hier damit auch wieder ne Diskussion anderer Stelle aufgegriffen werden muss. Konkret geht es meiner starken Vermutung nach ja um die Regeln für die Veranstaltungen des Reichsaufgebotes, wo keine modernen Brillen zugelassen sind. Da wurden doch schon Alternativen genannt? Und was hat das überhaupt mit dem Thema zu tun?
Und dann wunder ich mich etwas über die Ausgangsfrage. Nein, natürlich darf man jede stellen, klar. Und eine gewisse Bereichtigung hat sie auch. Ich wunder mich allerdings, warum sie kommt. Denn im Grunde würde sie schlicht gelösst, wenn man mal ein, zwei Veranstaltungen besucht. Modern. Also in 21tes Klamotte ;), und mit den Leuten redet, zuguckt, wie alles abläuft.
Wenn ich dann das Wundern einstelle, kann ich nur meine persönliche Sicht beitragen:
Wir versuchen auf Basis möglichst regionaler, zeitlich eng gefasster Quellen aus Bild, Text, Fund, unter Zuhilfenahme eines gesunden Blic kes über den Tellerrand (dass da heisst andere Zeiten und Regionen) nach bestem Wissen, Gewissen ;) und Möglichkeiten Dinge, Tätigkeiten etc. zu "rekonstruieren". Fixe Regeln gibt es dabei nicht; Quellen werden einer Quellkritik unterzogen, Details der einzelnen Dinge werden nach individuellen Gesichtspunkten abgewogen. Mögliche Eckpunkte sind (neben der Quelllage) Kosten/Nutzen, Wichtigkeit für die Funktion, Plausibität, Wirkung auf Besucher etc.
Vermeiden tun wir tunlichst Mechanismen wie moderne Erwägungen, Motivationen wie "Wunsch Vater des Gedanken", zu singuläres Vorkommen in Quellen, große Exotik, schlechte Ausführung gemessen an den erhaltenen Stücken, zu teuer/billig für die präsentierte Darstellung, zu große Nutzung moderner Denkweise.
Das Ganze im ständigen Austausch mit anderen und Hinterprüfung der eigenen Meinung und Herangehensweise. Selbstkritisch eben.
Und dann noch ganz generell:
Es gibt kein Gütesiegel (obgleich ich mir das in vielerlei Hinsicht wünschen täte, jedenfalls bezogen auf Museumsarbeit, aber das ist eine gaaaaaanz andere Geschichte). Es gibt keine "'A' Gruppe".
Dieser Buchstabe alleine, mit dessen Benutzung man schon, wie ich eigentlich finde, seine Geringschätzung für ein Wort- nämlich Authentiztät- ausdrückt, bzw. gegenüber einer sich vorgellten, undefinierten Personengruppe, sagt garnichts. Denn der Witz ist: Keiner der mir bekannten in meinen Augen sorgfälltig arbeitenden Leuten benutzt ihn. Wozu auch? Ob etwas glaubhaft- so die eigentlich Bedeutung des Wortes ist, mag für nen Film wichtig sein, aber eine Beschreibung eines Gegenstandes ist völlig unterschiedlich. "Replik"(kaum), "Replikat"(eher), "Rekonstruktion"... man kann etwas eine "Rekonstruktion eines Fundes" nennen, und weitere Angaben machen, das sagt etwas aus. Jenseits dessen kann man vlt. an einem gewissen Punkt etwas "spekulativ" nennen. Aber "authentisch"?
Daher nutzen solche Schubladen auch ab einem gewissen Punkt nichts.
Natürlich gibt es sie auch in anderer Richtung: "Gromi", "Fuzzie". Keine schönen Begriffe, aber ab einem gewissen Punkt wird es ja auch unschön: da, wo der Anspruch nicht zur Wirklichkeit passt; dort wo mit ersterem aber gar noch hausieren gegangen wird; dort, wo im Grunde der Satz "Ich habe meine Meinung, belästige mich nicht mit Fakten" regiert.
Dazwischen gibt es aber viele Schattierungen.
Die Frage ist, welche du dir selber gibst.