"A" und "hc" oder gesunder Menschenverstand..?

Ob Tunika, Topfhelm oder Brogans, hier wird es gezeigt und diskutiert.

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Re: "A" und "hc" oder gesunder Menschenverstand..?

Beitragvon Brundelinchen am Do 20 Jan, 2011 18:02

Was ist jetzt nicht ganz verstehe ist:

warum darf Kleidung maschinengenäht sein? Geht es nur um den Schnitt? aber wozu sich Mühe mit dem Schnitt und allem machen, wenn dann nicht handgenäht? :-k :-k :-k
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Re: "A" und "hc" oder gesunder Menschenverstand..?

Beitragvon Hagelhans am Do 20 Jan, 2011 18:13

Brundelinchen hat geschrieben:Was ist jetzt nicht ganz verstehe ist:

warum darf Kleidung maschinengenäht sein? Geht es nur um den Schnitt? aber wozu sich Mühe mit dem Schnitt und allem machen, wenn dann nicht handgenäht? :-k :-k :-k


Maschienengenäht? Das macht doch niemand.
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Re: "A" und "hc" oder gesunder Menschenverstand..?

Beitragvon troupier suisse am Do 20 Jan, 2011 19:43

@jboerner

Der Spass hört nebenbei meiner Ansicht nach dort auf, wo man jemanden wie Hagelhans wegen Punkten wie Defiziten in der Sehkraft ausschliesst.


Das klingt zudem, als ob jemand aktiv ihn vom Platz gejagt hätte


"Ausschliessen" heisst nicht mit der Knute in der Hand vom Platz jagen. Ich kann nichts für die Akustik in Deinen Ohren wenn in ihnen dies so klingt. In meinen Ohren klingt "ausschliessen" wie "ausschliessen" und meine Finger haben dies auch orthographisch korrekt so in die Tastatur eingetippt und so erscheint es auch auf meinem Monitor. Sollte dem bei anderen Forenmitgliedern anders sein, dann werde ich gerne meine Ohren, Finger, die Tastatur und den Monitor hinterfragen.
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Re: "A" und "hc" oder gesunder Menschenverstand..?

Beitragvon Wolfgang Ritter am Fr 21 Jan, 2011 11:20

Also vielleicht bin ich ja jetzt hypersensibel. Aber andererseits habe ich im Vorfeld zur VA "Soester Fehde", früher wegen Hinterweidental - natürlich auch ständig in Kritiken zu beiden Veranstaltungen - und immer mal wieder generell so eine Diskussion erlebt bzw. auch schon selbst geführt. Jetzt geht das hier wieder los - noch dazu allen Ernstes eine Brillendiskussion und die oninösen "A"-Gruppen?!?!?

Das riecht für mich leider nur danach, als dass halt einer irgendwo nicht mitspielen darf und jetzt auf einmal das Spiel ja eh blöde findet und die Spieler sowieso alle Snobs.....

Die andere Möglichkeit ist, das es schlicht mal wieder Murmeltiertag ist und das Thema "intolerante A-Fraktion" an der Brille aufgehängt wird, um dann totaaaal demaskierend anhand von Zahnplomben zu "beweisen", dass ja sowieso "A" gar nicht geht. Und da habe ich noch nicht den sonderbaren Umstand erwähnt, dass anscheinend genau im Hobby Living History/Reenactment eine proportional höhere Anzahl von Hobbiesten ausgerechnet unter Kontaktlinsenunverträglichkeit leidet. Gähn.

Es ist ein Hobby. da muss ich es anderen Leuten nicht recht machen, sondern kann mir die suchen, denen es schon recht ist, so, wie es ist. Ich muss auch nicht missionieren, jeder ist selbst verantwortlich für die Art der Darstellung. Das heißt dann halt auch: meine Party - meine Regeln. Punkt und Ende der Diskussion für mich.
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Re: "A" und "hc" oder gesunder Menschenverstand..?

Beitragvon Wolfgang Ritter am Fr 21 Jan, 2011 11:31

Hagelhans hat geschrieben:@jboerner: eine Brille habe ich schon seit Jahren. genauergenommen zwei. Eine billige von http://www.optiker-holz.de/hibri/histor ... er-holz.de und ein Museumsreplikat von Serge und Marquita Volken. Nicht der Brille entsprechend ist das einfache Heft meines Schweizerdegens. Die Konstanzer Gürteltasche. Meine Gürtelschnalle ist verzinnte Bronze und nicht aus Silber oder Gold. Mein Eisenhut eben nur ein Eisenhut. Möglich dass Andere hier kompromissbereiter sind. Ich bin es nicht! Wen die Kleiderordnung eine einer Brille angepasste Darstellung verlangt, dann heisst dies für mich klar, dass ich mit meinen Spiessbürgersachen nicht passe. Würde ich trotzdem hingehen, müsste ich wohl jede menge Kompromisse ertrage die ich persönlich wiederum nicht als solche anerkennen möchte.
Ich denke eben, ich bin da etwas Hard Core. :smt047
Du wirst allerdings schon nachvollziehen können, dass Dein erster Eintrag insoweit missverstöndlich klang, oder?
Nämlich für mich (und wohl auch andere) so, als wärst Du wegen der darstellungs-spezifisch unpassenden Brille ferngeblieben. Warum aber dann jetzt dieser Verweis auf "jede Menge Kompromisse, die ich persönlich wiederum nicht als solche anerkennen möchte"?
Was genau kritisierst Du jetzt eigentlich?
Die Diskrepanz zwischen nicht-tolerieren der nicht angepassten Brille und anderseits tolertrieren anderen Darstellungsanachronismen wie zeilich/regional unpassende Gürteltaschen bzw. nicht-standesgemäße Ausrüstungsgegenstände wie Schweizerdegen?
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Re: "A" und "hc" oder gesunder Menschenverstand..?

Beitragvon Anubis am Fr 21 Jan, 2011 15:52

Wolfgang Ritter hat geschrieben:

Es ist ein Hobby. da muss ich es anderen Leuten nicht recht machen, sondern kann mir die suchen, denen es schon recht ist, so, wie es ist. Ich muss auch nicht missionieren, jeder ist selbst verantwortlich für die Art der Darstellung. Das heißt dann halt auch: meine Party - meine Regeln. Punkt und Ende der Diskussion für mich.


Bin ganz der gleichen Meinung.

Bei uns bekommen Leute ohne Kontaktlinsen einen Stuhl und eine Arbeit, die auch mit der halben Sehkraft geht.

Wenn es aber bei einem Museumsanlass um Vermittlung von Wissen, Fakten usw. geht, werden auch Fundbelege in Ordnern und wissenschaftliche Publikationen aufgelegt so das hier auch die Brille keine Rolle mehr spielt.
Hier wollen wir Wissen transferieren und keinen historischen Ort beleben.
Da geht es nicht nach dem Motto: Willkommen in der Vergangenheit.

Vergangenheit kann man sowieso nicht 1 zu 1 zum Leben erwecken, den sie ist unwiderruflich vorbei!
Man kann nur die Funde rekonstruieren und gewisse Begebenheiten versuchen zu bespielen, um sie erlebbar zu machen.
Aufgrund der Menge und Qualität der Annahmen hat eine Rekonstruktion aber immer auch einen hypothetischen Charakter.

Der ganze Spruch bezieht sich auf den Menschen.
Fazit oder mit der Sprache der Programmierer gesprochen:

Die Hardware ist noch vorhanden aber die Software ist eine andere. :smt064
-----------------------------------------------------------------------------------------
Meine zwei Sesterzen zu der Sache.

Rekonstruktion
http://de.wikipedia.org/wiki/Rekonstruieren
Museumspädagogik
http://de.wikipedia.org/wiki/Museumsp%C3%A4dagogik
Reenactment
http://de.wikipedia.org/wiki/Reenactment
Living History
http://de.wikipedia.org/wiki/Living_History
" Lasst andere die alten Zeiten preisen; ich bin froh, daß ich in dieser Zeit geboren bin. "
Publius Ovidius Naso, Ovid römischer Dichter 43 v.Chr. - 18 n.Chr.


IGfAR
http://igfar.celtae.de/index.html


Eigene Seite:
http://lebendigegeschichte.myblog.de/
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Re: "A" und "hc" oder gesunder Menschenverstand..?

Beitragvon Hagelhans am Fr 21 Jan, 2011 16:41

Wolfgang Ritter hat geschrieben:Du wirst allerdings schon nachvollziehen können, dass Dein erster Eintrag insoweit missverstöndlich klang, oder?
Nämlich für mich (und wohl auch andere) so, als wärst Du wegen der darstellungs-spezifisch unpassenden Brille ferngeblieben. Warum aber dann jetzt dieser Verweis auf "jede Menge Kompromisse, die ich persönlich wiederum nicht als solche anerkennen möchte"?
Was genau kritisierst Du jetzt eigentlich?
Die Diskrepanz zwischen nicht-tolerieren der nicht angepassten Brille und anderseits tolertrieren anderen Darstellungsanachronismen wie zeilich/regional unpassende Gürteltaschen bzw. nicht-standesgemäße Ausrüstungsgegenstände wie Schweizerdegen?


Fakt: meine Brille passt nicht zu meinem gesammten Restlichen Zeug. Würde ich etwas hinnpflaumen, mit Schaube und feder am Hut, würde mein sonstiges gesammtes Zeug nicht zur Brille passen.
Ich gehe nicht an Veranstaltungen bei denen ich die geforderten ansprüche nicht erfüllen kann. Und wen auch jemand sag: "ist ja nicht so schlimm, dass stört niemanden..." Ich weiss es. Micht stört es.
darum will ich Dir deimne Party nicht versauen. Wen ich dan schreibe, ich versau dem Wolfgang nicht die Party, dan frage ich mich doch was daran wieder falsch ist? Muss ich den unbedingt Deine Party versauen wollen'? Jeder ist eben für seine Darstellung selber verantwortlich.
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Re: "A" und "hc" oder gesunder Menschenverstand..?

Beitragvon Michi am Fr 21 Jan, 2011 19:53

Zuerst möchte ich mich herzlich bei Euch allen bedanken für Eure offenen und ehrlichen Antworten! Eigentlich war ja meine ursprüngliche Frage wie Ihr über die ganze Geschichte denkt, ich wollte keinesfalls einen Disput auslösen...

Einfach um meine Position nochmals klar zu stellen (ist vielleicht nicht verständlich genug rübergekommen) - ich möchte in keiner Art und Weise werten: weder "a" Darsteller noch sonst irgend jemanden. Zu meiner Wortwahl: liberal (lat. vorurteilslos, freiheitlich, freisinnig) habe ich in meinem Kontext überhaupt nicht gegen irgend jemanden gestellt. Ich möchte hiermit erwähnen, dass ich sehr bewundere was viele machen - etwas so genau wie nur irgend möglich nachzumachen/rekonstruieren. Wenn ich allerdings schreibe ich sei diesbezüglich noch ein Greenhorn, dann meine ich was die lebendige Geschichte betrifft - hat also mit meiner historischen Bildung nichts zu tun. Und genau dies ist es, wo ich etwas schmunzeln muss über die Mitschreiber, die sich offenbar ein wenig angegriffen gefühlt haben. Abgesehen davon, dass ich schon bei Veranstaltungen war (21tes Klamotte :smt001 ) und auch mit Darstellern gesprochen habe, heisst das doch nicht dass dies der seeligmachende Ansatz ist. Will sagen das doch die "Seriosität" der Recherche und der Ausführung zählt und nicht wie gut oder langjährig man in der Szene organisiert ist. Qualität und nicht Senioritätsprinzip.

Wenn jboerner schreibt, dass jeder Veranstalter die Regeln selber bestimmen darf hat er absolut recht. Trotzdem denke ich darf man durchaus auch kritisch sein gegenüber einzelner Vorschriften. Wie ein Vorschreiber schon erwähnt hat kommt man irgendwann zum Thema dick/dünn, jung/alt, Hautfarbe, Geschlecht, etc.
Ich war leider noch nie da, aber was ich im Netz darüber gesehen habe denke ich, z.B. das Reichsaufgebot muss eine gewaltig eindrückliche Sache sein. Verdient meinen höchsten Respekt! Trotzdem sieht man auch da Soldaten, die eher veganisch ernährten, sonnenlichtscheuen Intellektuellen gleichen, anstatt grobschlächtigen Kriegsknechten. Aber das liegt ja wohl in der Natur der Sache - die Motivation zählt doch und wenn jemand wie jboerner schreibt, alles dransetzt um seine Darstellung möglichst authentisch zu gestalten, dann verdient er meinen Respekt!

Dank Euch bin ich ein gutes Stück weiter, da ich (so glaube ich) auf dem richtigen Weg bin. Falls ich allerdings Fragen habe, werde ich mich sicher gerne an den einen oder andern von Euch wenden. Auch wenn ich dies noch nicht lange mache, so möchte ich doch etwas schönes, brauchbares gestalten, das durchaus eine Rekonstruktion sein darf.

Also nochmals vielen Dank an alle - ich wünsche Euch ein schönes Wochenende!
Gruss
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Bit gott das Er dir das ferzych, so wirstu glück han Ewiglich.
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Re: "A" und "hc" oder gesunder Menschenverstand..?

Beitragvon gijoe am Sa 22 Jan, 2011 12:17

Ich denke es kommt immer auf die dargestellte Epoche dar. Für die Zeit ab 1900 existieren noch so viele Informationen das eine sehr hohe Qualität möglich wäre. In der Realität sieht es dann aber leider anders aus. Vor vielen Jahren habe Historiker in einem Forum geschrieben das Reenactment keine seriöse Geschichtsdarstellung hervorbringt.
Nun ja ich bin Jahre dabei, ich habe Gutes gesehen, viel akzeptables und leider viel zu viel Müll.
Viellicht sollte man sich die Frage stellen was man will, will man Geschichte darstellen sollte man mindestens einen akzeptablen Standard erfüllen und einen Guten anstreben. Denkt man dabei ans Geld persönliche Bequemlichkeit usw. sind vielleicht Rollenspiele und Maskenballs der bessere Tummelplatz.
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Re: "A" und "hc" oder gesunder Menschenverstand..?

Beitragvon Phil am Sa 22 Jan, 2011 16:18

Naja, GI Joe, es ist halt nicht jedem möglich so viel Geld für sein hobby auszugeben. Ich würde mir auch lieber einen Original M1 Carbine kaufen als einen von Denix, aber leider kann ich keine 800 Fr. dafür investieren. Das was Du verlangst ist halt nicht für alle machbar und diejenigen, die das Geld nicht haben dann in einen Maskenball zu wünschen, hm, ich weiss nicht...
Ist denn der, der weniger investieren kann weniger interessiert und motiviert? Das sehe ich nun wirklich nicht so. Ich befasse mich stark mit der Geschichte, die ich darstelle, habe und lese viel Literatur darüber, beschäftige mich damit. Ich behaupte mich auszukennen in meiner Ecke. Das ist doch ebenfalls wichtig. Und wenn die Darstellung stimmig ist, auch wenn sie nicht bis ins letzte Fitzelchen authentisch ist, dann ist schon einiges erreicht,
Gruss, Phil
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