Rucksack

Ob Tunika, Topfhelm oder Brogans, hier wird es gezeigt und diskutiert.

Moderator: troupier suisse

Beitragvon Major Kusanagi am So 12 Feb, 2006 18:15

Nun denn. Schauen wir uns die Publikation "Soldaten, Kameraden" genauer an, dann stellen wir auf Seite 67, 68 und 76 sehr deutlich fest, dass es sich wohl um Rcuksäcke handelt, aber nicht um das Modell mit Schlauch. Die Karabiner sind definitiv einfach mit dem Kolben in den Rucksack gesteckt und oben festgeschnürt. Auf Seite 67 offenbar sich zudem dass es unter diesen Rucksäcken Ausführungen mit Lederverstärkung als auch ohne eine solche an den unteren Partien gibt.

Die Rucksäcke verfügten offenbar über zwei aufgenähte hohe Seitentaschen wie auch eine breite Mitteltasche. Das Bild Seite 68 zeigt eine lange Kolonne mit solchen Rucksäcken. Dieser Anblick ist imposant, aber es handelt sich nur um rund zwei bis drei Kompanien. Daraus Schlüsse auf die ganze Gebirgstruppe zu ziehen wäre gewagt. In Tanzbödeler Nummer 57 gibt Alfred Kruk ausführlich Aufkunft zum Einheitsrucksack. Ich überspringe die Vorgeschichte seit 1896 und komme direkt zum Thema.

In den 30er Jahren kam erneut die Frage nach einem Rucksack für die Truppen auf. Bis April 1940 experimentierte man mit einem verbesserten Modell des Blachenstofftornisters herum. Auch andere Modelle wurden getestet, zu denen eindeutig auch die im Buch abgebildeten gehören. Anfangs 1941 wurde der Lmg-Rucksack (zum Transportieren des leichten Maschinengewehrs 1925) testweise eingeführt. Er war Korpsmaterial und wurde mit seinem Transportschlauch für die Waffe zum Vorbild für den Rucksack Modell 1944, dem er weitgehend ähnlich war.

Im September 1942 ging man daran ein einheitliches Modell auszuwählen. Bei einer Testdemonstration auf der Kleinen Scheidegg im April 1943 machte der Lmg-Rucksack das Rennen. Er sollte als Einheitsrucksack in grösserer Serie ab Oktober 1943 im Grossversuch erprobt werden. 960 Stück wurden je an die Gebirgs-Füsilier-Bataillone 35, 36, 43, 87, 91, 92, 93 und 94 ausgegeben. Es erfolgten Verbesserungen und nach einem Zentralkurs in Wintergebirgsausbildung im Januar 1944 stand das definitive Modell fest.

Am 10.Mai 1944 stellte der Oberbefehlshaber der Armee den Antrag auf Genehmigung und Einführung des Einheits-Rucksacks Ordonnanz 1944, der 5.Juli offiziell zur Ordonnanz erklärt wurde. 1944 fertigte man 3000 Einheitsrucksäcke, 1945 deren 30'000. Insgesamt 85'000 wurden für die Gebirgstruppen benötigt. Vor 1944 hergestellte Einheitsrucksäcke (ich habe einen absolut jungfräulichen im Liq-Shop erworben) sind folglich Lmg-Rucksäcke oder Testmodelle des Grossversuchs Ende 1943, wie vermutlich jener von Sgt.Paddy.
Major Kusanagi



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