Mittelalterlicher Reiterschild Ende 12.Jh.

Ob Tunika, Topfhelm oder Brogans, hier wird es gezeigt und diskutiert.

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Mittelalterlicher Reiterschild Ende 12.Jh.

Beitragvon Anubis am Mo 09 Aug, 2010 10:20

Als Vorlage, Größe und Breite, für den Schild diente der Kampfschild der Herren von Brienz um 1190.
Der Schild wurde zwischen 1230 und 1250 verkleinert und wurde so an die neue Kampftechnik angepasst.

Als Rohlinge aus Lindenholzbretter mit einer Lage Leinen und Rohhaut bezogen ( Vorderseite und Rückseite ).

Bild

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Zuletzt geändert von Anubis am Mi 18 Aug, 2010 09:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mittelalterlicher Reiterschild Ende 12.Jh.

Beitragvon Gerald von Ameningen am Mi 11 Aug, 2010 19:25

Glückwunsch zu einem weiteren Prachtstück, Anubis! Ich bin schon sehr gespannt, wie der Schild fertig aussieht.

In seinem Buch "Der mittelalterliche Reiterschild" beschreibt Jan Kohlmorgen die Vorlage sehr ausführlich, widerspricht jedoch der These, dass der Schild um 1230 bis 1250 nachträglich geändert worden sei und führt als Begründung die Untersuchung des Schildes durch Matthias Senn und Franz Moser aus dem Jahr 1990 an. Gibt es da neuere Erkenntnisse?


Freundliche Grüsse
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Re: Mittelalterlicher Reiterschild Ende 12.Jh.

Beitragvon Anubis am Mi 18 Aug, 2010 09:24

Leider nein!

Es gibt die zwei Lehrmeinungen und jeder meint er habe recht!

Als Rohlinge aus Lindenholzbretter mit einer Lage Leinen und Rohhaut bezogen (Vorderseite und Rückseite), Kreidegrund und Wappentier in Kreidegrundaufbau (Pasta Ornamentik), ohne Rohhautrand und Bemalung.

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Re: Mittelalterlicher Reiterschild Ende 12.Jh.

Beitragvon Anubis am Mi 18 Aug, 2010 15:54

Als Rohlinge aus Lindenholzbretter mit einer Lage Leinen und Rohhaut bezogen (Vorderseite und Rückseite), Kreidegrund und Wappentier in Kreidegrundaufbau (Pasta Ornamentik), mit Bemalung.

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Re: Mittelalterlicher Reiterschild Ende 12.Jh.

Beitragvon Hagelhans am Mi 18 Aug, 2010 18:10

na entlich einmal jemand der bei einem schild den Mut aufbringt in 3D zu gehen! :smt041
So wie die mehrzal der erhaltenen Schilde eben ist und nicht so wie es die Mehrzal der rekonstruierten Schilde sind.
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Re: Mittelalterlicher Reiterschild Ende 12.Jh.

Beitragvon Anubis am Sa 21 Aug, 2010 21:04

Ein besseres Bild ohne Blitz.

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Re: Mittelalterlicher Reiterschild Ende 12.Jh.

Beitragvon jboerner am So 22 Aug, 2010 14:57

Hübsch. Wobei ich da keine 2 Lehrmeinungen kenne, es deutet schlicht nach aktuellem erkenntnis nix darauf hin, dass der Schild verändert wurde.
Englobage finde ich aber prima, habe ich auch mehrere Male benutzt. Was ist aber "Pasta Ornamentik"?
Und mit was hast Du bemalt? Eitempera oder Kasein?
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Re: Mittelalterlicher Reiterschild Ende 12.Jh.

Beitragvon Anubis am So 22 Aug, 2010 19:20

Sorry..
Obwohl es rech gut gemacht ist.

Aber Jan Kohlmorgens Buch "Der mittelalterliche Reiterschild" sehe ich jetzt nicht als Fachbuch 8-[ .
Wenn ich aber so lese, was er zu keltischen und römischen Schilden schreibt..................

Ich bin aber auch der Meinung, dass die Schilde in der Zeit schon dieses Aussehen haben, man findet sie in dieser Form auch auf Kapitellen von Säulen im Basler Münster und die sind ein wenig älter.

Aber.......

Es wird in der Fachwelt noch diese Meinung vertreten und publiziert.
http://wwwg.uni-klu.ac.at/kultdoku/kata ... ml/613.htm

Englobage im französischen bei den Italiener benutzt man oft den begriff Pasta Ornamentik.

Es gibt beide Bindemittel auf Schilden.
Gelb = Goldocker gibt es auch als helle Variante je nach Abbaugebiet.

Rot = rotes Eisenoxid

Blau = Lapislazuli

Nur Weiss = Zinkweiss anstatt des giftigen Bleiweiss

Mit Kasein als Bindemittel und mit Leinoel versiegelt.

Kann aber auch an der Fotografie liegen.
Zuletzt geändert von Anubis am Mo 23 Aug, 2010 17:48, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Mittelalterlicher Reiterschild Ende 12.Jh.

Beitragvon Hagelhans am So 22 Aug, 2010 19:46

Die theorie des Absägens word darum diskutiert, weil das Wappentier offensichtlich nicht schön zentriertin das Feld gesetzut ist und die Scheitel des Tieres an den oberen Schildrand anstösst.
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Re: Mittelalterlicher Reiterschild Ende 12.Jh.

Beitragvon jboerner am Mo 23 Aug, 2010 08:38

Servus,

Ja mag sein, aber ist die von Jan genannte Untersuchung eben neueren Datums als die Interpretationen, die auch auf der von dir verlinkten Seite genannt werden. Zumal da logische Zweifel angebracht sind. Erstens müsste man bei Absägen des Schildes das Leder eh entfernen, wodurch die Bemalung futsch wäre, zweitens ist das Wappen auch seitlich gelinde gesagt "gedrängt". Drittens ist es Mumpitz, dass innerhalb des Nutzungszeitraumes das Schildes sich die Fechttechnik dergestalt geändert hätte, dass jemand einen bestehenden Schild, zumal einen so aufwändig verarbeiteten, umbauen hätte lassen. Er hätte schlicht einen neuen machen lassen. Viertens wäre der Schild auch locker mit einer wieauchimmer gearteten neuen Fechttechnik verwendbar gewesen. Man kann das sehr gut mit einer weit stärkeren Änderung der Fechttechnik Mitte des 14ten vergleichen, in der es trotz dieser sowohl kleine, als auch große erhaltene Schilde gibt, wie auch Darstellung kleinerer, obgleich wiederrum erwiesenermaßen gemäß Textquellen immer weniger genutzt. Ich ziehe stark in Zweifel, dass Bildquellen hier eine so genaue Aufschlüsselung erlauben.

Und: Was ist denn ein "Fachbuch"? Mir wäre keine Definition dessen bewusst, und Jans zum Thema ziemlich einsam auf weiter Flur stehenden Buches diese Bezeichnung aberkennen zu wollen, weil es Fehler hat, finde ich etwas hart. Ich bin der letzte, der Bücher mit solchen in den Himmel lobt, aber wäre das ein Maßstab, gäbe es zu geschichtlichen Thema praktisch garkeine "Fachbücher".
Ob es eine wissenschaftliche Arbeit ist, wäre wiederrum eine andere Diskussion.

Insofern: Schöne Arbeit, allerdings halte ich die Abwertung von Jans Buch und die Infragestellung neuerer Erkenntnisse für unsinnig. Gerade verlinkte Seite schreibt übrigens öfters ziemlichen Unfug. Ist auch schon etwas älter, davon abgesehen.
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