von jboerner am Mo 23 Aug, 2010 08:38
Servus,
Ja mag sein, aber ist die von Jan genannte Untersuchung eben neueren Datums als die Interpretationen, die auch auf der von dir verlinkten Seite genannt werden. Zumal da logische Zweifel angebracht sind. Erstens müsste man bei Absägen des Schildes das Leder eh entfernen, wodurch die Bemalung futsch wäre, zweitens ist das Wappen auch seitlich gelinde gesagt "gedrängt". Drittens ist es Mumpitz, dass innerhalb des Nutzungszeitraumes das Schildes sich die Fechttechnik dergestalt geändert hätte, dass jemand einen bestehenden Schild, zumal einen so aufwändig verarbeiteten, umbauen hätte lassen. Er hätte schlicht einen neuen machen lassen. Viertens wäre der Schild auch locker mit einer wieauchimmer gearteten neuen Fechttechnik verwendbar gewesen. Man kann das sehr gut mit einer weit stärkeren Änderung der Fechttechnik Mitte des 14ten vergleichen, in der es trotz dieser sowohl kleine, als auch große erhaltene Schilde gibt, wie auch Darstellung kleinerer, obgleich wiederrum erwiesenermaßen gemäß Textquellen immer weniger genutzt. Ich ziehe stark in Zweifel, dass Bildquellen hier eine so genaue Aufschlüsselung erlauben.
Und: Was ist denn ein "Fachbuch"? Mir wäre keine Definition dessen bewusst, und Jans zum Thema ziemlich einsam auf weiter Flur stehenden Buches diese Bezeichnung aberkennen zu wollen, weil es Fehler hat, finde ich etwas hart. Ich bin der letzte, der Bücher mit solchen in den Himmel lobt, aber wäre das ein Maßstab, gäbe es zu geschichtlichen Thema praktisch garkeine "Fachbücher".
Ob es eine wissenschaftliche Arbeit ist, wäre wiederrum eine andere Diskussion.
Insofern: Schöne Arbeit, allerdings halte ich die Abwertung von Jans Buch und die Infragestellung neuerer Erkenntnisse für unsinnig. Gerade verlinkte Seite schreibt übrigens öfters ziemlichen Unfug. Ist auch schon etwas älter, davon abgesehen.