Nadel u. Faden zum Wunden vernähen

Ob Tunika, Topfhelm oder Brogans, hier wird es gezeigt und diskutiert.

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Nadel u. Faden zum Wunden vernähen

Beitragvon Timotheus am Fr 12 Jun, 2009 19:30

Hallo noch einmal an alle (früh)mittelalterlichen Hobbychirurgen,

Dass grössere, stark blutende Wunden bereits im Hochmittelelter vernäht wurden, ist mehrfach belegt. Leider habe ich bis jetzt nicht genau herausfinden können was für Nadeln bevorzugt bei den "professionellen" Chirurgen unserer Zeit verwendet wurden (Knochen, Eisen, etc.). Können Knochennadeln überhaupt richtig spitz sein ohne dass sie schnell brechen? Ich habe bisher nur recht stumpfe Exemplare gesehen, die bestenfall als Stopfnadeln funktionieren würden...hat hier vielleicht jemand von unseren Näh-Profis einen Hinweis?

Ebenso wäre es interessant genau zu wissen mit welcher Art Faden der Wundverschluss erfolgte, in Frage kämen wahrscheinlich Leinenfaden, Hanf oder auch fein verdrehte Därme.

Da man der Ansicht war, eine Vereiterung der Wunde würde den Beginn der Heilung anzeigen, werden diese (unsterilen) Fäden sicher ihren Beitrag dazu geleistet haben.

Merci und Gruss,

Timo
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Re: Nadel u. Faden zum Wunden vernähen

Beitragvon Desmond am Fr 12 Jun, 2009 20:48

Timotheus hat geschrieben:Da man der Ansicht war, eine Vereiterung der Wunde würde den Beginn der Heilung anzeigen, werden diese (unsterilen) Fäden sicher ihren Beitrag dazu geleistet haben.

Ich weiss zwar keine Antwort (bin auch kein Nähprofi)... aber war in der Chirurgie wirklich alles unsteril? Haben die nicht mit Alkohol gereinigt?
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Beitragvon Timotheus am Fr 12 Jun, 2009 21:00

Wunden, Gerät und sgar die Hände des Arztes wurden tatsächlich gewaschen (zumindest noch im Hochmittelalter) aber von Sterilisieren konnte man sicher noch nicht sprechen. Da man Keime wie Bakterien noch nicht sehen konnte, "gab" es sie auch nicht...

Dennoch war die Chirurgie und auch die allgemeine Hygiene z.T. durch den direkten Einfluss aus dem Orient wesentlich höher entwickelt als in den Jahrhunderten nach der Pest, die viele "Know-How-Träger" dahinraffte, welche die arabische oder lateinischen Schriften lesen konnten. Ebenso geriet die genaue Funktion vieler Instrumente in Vergessenheit - die Ära der (Markt-)Quacksalber begann...
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Beitragvon Peter am Sa 13 Jun, 2009 07:25

vielleich bronze nadeln?
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Beitragvon Peter am So 14 Jun, 2009 19:00

nicht nur vorstellbar sondern auch sehr machbar.
frage mal tom erzer aus der schweiz, der macht alles mögliche aus bronze und messing draht.
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Beitragvon Seegras am So 14 Jun, 2009 19:17

Honi soit qui mal y pense
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Beitragvon Peter am Mo 15 Jun, 2009 10:16

stimmt, habe ich vergessen. sorry!
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Beitragvon Timotheus am Mo 15 Jun, 2009 14:36

Peter hat geschrieben:nicht nur vorstellbar sondern auch sehr machbar.
frage mal tom erzer aus der schweiz, der macht alles mögliche aus bronze und messing draht.


Immer wieder unglaublich für was es alles Spezialisten gibt. Merci für den Link und die Infos.

Beste Grüsse an alle aus Wien,

Timo
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