Schaft für Speer

Ob Tunika, Topfhelm oder Brogans, hier wird es gezeigt und diskutiert.

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Schaft für Speer

Beitragvon Devils am Mo 04 Mai, 2009 16:48

ich habe mal eine frage:
ich habe eine lanzenspitze bekommen die ich jetzt schäften möchte und wollte wissen ob es
eine bestimmt bezeichnung für die form der spitze gibt ,
welches holz sich am besten für einen schaft eignet
und welche länge schäfte im hochmittelalter hatten
die spitze ist insgesamt 23 cm Lang (10,5cm schaft + 12,5spitze) und an der breitesten stelle 3,5cm breit.
schaukampfspitze (also abgerundet mit som runden ding vorn drauf)
Dich habe vor damti irgendwann einmal zu kämpfen also kann ich mit geschraubten schäften nichts anfangen...
Gruß
Devils
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Beitragvon Hagelhans am Mo 04 Mai, 2009 23:58

Als Holz würde ich Dir unbedingt Esche empfehlen.
Die Länge ist dan eine Frage des taktischen Einsatzes.
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Beitragvon Timotheus am Di 05 Mai, 2009 14:43

Hi Devils,

Lustiger Zufall, wir haben nämlich am Wochenende eine kleine Serienproduktion von Lanzen hinter und gebracht.

Es kommt nun ein bisschen auf den Zweck der Lanze an. Wir haben für uns ausschliesslich (Flügel-)Lanzen im Gebrauch die primär von Reitern verwendet wurden, also auch mit 2.5 metern Schaftlänge entsprechend lang sind. Der Nachteil dabei ist, dass zu solche Längen (wenn sie nicht zerlegbar sind) zum Transport in kaum einen normalen PKW passen.

Als Holz ist neben Esche auch Buche sehr gut (kurzfasrig und stabil). Es ist davon auszugehen, dass auch bereits im Hochmittelalter Lanzen einen gehobelten achteckigen (statt runden) Querschnitt hatten, da der Schaft so besser in der hand liegt und weniger rutscht.

Am unteren Ende der Lanze konnte ein geschmiedeter Lanzenfuss angebracht sein.

Hoffe das hilft ein wenig.

Gruss,

Timo
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Speer vs. Lanze

Beitragvon Gerald von Ameningen am Di 05 Mai, 2009 17:16

Aus meine schlauen Buch: "Arms and Armour of the Medieval Knight" von D. Edge und J.M. Paddock, frei übersetzt:

"Im 12. Jhd. waren Speere ungefähr 2 m lang und wurden für den Kampf zu Fuss eingesetzt und konnten notfalls auch geworfen werden. (So kann ich es mir immer merken: Auch heute gibt es noch Speerwerfen)

Lanzen wurden beim Kampf zu Pferd unter die Achsel geklemmt und hatten deshalb eine Länge von 3 bis 3.7 m. (Sonst ist die Reichweite eher zu klein.)

Als Material wurde üblicherweise Esche verwendet."

Im Englischen gibt es übrigens drei Begriffe: Spear (Speer für Fusskampf), javelin (Speer zum Werfen) und lance.


Meine Lanze ist aus Esche und misst mit Spitze knapp unter 4 m (ist ja aber auch 13.Jhd!). Aus Buche wäre sie mir zu schwer, braucht schon so ganz schön Kraft, sie ohne Horn am Schild oder Lanzenruhe am Brustpanzer vernünftig zu halten. Ein achteckiger Querschnitt ist eher bei Stangenwaffen wie Hellebarden wichtig, die sich in der Faust nicht verdrehen sollen.


Freundliche Grüsse

Gerald von Ameningen
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Beitragvon Peter am Di 05 Mai, 2009 21:32

ich habe mit meinem reitspieß aus eiche gute refahrungen gemacht, sie ist schwer und besitzt somit einen ordentlichen energie speicher.
wie von gerald erwähnt ist hier ein rüsthaken mehr als nützlich obwohl die länge von 2,5m für die verwendung zu kurz ist.
das späte mittelalter birgt das problem von extremen überlängen an stangenwaffen unter denen aalspieße mit gut drei metern grisalmen mit 2.70 metern keine seltemheit mehr sind.
ganz zu schweigen von den längen der eigentlichen lanzen mit 4,5-5,5 metern.
beim kronenstechen wurden sogar exemplare mit 7 metern verwendet. diese waren jedoch zum ende hin nurnoch wenige zentimeter stark.
helmparten bewegten sich durchschnittlich zwischen 180cm und 220cm

mfg peter
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Peter
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