Pflege der Rüstung

Ob Tunika, Topfhelm oder Brogans, hier wird es gezeigt und diskutiert.

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Pflege der Rüstung

Beitragvon elias am So 12 Apr, 2009 15:08

Wenn ich nun schon Blech im Keller habe, dann will ich das ja auch pflegen und zwar nach Manier des späten 15. Jh.

Wie handhabt ihr das? Ich habe schon viel mehr oder weniger nachvollziehbares darüber gelesen, bin mir aber nun nicht sicher, was wirklich taugt und authentisch ist.

Danke für ein paar Tips.
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Beitragvon Devils am So 12 Apr, 2009 21:20

hmm nunja viel pflege ist glaube ich garnicht nötig .. ab und zu mit ner feinen drahtbüste o.ä. der flurost enfernen und einölen
ob die drahbürste a ist weiß ich nicht aber geölte rüstungen gab es
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Beitragvon Michl am So 12 Apr, 2009 22:14

*hüstl* der mann redet von einem tanzer-krebs - wenn da jemand mit der drahtbürste ran geht wird er wohl - so vermute ich - zur rasenden bestie werden :-k
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Beitragvon elias am Mo 13 Apr, 2009 05:43

Michl hat geschrieben:*hüstl* der mann redet von einem tanzer-krebs - wenn da jemand mit der drahtbürste ran geht wird er wohl - so vermute ich - zur rasenden bestie werden :-k


danke, michl... du hast gerade den inhalt meiner morgenkaffeetasse gerettet ;-)

Ich denke da eher an Schlämmkreide. Damit könnte ich auch gleich die Zähne putzen \:D/
Aber ob Schlämmkreide damals schon Verwendung fand, hab ich bis jetzt nicht herausgefunden. Immerhin fände sich diese auch heute noch im Handel.

...und von wegen Öl. Da habe ich schon unterschiedliche Meinungen gehört. Nicht jedes Öl scheint auf Metall gleichermassen verträglich.
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Beitragvon Gerald von Ameningen am Mo 13 Apr, 2009 07:00

Guten Morgen

Hochglanzpolieren ist für sich allein schon ein guter Rostschutz, denn je glatter und damit kleiner die Metalloberfläche ist, desto weniger Angriffsfläche bietet sie dem Sauerstoff. Ich durfte neulich Mikroskopaufnahmen von angerostetem "rostfreien" Stahl sehen, wo eindeutig dei Oxidation durch eine leicht verkratzte Oberfläche verursacht wurde. Die Behandlung mit Drahtbürste ober Schleifpapier wäre deshalb nur bei sowieso starkem Rostbefall angesagt. Mit Schlämmkreide liegst Du also goldrichtig, Elias. Wenn schon einölen, dann hauchdünn und mit säurefreiem Öl. Mir wurde Nelkenöl aus der Apotheke empfohlen, ich persönlich verwende jedoch Nähmaschinenöl. Zur Aufbewahrung empfehle ich eine Kiste, in die Du eine Sack Reis legst, der die Luffeuchtigkeit anzieht. Ab und zu neuen Reis verwenden oder im Backofen trocknen. So, jetzt gehe ich meinen Morgentee trinken.


Freundliche Grüsse

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Beitragvon Devils am Mo 13 Apr, 2009 09:28

ich habe gestern von einem bekannten gehört, der asche und wasser vermischt zum polieren der platten.
das ist zwar ene riesige sauerei aber ein superfeines schleifmittel as dir die rüstung auch nicht verkratzt (seine aussage lege dafür NICHT meine hand ins feuer) und auch historisch durchaus realistisch scheint.
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Beitragvon elias am Mo 13 Apr, 2009 11:45

@Devils: das mit Asche hab ich auch schon gehört. Da scheint was dran zu sein.

@Gerald: Das mir dem Reis ist interessant. Muss nur erst mal genug freie Kisten zusammenkriegen. Aber das plane ich dann wohl auf die Nachsaison. Nähmaschinenöl sollte ich noch rumstehenhaben, wobei ein feiner Nelkenduft auf der Rüstung sicher auch nicht ohne wäre.
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Beitragvon Michl am Mo 13 Apr, 2009 12:31

das mit der asche stimmt - mit ein bisl wasser (nur ein paar tropfen) kann man da eine schöne polierpaste mixen - wenns ein bisl gröber sein soll kann man auch feinen sand (gaaaanz feinen sand) dazu mischen.
das ganze dann am besten (eigene erfahrung) mit einem lederlappen oder einem lederbezogenen holzstück auftragen und polieren.
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Beitragvon Seegras am Mo 13 Apr, 2009 13:21

Zuhause mit der Poliermaschine und entsprechender Paste (die Paste hat eher die Konsistenz von Mergel).

Historisch ist Asche und Öl schon richtig.

Wenn einer mit einer Drahtbürste kommt dann lassen wir den damit seine Zähne putzen.
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Beitragvon Peter am Mo 13 Apr, 2009 18:40

verwenden kann man auch fein gestossene holzkohle vermischt mit schweinefett.
rührt die pampe an und schmiert sie auf ein auf einstück holz genagelten lederstreifen, lasst die raue lederseite aussen so nimmt sie die pampe besser auf.
zum groben reinigen kann man auch fischknochenstaub der auch als radiergummi beim schreiben auf pergament verwendet wird.
ist glaube ich ein sephiaknochen?

zum fetten im feld kann man auch eine speckschwarte hernehmen.

viel spass beim putzen.
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