Marschpackung spätes 15. Jh?

[elias]

Ich mache mir Gedanken über "Marschpackung" im späten 15. Jh. Wenn die persönliche Habe nicht auf Karren verladen wurde, welche Transport-Hilfmittel standen zur Verfügung? Mein erster Gedanke galt und gilt immer noch dem Räf (Transportgestell, vornehmlich für Käse etc). Ist das realistisch, dass Schweizer Soldaten solche Dinger mitschleppten?

Wenn ja... hat jemand eine gute Quelle ausser Brockenstuben und der einschlägigen Weissküfer?

[Hagelhans]

Am realistischsten ist es wohl wqnm man nichts mehr "besitzt" als dass man auf dem Leib trägt.
Krätzen und Räf findet man durchaus auf Abbildungen. Aber kaum bei Soldaten. Trossweiber buckeln da schon eher irgend welche Dinger rum.

Nachtrag: Mir flimmert ein ganz bestimmtes Bild von schilling vor den Augen dass ich ausgerechnet jetzt nicht finden kann obwohl es sonnst immer bei fast jeder Suche auftaucht. es zeigt wie die ersze Schweizergarde über einen pass richtung Rom marschiert und hatt den Beleg für Dich, dass Leica buckeln muss und Du gemütlich daneben schlendern darfst.....

[Leica]

....dann geh ich doch gleich mal einen Saumsattel organisieren und organisier mir ein Pfluftel oder Grautier ...aber was Pässeüberquerungen betrifft hab ich eh keine Bedenken ist nicht gerade Elias Lieblingsbeschäftigung

[Desmond]

@hagelhans
Zumindest Waffe und Rüstung hat doch jeder selber getragen... Oder etwa nicht?

@leica
Dann schau mal dass sich elias ändert. Punkt Passüberquerung spuckt mir seit längerem eine Idee im Kopf rum.

[Traingelo]

Passüberquerungen mit Sack und Pack sind übrigens ein Erlebnis, sofern noch alte Säumerwege bestehen und nicht auf geteerten Strassen marschiert werden muss. Haben wir schon zweimal gemacht (mit Saumtieren und sogar mit Kanone) und weitere stehen sicher noch bevor - es müssen ja nicht unbedingt die schwierigsten Übergänge sein!

[Hagelhans]

@Desmond: Rüstung und Waffen. Sonst kaum mehr als ein Zimmermansgeselle auf Walz.

[elias]

...und insbesondere die Rüstung hänge ich mir ja nicht einfach so an den Gürtel oder um die Schultern. Also war meine Schlussfolgerung, dass ein Räf ganz praktisch wäre, würde aber der kleineren Version, dem Gabeli, den Vorzug geben. Stellt sich hingegen noch die Frage, ob in den 1470ern diese Form von Traggestellen schon existierten. Ich würde jetzt aber tendenziell davon ausgehen. Eine einfachere und effizientere Konstruktion für den Zweck ist ja schlecht vorstellbar.

Eine Altenative wäre natürlich ein Handkarren. Aber je nach Gelände wohl eher unpraktisch bei einem Auszug.

[Hagelhans]

Das Räf war so wie mir bekannt, bekannt.
Aber es fragt sich, wass Du den da alles draufpacken willst?

[elias]

Neben dem ganzen Blech: Wolldecke, Speckseiten, Würste, Brotlaibe, Dörrfüchte, Gnagi, Trockenfleisch, Weinfässer, Käse... ich will doch nicht verhungern und verdursten

Im Ernst... mal schauen, aber es kommt sicher einiges zusammen, das ich bequemer auf das Räf lade.

[Hagelhans]

Um all die sachen nicht tragen zu müssen, trägt man ja die Hellebarde. Das Heer verpflegt sich aus dem Land.