Filz für Tschakos

Ob Tunika, Topfhelm oder Brogans, hier wird es gezeigt und diskutiert.

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Filz für Tschakos

Beitragvon Elke am Mi 17 Dez, 2008 11:40

Ich hab da mal ne blöde Frage an alle Tschaco bauer--

Was für Filz nehmt Ihr? Weil Bastelfilz geht gar nicht...uaaaa.

Oder arbeitet Ihr lieber mit Ersatz zb Wollstoffen versteift?

Dankeschööön!

und herzliche Grüße sendet Elke
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Beitragvon Traingelo am Do 18 Dez, 2008 06:30

Tschakos werden üblicherweise mit sog. Filzstumpen für die Hutindustrie hergestellt. Diese werden eingeweicht und dann auf die Holzformen zum trocknen aufgezogen. Welche Qualität für welche Art von Tschakos gebraucht wird, kann ich nicht auswendig sagen und die Hersteller sind hier, verständlicherweise, nicht sehr gesprächig.
Mit Bastelfilz geht es aber ganz sicher nicht. Dieser ist zu fein und vor allem viel zu dünn.
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Beitragvon Bryda am Do 18 Dez, 2008 09:23

Hallo Elke,

Wenn du immer noch selbst basteln willst, kannst du dir diesen Hutrohling vermutlich auch selber beschaffen, und zwar in Form von einem normalen 100%-Filzhut guter, dicker Qaulität (also natürlich nicht diese Fasnachtsfilzdinger). Findet man billig und mit etwas Glück in Brockenstuben und etwas teurer, dafür neu, (zumindest hier in der Winterthur) beim Huthändler auf dem Mai-, Martini- oder Chlausmarkt.
Mit lauwarmem Seifenwasser, etwas Geduld und Kraft und evtl. einer Form zum Drüberziehen und einer Schere zum Abschneiden überflüssiger Teile lässt sich so ein Filzhut in fast jede erdenkliche Form bringen. Wie genau du so einen Tschako replizieren kannst, kann ich allerdings nicht garantieren, hab bisher erst Erfahrungen mit mittelalterlichen Pilgerhüten und Dreispitzen gemacht ...
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Beitragvon Traingelo am Do 18 Dez, 2008 10:03

Gute Idee mit den alten Filzhüten. Es gilt aber zu beachten, dass der Filz genügend dick ist, sonst kriegst Du die nötige Stabilität nicht.
Deshalb stützen die Profis den Filztubus innen zusätzlich mit dicker Pappe oder sie verkleben (auf der Form) zwei Filzröhren miteinander. Das Formen des Lederdeckels geht aber nur mit einr Holz- oder Metallform. Wir haben beim letzten Tschakohersteller (in der Schweiz) mal einen kleinen Dok-Film gemacht, wo jeder Arbeitsgang gezeigt wird. Fazit: es ist eine sehr aufwändige Sache mit viel Handarbeit, wenn das Resultat dann so gut wie die alten Originale sein soll.
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Beitragvon Elke am Do 18 Dez, 2008 14:13

Hai!

Danke erstmal.

Das mit dem Hut umarbeiten hatte ich auch schon überlegt. Ich denke aber, das ich den nicht so hoch gezogen bekomme, wie nötig.
Außerdem ist der Deckel oben eh aus Leder.

Hatte aber eher die Idee mit Filz in der Fläche zu arbeiten-- und da war das nicht so rosig im Angebot.

Sag mal Traingelo-- ist der Film irgendwie zu haben? Das würde mich echt interessieren.

Grüßele von Elke
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Beitragvon Traingelo am Sa 20 Dez, 2008 10:04

Werde mich mal schlau machen, in welcher Form (CD ?) er allenfalls noch erhältlich ist und zu was für Konditîonen. Bitte nur um etwas Geduld.
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Beitragvon Elke am So 21 Dez, 2008 09:56

Oh, das wäre echt Klasse! Viiiielen Dank!
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Beitragvon Elke am Fr 06 Mär, 2009 08:58

also... hier erstmal ein Zwischendrin Ergebnis....

Bild

ist allerdings ein Versuch erstmal wegen der Länge der einzelnen Teile und der Aufhängung der Fangschnur.... allerdings ists schwer mit Originalen dazu und das eine, was wir gefunden haben , da hatten sie die Fangschnur noch falsch rum drauf, und als Bild sieht man ja immer nur die Hälfte ;o)

Ist also immer noch Vorversuch

Grüßele von Elke
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Beitragvon Romanus am Fr 06 Mär, 2009 13:57

Für Tschakos verwendete man früher einen speziell dichten Woll-Haarfilz, damals unter dem Namen "Mameluk" bekannt.

Heute verwendet man Filzstumpen, wie sie auch für die Herstellung von Filzhüten gebraucht werden. Damit die nötige Stabilität erreicht wird, hatte man früher innen eine Form aus Pappe eingeklebt, heute werden zwei Filzformen übereinander geklebt. Also so macht es zumindest die Firma Kresa, welche heute als letzte Firma in der Schweiz noch Tschakos herstellt.
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Beitragvon Elke am Fr 06 Mär, 2009 14:53

Das Problem war, das Wollfilz zu unerschwinglich ist-- wir haben aber einen super Ersatz gefunden.

Pappe bei Napoleonik-- sorry- wär mir neu.-- zumindest bei den Tschakos, die wir grad nachzubauen versuchen.- später kanns schon sein

Der Punkt ist, das der Tschako Helmfunktionen hatte-- zumindest gilt das für die Zeit--- wenn ein Säbelhieb drauftrift, dann fängt der Filz den Schlag auf- gibt nach und stellt sich hinterher wieder auf.-- darauf ist die Bauweise aufgebaut.- Deshalb auch bei der Form keine Pappe.

Hutstumpen funktioniert bei unserer Form auch nicht.

naja-- wenn "unser Bauteam" fertig ist, gibts ein Bild ;o)
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