Schweizer "Federturban"?

Ob Tunika, Topfhelm oder Brogans, hier wird es gezeigt und diskutiert.

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Schweizer "Federturban"?

Beitragvon elias am Sa 07 Jun, 2008 19:43

Hoi zäme

Auf verschiedenen Abbildungen der Chroniken aus dem späten 15. Jh sind immer wieder turbanähnliche Kopfbedeckungen mit Federn zu sehen. Einzige Quelle, die ich bis anhin gefunden habe, sind eben jene Chroniken. Wie diese jedoch beschaffen waren, welche Art von Federn verwendet wurde etc. verschliesst sich mir auch nach mehrstündigem Suchen in unserem geliebten World-Wide-Web.

Beispiele, die ich gefunden habe (die besten Abbildungen halt wieder mal von INC):
http://www.in-nova-corpora.ch/bilder/fr ... g/sps4.JPG
http://www.in-nova-corpora.ch/bilder/fr ... ng/zs2.JPG

Hat sich hierzu schon jemand einmal Gedanken gemacht und kann mir allenfalls mit Quellen weiterhelfen?
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Beitragvon Voltigeur am Sa 07 Jun, 2008 19:55

Sieht aus wie gefärbte Straussenfedern.
Könnte das möglich sein ?
Ich glaube, ich habe mal so etwas gehört.

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Beitragvon Hagelhans am So 08 Jun, 2008 01:47

Es sind Straussenfedertn. Dass Material ist wahrscheindlich Seide. Sonst möglicherweise düne Wolle. Vo Preis der Federn an sind diese wohl kaum kombiniert mit billigem Leinen. Aber wie man den Turban wickelt, dass frag mich nicht. Aber sags mir, wen Du es rausgefunden hast!
Ich tüftlre schjo ne gaze weile dass es gut aussieht. Irgendwie denke ich, müste es aus einem Stück sein und nicht wie eine Mütze mit angesetzte Wulstrand. Nur wirft es da imer uerwünschte Falten.... :-k
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Beitragvon Voltigeur am So 08 Jun, 2008 11:56

Da ich ja einen Mameluken zu Hause habe, habe ich oft genug die möglichkeit zu zusehen wenn er seinen Turban wickelt.

Er ist aus einem Stück und er wickelt ihn oft zwei oder dreimal bis er richtig und ohne störende Falten sitzt.
Ich bin dann immer überrascht das er den ganzen Tag über nicht mehr verrutscht oder sich öffnet. ( Er benutzt keine Nadeln oder anderes um ihn fest zu stecken )

Die Federn werden dann vieleicht nur eingesteckt, ich kann mir gut vorstellen das, dass halten würde.

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Beitragvon elias am So 08 Jun, 2008 12:05

Kann sein.

Insbesondere auf dem ersten verlinkten Bild sieht man aber auch deutlich, dass diese "Turbane" auch mit Bändern in bestimmten Abständen zusammengehalten werden und bei der Figur in der Mitte die Federn offensichtlich durch ein Metallaufsatz (Messing?) am Turbanring festgemacht sind.

Ich vermute, dass es sich hier nicht durchwegs um "gewickelte" Turbane handelt, sondern auch um Modelle, die ähnlich der unterschiedlichen Varianten von Chaperons, fest in dieser Form vernäht wurden, was dann die Frage nach der Stabilität vereinfachen würde. Die Epoche ist ja bekannt für extravagante und vielfältige Kopfbedeckungen.

Die Federn sind wohl effektiv vom Strauss. Das hab ich auch irgendwo schonmal gelesen (nur find ich den Text nicht mehr). Und ähnlich lange, derart buschige Federn kenn ich zumindest von einheimischen Viechern nicht.
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Beitragvon Hagelhans am So 08 Jun, 2008 12:15

Die Fed3erhülsen dürften auch aus recht wertfollem Material sein. Wens nur aus Bronze ist, dan wohl Verzinnt dass es eine Silberoptik kriegt.

Die Eidgenossen erbeuteten bei Grandson ein "Federlin" von karl dem kühnen, dass so wertvoll mit Edelsteinen besückt war, dass sie es Jahrelang nicht verkauffen konnten.
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Beitragvon Stefan vom Basilisk am Fr 05 Jun, 2009 13:31

*ausgrab*

Hab mir grad Straussenfedern gekauft und frag mich jetzt, wie ich die am besten Trage. Hat jemand schon genaure Informationen, wie die Federn befestigt werden? Und ev. auch wie man so ein Turbanhut fertigt?

Ich orientier mich an dem Herrn auf diesem Bild, denke ich werde etwas in dieser Richtung nähen: http://myra.hem.nu/costume/images/Schon ... gCouple(XX).jpg

Achtung wegen dem (XX) im Dateiname funktioniert der Link nicht richtig
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Beitragvon Andrej Pfeiffer-Perkuhn am Fr 05 Jun, 2009 18:40

Ich würde auch an eine Agaffe mit einer Federtülle denken. Sowas findet sich auch auf Abbildungen an Schallern, dann seitlich. Bis sie am Schlag einer Latexwaffe zerbrach habe ich sowas auf dem helm getragen:

Helmzier

Die Federn ahbe ich dazu mit einem Draht umwickelt und einfach fest in die Tülle gesteckt. Das hat ausreichend gehalten.
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Beitragvon elias am Sa 06 Jun, 2009 05:56

Beim Turban scheinen zumindest auch teilweise Befestigungen auf den Abbildungen erkennbar zu sein.

Für den Moment habe ich zwei Federn schlicht mit dem Knoten der Bänder um meinen Eisenhut festgemacht. Die Federn sitzen perfekt und sind bisher nicht verrutscht. Bedingt aber, dass der Knoten richtig fest zugezogen werden kann. Turbane mit verknoteten Bändern sind mir nicht aufgefallen. Also kann diese Befestigung wohl nur auf Helmen gelten.


Bild
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Beitragvon Swissmando am So 07 Jun, 2009 20:03

Hab da was aus einem DVD... könte aufschlussreich sein.

Weiss nicht wer, wo, wie, und warum dieses bild existiert. aber es existiert.
Der kommentar ist einfach( bezüglich ander Nationen die die Pipes spielten) die Schweizer steckten die Piper in Farbenfrohen Kostüme.

Der DVD heisst: Instrument of War Part I erhätlich bei Highlandclassics.com

(ich hette sonst noch ein originalverpacktes Set zum verkauf)
Bild
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