von troupier suisse am Do 04 Okt, 2007 05:32
Zur Aktivdienstzeit wurde das so gehandhabt. Das Einzelkochgeschirr (Gamelle) wird analog dem 98er Infanterietronister auf den Deckel des Artillerietornisters (eigentlich Felltornister 1875/98, auch bei andere Waffengattungen nebst der Artillerie abgegeben) gelegt. Anstatt mit einem extra Packriemen wird das Kochgeschirr mit dem langen ledernen Mittelriemen befestigt.
Der Mittelriemen wird durch die Metallspange am Griff des Geschirrdeckels geschlauft. Unter dem Haltebügel des Geschirrs wird der Riemen einmal "drumgewickelt" damit das Geschirr in seiner Position fixiert ist. Unter dem Geschirr (also zwischen Tornisterdeckel und Geschirr) wird mittels seiner beiden Lederschlaufen der Brotsack an den beiden oberen Packriemen für den kurz gerollten Kaput befestigt. Das sieht dann am Schluss mit Verlaub grauenhaft aus.
Man bedenke aber, dass das Design des Tornisters in Zeiten entstand als die effektive Gamelle ein runder Kübel war, der sich dank seiner Beschaffenheit optisch hübsch auf den Tornister schnallen liess. Die spätere Packung mit dem Kochgeschirr war mehr eine Improvisation. Die Gepäckvorschrift von 1958 kennt übrigens in der Tat die von Joe erwähnte Methode des Gamellepackens via Brotsack, und zwar bei der Packung für das Einrücken und die Entlassung.
Die Welt ist eine Bühne, aber das Stück ist schlecht besetzt. (Oscar Wilde)