Gewandung um 1470, Schweiz

Ob Tunika, Topfhelm oder Brogans, hier wird es gezeigt und diskutiert.

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Gewandung um 1470, Schweiz

Beitragvon Munin am Fr 21 Sep, 2007 07:49

So, nun ist es soweit. Ich möchte zu nähen anfangen. Bin mich auch schon fleissig am informieren (hier noch meinen Dank an Varunas Page), und deshalb schon recht verwirrt. *lach* Ich hab wohl zuviel gelesen und bring nun ein paar Dinge durcheinander...

Surcot, 13. Jh. - 15. Jh. ??
Bliaut bis 13. Jh.?
Und wo ist da der Schnitt-Unterschied? Mein ungeschultes Auge erkennt gerade mal, dass der Bliaut Trompetenärmel hat, und der Surcot enge Ärmel? Stimmt das?

Schnürung Surcot, seitlich, hinten oder vorne?
Bei Flinkhand.de wird von der seitlichen oder hinteren Schnürung gesprochen, aber in der Schweiz entdecke ich immer wieder die vordere Schnürung...

Hilfe!!! Durcheinander bin!
Zuletzt geändert von Munin am Fr 21 Sep, 2007 08:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Varuna am Fr 21 Sep, 2007 08:10

hallo Munin

Jaja, das ist wieder mal das typische Gewirr an verschiedenen Namen. Und zu einem grossen Teil nicht mal meine Baustelle, weil es eher 13.-14. betrifft. Naja, ich versuch trotzdem mal zu helfen.

Zum Thema Surcote habe ich folgendes gefunden:
Zu Beginn des 13.Jahrhunderts wurde der bliaut durch den surcot (Abbildung 6) verdrängt. Beim surcot handelte es sich in der Frühgotik um ein eng anliegendes, sehr körperbetontes Gewand mit Hängeärmeln und Schleppe (swenzelin). Der surcot wurde immer gefüttert, für kalte Tage mit Pelz, für warme mit Seide in einer anderen Farbe als der Oberstoff. Wahrscheinlich wurde der surcot im Gegensatz zum bliaut am Rücken geschnürt, da es keinerlei dokumentierte Hinweise auf seitliche Schnürungen gibt.
Der surcot hatte die gleichen Ärmel, wie der bliaut, also bis zum Ellenbogen eng mit trichterförmig gestalteten Enden. Teilweise waren die Ärmel nicht angenäht, sondern angenestelt (mit Bändchen angeknotet) und wurden an den Liebsten verschenkt. Es gibt zwar keine Abbildung eines surcots mit dieser Art Ärmel, dafür wurde der einzelne Hängeärmel als Symbol auf Ritterschildern verwendet.
Außer, dass der surcot eine zeitliche Weiterentwicklung des bliautsist, sind die maßgeblichen Unterschiede, dass unter dem bliaut die chainse, unter dem surcot jedoch die cotte getragen wurde. Der Schnitt ist sehr ähnlich, wobei die Fältelung durch die nicht mehr vorhandene seitliche Schnürung nicht mehr vorkommt.

Die Seite macht vielleicht eh sinn, kuck hier: http://www.monacensis.de/start/

Falls du dich beim Threattitel nicht vertippt hast, ist das jedoch alles irrelevant. Im SpäMi redet man von Kleid und Unterkleid und die Schnitte sind ein wenig anderst. Das wäre dann auch wieder eher meine Baustelle. Falls du dich vertippt hast, hoffe ich wenigstens ein wenig geholfen zu haben.

Gruss, Varuna

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Beitragvon Munin am Fr 21 Sep, 2007 08:22

Vielen lieben Dank für die rasche Hilfe Varuna. *schmatz*
Nein, ich hab mich nicht vertippt im Titel, ich bin wirklich auf der Suche nach SpäMi-Schnittmustern, jedoch hab ich mich völlig verirrt und bin beim Bliaut und Surcot gelandet. *lach*

Ich könnt also ein wenig Hilfe gebrauchen, um die richtigen Muster zu finden. :-s
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Beitragvon Munin am Fr 21 Sep, 2007 08:32

ah, evtl. hab ich da was gefunden...

http://www.uvm.edu/~hag/sca/15th/nikuli ... s-det1.jpg

und Schnittmuster
http://www.gewandnaeherin.de/gewandnaeh ... kleid.html

stimmt das? Kann ich mich nach dem richten?
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Beitragvon Varuna am Fr 21 Sep, 2007 09:11

hm, bei beidem ein Jein.. das erste Bild ist zwar wunderschön, allerdings halt ein Bild aus Holland, was doch eine gewisse georgrafische Distanz ist. Allerdings scheinen die Schnitte nicht gross unterschiedlich gewesen zu sein. Beim zweiten Bild, naja, das ist halt sehr vereinfacht. Grundsätzlich stimmt es natürlich, nur wenn du danach ein Kleid nähst, kommt mit grosser Wahrscheinlichkeit ein Sack dabei raus ;)

Ich würde dir Annas Seite empfehlen, die du zwar sicher schon kennst aber die einfach wirklich gut ist: http://www.in-nova-corpora.ch/schnitt_text.htm da findest du auch einen relativ einfachen Schnitt. Dann ist sehr wichtig, dass man ein 15. Jahrhundertkleid eigentlich nicht selber machen kann. Denn man braucht dringend jemanden, der einem das Kleid an sich selber absteckt. Sprich, du schneidest (am besten mit Abfallstoff) den Schnitt zu, steckst oder heftest ihn zusammen, (nur das Oberteil), schlüpfst rein und jemand steckt solange an dir ab, bis das Kleid ganz, ganz eng sitzt. Dann schneidest du den überzähligen Stoff ab, überträgst es auf den richtigen Stoff (diesesmal mit unten angesetztem Rock) schneidest aus, heftest zusammen und lässt nochmals abstecken.

Auf gut deutsch, wir haben in dem Herbst/Winter eh ein paar Näh und Bastelwochenenden geplant, nimm den Stoff und alles dahin mit und wir helfen dir direkt. Geht einfacher, als alles übers Forum zu erklären. Grundsätzlich gilt jedoch, oben so eng wie möglich, unten so weit wie möglich :)

Gruss, Céline

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Beitragvon Yaslaw am Fr 21 Sep, 2007 09:19

Bryda nimmt jeweils folgendermasen Mass:
Man nehme ien altes billiges T-Shirt und viel Klebeband. Du ziehst das T-Shirt an. Dann kommt der Teil an dem dein Freund Spass haben wird. Das T-Shirt wird jetzt mit viel Klebeband umwickelt bis es deine Konturen hat. Anschliessend vorne, hinten und auf beiden Seiten aufschneiden.
Das ist dann der Prototyp des Oberteilschnittmuster. Das ganze auf Billigstoff übertragen, zusammennähen und schauen ob es immer noch passt. Ansonsten da noch korrekturen anbringen.

Yaslaw, der mit dem Klebeband
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Beitragvon Hagelhans am Fr 21 Sep, 2007 13:10

oben so eng wie möglich, Unten so weit wie möglich.

Dass ist mir noch gar nie durch den Kopf, aber dass sind ja gleich die umgekehrten Maase wie bei Männern. :-s
"Wir sind alle Anerkennungsjunkies - Affen in Anzügen, die um Applaus betteln." -Jake Green.
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Beitragvon Munin am Fr 21 Sep, 2007 13:41

Danke viel, viel mals! An so einer Nährunde möchte ich auf alle Fälle teilnehmen. Ob nun mit oder ohne Klebeband :biggrin:
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Beitragvon Parabellum am Fr 21 Sep, 2007 18:56

Wofür man im Mittelalter das Klebeband so alles gebraucht hat ........ :^o =D>
Si vis pacem, para bellum!
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Beitragvon Reineke am Mo 24 Sep, 2007 09:48

Na dann wollen wir doch auch mal anfangen Termine ins Auge zu fassen:

Ich biete unsere (Dragon und meine) Wohnung an (inkl. Küche, schneiderbüste, Tisch, Boden, Nähmaschine und Overlock)

Am WE vom 17.11. - 24.11. - 4.1. so weit erst mal


und vielleicht habt ihr nicht so viel Programm: Sylvesternähen wär auch möglich
Der Fuchs wechselt den Balg,
nicht den Charakter.
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