Tschakos Ordonnanz 1852 und früher

[four]

kokarde ist eindeutig rot/schwarz, also bern, scheint mir originalzustand zu sein. natürlich ärgerlich (wie troupier sagt) dass nur gerade eine batallionsnummer unterschied zwischen dem be und ag bat liegen, aber eine passende kokarde oder (noch schlimmer) eine passende sonne zu finden, käme einem glückstreffer gleich. dann bleibts halt so wie's ist...

[Traingelo]

Vermutlich lässt sich eher eine Aagauer-Kokarde finden, als eine Plakette mit der richtigen Nummer. Falls das gute Stück "unberührt" ist gibt es vielleicht aber auch einen plausiblen Grund, wieso die Differenz entstanden ist? Deshalb gilt generell Vorsicht bei Änderungen.
Allen gebeutelten Tschako-Sammlern sei noch kundgetan, dass von meinen 5 Zigerstöcken gerade mal einer genau dem Reglement von 1852 entspricht, die andern weisen Masse der Vorgänger-Ordonnanz auf.

[four]

merci für die infos traingelo...ich werde das teil sicherlich so belassen, wie es ist....

[Parabellum]

Ich möchte Traingelos Votum unterstützen, wenn er sagt, es gäbe vermutlich sogar einen Grund für den "Fehler". Wobei das "plausibel" ist zu relativieren - weil es für den Träger damals vielleicht plausibel war, aber in der Rückschau nicht mehr zu rekonstruieren.

Ich denke nur an die gegenwärtige Uniformierung. Theoretisch gibt es seit zwei Jahren neue Spiegel, die nur noch die Waffengattung/Dienstzweig anzeigen. Die genauere Funktion etc. ist nicht mehr aus dem Spiegel ersichtlich sondern auf einer kleinen Blechplakette, die als "Plämpel" von der Brusttasche baumelt. Inzwischen sieht man aber alle Kombinationen von alten und neuen Abzeichen und vor allem in den Zeughäusern weiss auch niemand was wirklich gilt. Ich nehme an vor 150 Jahren, war das nicht besser....... Bedenkt man auch, dass Wehrmänner 20 bis manchmal 40 Jahre in irgendeiner Form Dienst taten. Den Tschako, den wir heute sehen ist somit fast immer das Endresultat von jahrzentelangen Veränderungen.

[Traingelo]

Ein Grund für die zahlreichen Tschakos älterer Ordonnanz dürfte darin gelegen haben, dass die Kantone zwar für die Beschaffung der Ausrüstung ihrer Wehrmänner besorgt sein mussten, laut damaligem Gesetz aber diese Kosten bis 1874 dem Wehrmann ganz oder teilweise auferlegen konnten. So gesehen machte es schon Sinn, soviel wie möglich der noch brauchbaren Ausrüstung wieder zu verwenden.
Sparen ist keine Erfindung des 21. Jahrhunderts, im Gegenteil es war seit Beginn des eidgenössischen Wehrwesens ein Dauerthema!

[Seegras]

Vor der Erfindung der Uniform musste eh jedermann sein Zeug selber mibringen. Und als dann die Uniform kam ging das zuerst mit allem möglichen (Hüte, Waffen, Unterkleidung) so weiter, und etwas später wars dann so dass man wenigstens nur Uniformen untereinander gemischt hat (Briten mit Französischem Tornister), und noch etwas später wenigstens nur Uniformen desselben Landes, später sogar nur noch derselben Einheiten, aber verschiedener Ordonnanzen. Wenn etwas festzustellen ist, dann dass die Uniformierung sich im laufe der Zeit vereinheitlicht hat.

[troupier suisse]

Zum Tschako Ordonnanz 1852 ist nun auch ein kleiner Beitrag bei Rost & Grünspan online:

http://www.rost-und-gruenspan.ch/museum ... intro.html (erster Beitrag ganz oben)