Dünteln!

[Dietrich]

"Ärmel-an-Wams-befestigen"- diese Problematik stellt sich doch vor, sagen wir mal, 1490 gar nicht? Außer vielleicht in Italien?

[zellerin]

Es gibt bildliche Darstellungen aus der Zeit von 1450/55 die ganz deutlich an das Wams genestelte Ärmel zeigen. Speziell in Karlsruhe (Staatliche Kunsthalle) zu sehen: Meister der Karlsruher Passion, "Die Geiselung Christi" oder auch auf dem Gemälde "Die Kreuznagelung Christi", Strassburg, um 1450/55. Bei dem Wams der Geiselung Christi sind sogar die Ärmel geschlitzt und zugenestelt.

[Desmond]

Ob die Ärmel nun am Wams befestigt sind oder nicht... ich sollte auch Wissen wie man die Nesteln zu schnürt. Wie der "Lätsch" funktioniert.

[Yaslaw]

Einfache Schleife
Hab auch schon gesehen das es wie ein "Schuehbändellätsch", jedoch die eine Schleife durchgezogen, damit nur noch eine Schleife übrig bleibt, gemacht wurde

[Desmond]

Danke für das Bild, Yaslaw.

Leider hilft mir das nicht so viel... ich kann den Knoten nicht erkennen... so etwas wie Anna fürs Dünteln hat wäre eben ganz praktisch. Aber sonst kann ich vorerst auch die Schuebändli Variante machen.

[Yaslaw]

Nur hast du keine Schleife sondern die 2 Enden der Nestel



Die 2 Enden aber nicht gleich lang nehmen. Am Schluss das kürzere Ende noch durchziehen, damit nur eine Schleufe übrig bleibt

[Bryda]

Eine Variante:
Ich knüpfe Yaslaw jeweils mit einem (doppelt geführten) Flaschenknopf ein:
http://de.scoutwiki.org/Flaschenknoten
Und achte drauf, dass das zulaufende Ende nicht aufs Wams sondern auf die Nestelspitzen zugeht. Sprich: Dass sich das Ganze beim Bücken nicht selber wieder öffnet.
Hat den Vorteil, dass man nur an den Nestelspitzen ziehen muss, um den Knopf wieder aufzukriegen.

[Desmond]

Danke für die Erklärungen... dann werde ich mal ein wenig üben.

[elias]

Herzlichen Dank für die ausführlichen Antworten. Dann probiere ich morgen mal die Varianten.

[elias]

So, es ward genestelt... In Horb war dieses Wochendend Premiere.

Der Knoten, den ich eigentlich ganz passend fand, ist nichts anderes als ein Schuehlätsch, wo der eine Lätsch eben keinen Lätsch bildet, sondern durchgezogen ist. Also so wie von Yaslaw beschrieben.

...und so sieht das dann in etwa aus:

1) die mühsame Vorbereitung (erst mal Hosen mit Nestelbändern bestücken)



2) In genestelter Montur beim Chill-Out im orientalischen Teezelt (man achte sich der Nesteln und nicht des gebrochenen Blickes des Abgebildeten)



3) eine weitere Ansicht der geknüpften Nesteln während des nachmittäglichen Einkaufens